Ich habe noch ein weiteres Hobby, das ich aber nicht so ernst nehme wie die Astronomie: Paläontologie. Schon in jungen Jahren, bevor ich mich für die Astronomie als Hobby zu interessieren begann, war ich ein großer Fan von Dinosauriern - und das lange vor dem Dinosaurier-Hype Anfang der 90er Jahre.

Zwei Filme haben mich in meiner Jugend geprägt. Und sie waren letztendlich der Auslöser, mich mit dem Leben vergangener Zeitalter zu beschäftigen. Der erste Film hieß "Reise in die Urzeit" von 1955 (Originaltitel: Cesta do pravêku) des tschechischen Regisseurs Karel Zeman. Dieser für die damalige Zeit tricktechnisch sehr gut gemachte Kinderfilm gibt unter anderem einen ersten Einblick in die Entwicklungsgeschichte der Erde - und das mit dem Wissensstand der 50er Jahre. Der zweite Film, der mich faszinierte, hieß "Reise zum Mittelpunkt der Erde" (Originaltitel: Journey to the Center of the Earth) von 1959. Dieser Film des US-amerikanischen Regisseur Henry Levin ist meiner Meinung nach die beste Verfilmung des berühmten Romans von Jules Verne. Prägend waren auch die zahlreichen Bücher mit Zeichnungen und Illustrationen über prähistorische Tiere und Menschen des tschechischen Zeichners und Grafikers Zdenek Burian (1905 - 1981).

In der Paläontologie, einem Teilgebiet der Geologie und Biologie, versucht man, die Lebewesen vergangener Erdzeitalter zu erforschen und daraus Rückschlüsse auf die Entwicklung der Arten zu ziehen. In der Kosmologie, einem Teilgebiet der Physik und Astrophysik, betrachtet man dagegen die Vergangenheit und die Entwicklung des Universums als Ganzes. In gewisser Weise beschäftigen sich also beide Wissenschaftsdisziplinen mit der Vergangenheit. Betrachtet man zum Beispiel die Aufnahme eines Galaxienhaufens in über 500 Millionen Lichtjahren Entfernung, so stellt man beeindruckt fest, dass dessen Licht zu einer Zeit ausgesandt wurde, als sich auf der Erde die ersten komplexen Lebewesen entwickelten. Erst wenn man parallel dazu die unendlichen Zeiträume zwischen den Erdzeitaltern im Allgemeinen und der Entwicklung des Lebens auf der Erde im Besonderen vergleicht, bekommt man eine Vorstellung von den riesigen Entfernungen im Universum. Ein Blick in das Universum ist daher wegen der Endlichkeit der Lichtgeschwindigkeit auch ein Blick in die Vergangenheit.

Massenaussterben von Lebewesen, die von Zeit zu Zeit in den Erdzeitaltern auftraten, können auch durch kosmische Ereignisse (Asteroiden- und Kometeneinschläge, Gammastrahlenausbrüche usw.) verursacht worden sein. Große Massenaussterben ereigneten sich z.B. am Ende des Perms vor 251 Millionen Jahren, als z.B. die Trilobiten ausstarben, und an der Kreide-Tertiär-Grenze vor 66 Millionen Jahren, mit dem Untergang der Dinosaurier. In unserer Zeit schließlich sind die Überreste ausgestorbener Lebewesen als Fossilien in den Gesteinen erhalten und zeugen von vergangenem Leben auf der Erde.

Ein wichtiges und junges Teilgebiet der Astronomie ist die Astrobiologie. Sie beschäftigt sich mit der Frage, ob und wie sich Leben außerhalb unserer Biosphäre entwickeln könnte. Mit der Erforschung und Entwicklung des Lebens auf der Erde bekommt man eine Vorstellung davon, wie sich Leben auf anderen Planeten (z.B. Mars) auch unter nicht optimalen Bedingungen entwickeln könnte. Denn wenn die Evolution einmal in Gang gekommen ist, findet sie überall eine Nische, um weiter zu existieren und sich zu entwickeln.

Die Entstehung und Entwicklung des Lebens ist eng an die Erdzeitalter gekoppelt. Dabei werden die Erdzeitalter überwiegend durch Fossilienfunde definiert. Dabei wird die Erdgeschichte in vier große Abschnitte untergliedert, den Äonen, die als Hadaikum, Archaikum, Proterozoikum und Phanerozoikum bezeichnet werden.

Die Frühzeit der Erde, das Hadaikum, reicht von ihrer Entstehung vor etwa 4,6 Milliarden Jahren bis vor etwa 4,0 Milliarden Jahren. In dieser Phase der Erdgeschichte entstand aus unzähligen kleinen Körpern, den so genannten Planetensimalen, unser Heimatplanet, die Erde. Auch der Mond entstand, vermutlich durch eine gewaltige Kollision mit einem etwa marsgroßen Protoplaneten. In diese stürmische Epoche fällt auch das große Bombardement, dessen stille, aber überwiegend jüngere Zeugen die zahllosen, noch heute gut sichtbaren Krater auf unserem Erdtrabanten sind.

Im Archaikum, vor 4,0 bis 2,5 Milliarden Jahren, entstanden durch vulkanische Aktivität und Gesteinsumwandlung die ersten Kontinente. Aus dieser Zeit stammen auch die ersten Spuren primitiven Lebens.

Im Proterozoikum, vor 2,5 Milliarden bis 542 Millionen Jahren, dominierte das einzellige Leben. Vor 1,5 Milliarden Jahren tauchten schließlich die ersten Einzeller mit Zellkern auf. Am Ende des Proterozoikums, vor 650 Millionen Jahren im Ediacarium, betraten mit den ersten Pflanzen und wirbellosen Tieren schließlich die ersten Vielzeller die Bühne des Lebens.

Heute befinden wir uns im Zeitalter des Phanerozoikums, das vor 542 Millionen Jahren (nach neuesten Forschungsergebnissen 3 Millionen Jahre später) mit dem Kambrium begann. Es gliedert sich in drei Abschnitte, das Paläozoikum (Erdaltertum), das Mesozoikum (Erdmittelalter) und das Känozoikum (Erdneuzeit). In diesen Zeitabschnitten entwickelte sich das Leben auf der Erde zur vollen Blüte, was schließlich in der evolutionären Entstehung des Menschen gipfelte.

Im Zuge der geplanten Neudefinition des Präkambriums nach Gradstein (2012) verwende ich in meiner Tabelle die noch nicht offiziellen Daten für die einzelnen Äonen. Zu diesem Zweck wurden das Hadaikum, Archaikum und Proterozoikum neu gegliedert, so dass einzelne Zeitabschnitte hinzugefügt, in der Bezeichnung geändert oder ganz weggelassen wurden. Der Grund dafür ist, dass in Zukunft auf eine rein radiometrische Bestimmung der Periodengrenze verzichtet wird und das GSSP-Prinzip (Global Stratotype Section and Point) so weit wie möglich auch im Präkambrium angewendet werden soll. Die derzeit noch gültige Zeitskala der International Commission on Stratigraphy (Stand 2023) ist hier zu finden.

Auch für den Zeitabschnitt des Phanerozoikums habe ich die aktuellen Bezeichnungen für die einzelnen Serien verwendet. Die Serien sind zusätzlich noch in einzelne Stufen unterteilt, die ich aber nur in meiner Fossiliensammlung zur besseren Übersicht angegeben habe.

Auf dieser Seite habe ich die Tabelle der geologischen Zeitskala, die auch im englischen Wikipedia-Artikel zu finden ist, vollständig ins Deutsche übersetzt. Die Tabelle fasst auch die wichtigsten Ereignisse und Merkmale der einzelnen Epochen zusammen, die die geologische Zeitskala der Erde bilden.Die Tabelle ist so angeordnet, dass die jüngsten geologischen Perioden ganz oben und die ältesten ganz unten stehen.Die Höhe der einzelnen Tabelleneinträge entspricht jedoch nicht der Dauer der einzelnen Perioden. Die Tabelle ist daher nicht maßstabsgetreu und gibt die relativen Zeitspannen der einzelnen geochronologischen Einheiten nicht exakt wieder.Das Äon des Phanerozoikums erscheint länger, erstreckt sich aber "nur" über etwa 539 Millionen Jahre (~12% der Erdgeschichte), während die drei vorhergehenden Äonen zusammen etwa 3.461 Millionen Jahre (~76% der Erdgeschichte) umfassen. Die Verwendung von Subserien/Subepochen wurde von der International Commission on Stratigraphy offiziell bestätigt und stellt den aktuellen Stand (2022) dar. Der Inhalt der Tabelle basiert auf der offiziellen International Chronostratigraphic Chart (ICC), die von der International Commission on Stratigraphy erstellt und gepflegt wird, die auch eine interaktive Online-Version dieser Karte anbietet.