Neogen
23,03 bis 2,588 Millionen Jahre
Phoridae im kolumbianischen Bernstein
Stamm: Arthropoda
Klasse: Insecta
Ordnung: Diptera
Familie: Phoridae
Größe: 2,5 cm (Insekt 3 mm)
Fundort: Columbien
Alter: Miozän/Pliozän Grenze, ca. 5,3 Millionen Jahre(?)
Dieses jüngste Fossil in meiner Sammlung kaufte ich Mitte Oktober 2014, zusammen mit einigen anderen Artikeln, von einem englischen
Fossilienhändler auf ebay. Die Bernsteinscheibe stammt aus Kolumbien und enthält in seinem Inneren zwei Insekten aus der Familie der
Buckelfliegen (Phoridae). Das Alter des Bernsteins dürfte vermutlich zwischen 5 und 6 Millionen Jahren betragen.
Die Altersbestimmung ist aber auch umstritten, da vermutet wird, dass es sich bei den kolumbianischen Bernstein nicht um Bernstein selber sondern
um Kopal handelt, das deutlich jünger ist, weil es eine geringere Härte aufweist. Dann wäre das mir vorliegende Exemplar nur einige Zehntausend
bis 1 Million Jahre alt und damit aus dem Quartär (Pleistozän) stammend. Zur Familie Phoridae, mit über 4.000 bekannten Arten, gehören auch
unsere heimischen Fruchtfliegen. Man findet sie auf der ganzen Welt mit der größten Artenvielfalt in den Tropen.
Dentalium
Stamm: Mollusca
Klasse: Scaphopoda
Ordnung: Dentaliida
Familie: Dentaliidae
Größe: 4 cm
Fundort: Norddeutschland
Alter: Oberes Miozän (Langenfeldium), ca. 12 Millionen Jahre
Diese mehr als 300 Arten umfassende Kahn- oder Grabfüßer, mit röhrenförmigen, leicht
gebogenen Gehäuse, kommen heutzutage sogar noch rezent in allen Meeren vor. Die ersten Exemplare von Dentalium stammen aus dem Zeitalter des
Devons und wurden weltweit in Strand nahen Ablagerungen gefunden. Die größten Grabfüßer lebten im Oberkarbon und erreichten Längen bis 60 cm.
Rezente Arten dienen den Ureinwohnern Nordamerikas als geschätztes Zahlungsmittel und Körperschmuck.
Das mir hier vorliegende Exemplar von Dentalium war übrigens Bestandteil eines Fossilien-Konvoluts, dass ich im Sommer 2014 zu einem günstigen
Preis auf ebay erworben habe.
Beschreibung: Das Gehäuse hat die Form eines leicht geschwungenen Stoßzahns, besitzt einen kreisrunden Querschnitt und ist vorn und hinten offen.
Es verjüngt sich zu einem Ende nach hinten. Die Ornamentierung der Röhre variiert und besteht aus deutlich sichtbaren Längsrippen.
Lebensweise: Dentalium lebte vor allem in flachem Wasser. Sie können aber auch in Tiefen bis 4.500 Meter hinabgehen. An der großen Öffnung,
eingegraben im Sediment, befand sich der Fuß, die Mundöffnung und Fangfäden, mit denen Dentalium das Meeressediment nach Nahrung, vor allem
Plankton, durchsuchte. Das hintere sich, verjüngende Ende diente zum Wasseraustausch und ragte hervor.
Carcharinus brachyurus
Stamm: Chordata
Klasse: Chondrichthyes
Unterklasse: Elasmobranchii
Ordnung: Carcharhiniformes
Familie: Carcharhinidae
Größe: 0,8 bis 1,1 cm
Fundort: Yorktown Formation, Lee Creek Mine, Aurora, North Caraolina (USA)
Alter: Unteres Miozän (Burdigalium), ca. 18 Millionen Jahre
Diese winzigen und besonders gut erhaltene Zähne des rezenten
Bronzehais kaufte ich im Oktober 2014 mit weiteren Haizähnen von einem britischen Fossilienhändler (www.ddfossils.com). Die Fossilien stammen aus
der Lee Creek Mine in der Nähe von Aurora, wo zahlreichen Fossilien aus dem Miozän und Pliozän gefunden wurden. Wie bei den meisten
Fossilienfunden von Haien, sind nur die Zähne erhalten geblieben. Bronzehaie erreichen Längen bis zu 2,90 Meter und kommen weltweit an den
Küsten des westlichen Atlantiks, Brasilien und Argentinien, Kanarische Inseln, Südafrika, Mittelmeer, Australien inklusive Neuseeland, Japan und
China vor. Bronzehaie jagen in küstennahen Gebieten vorwiegend Fische, kleine Haie und Rochen.
Isurus sp.
Stamm: Chordata
Klasse: Chondrichthyes
Unterklasse: Elasmobranchii
Ordnung: Lamniformes
Familie: Lamnidae
Größe: 2,0 bis 2,3 cm
Fundort: Obere Meeresmolasse, Prambachkirchen (Österreich)
Alter: Unteres Miozän (Burdigalium), ca. 18 Millionen Jahre
Hier haben wir 4 hübsche Belegstücke von versteinerten Haizähnen der Gattung
Isurus aus der ehemaligen Sandgrube Prambachkirchen in Oberösterreich. Die Zähne wurden im April 2015 für einen sehr günstigen Preis im
Internet käuflich erworben. Die Grube wurde in den Jahren 2014 bis 2015 rekultiviert, so dass Neufunde heutzutage nicht mehr möglich sind. Die
Makrelen- bzw. Makohaie, zu denen auch Isurus gehört, gehören zu den erfolgreichsten Gattungen der Erdgeschichte. Gegen Ende des Miozäns
entwickelten sich aus der Gattung Isurus der gefürchtete Weiße Hai (Carcharodon carcharias). Überreste dieser Haie, meist in Form von Zähnen,
wurden weltweit seit dem frühen Paläogen in den unterschiedlichsten Ablagerung gefunden. Der größte bekannte Vertreter dieser Ordnung war der
Megalodon (Carcharocles megalodon), der vor 5 bis 1,6 Millionen Jahren lebte und eine Länge von 12 bis 14 Metern erreichte!
Lebensweise: Makohaie sind mittelgroße bis große Haie und kamen in küstennahen und ozeanischen Gewässern sehr häufig vor. Sie ernährten sich
von mittelgroßen Fischen und Tintenfisch.
Negaprion brevirostris
Stamm: Chordata
Klasse: Chondrichthyes
Unterklasse: Elasmobranchii
Ordnung: Carcharhiniformes
Familie: Carcharhinidae
Größe: 0,5 bis 0,7 cm
Fundort: Yorktown Formation, Lee Creek Mine, Aurora, North Caraolina (USA)
Alter: Unteres Miozän (Burdigalium), ca. 18 Millionen Jahre
Auch diese winzigen Zähne sind sehr gut erhalten und stammen vom rezenten
Zitronenhai. Diese Zähne kaufte ich im Oktober 2014, mit weiteren Haizähnen, von einem britischen Fossilienhändler (www.ddfossils.com). Die
Fossilien stammen aus der Lee Creek Mine in der Nähe von Aurora in North Carolina mit seinen zahlreichen Fossilien aus dem Miozän und Pliozän.
Zitronenhaie erreichen Längen bis zu 3,40 Meter und kommen an den Küsten des östlichen und westlichen Atlantiks, sowie im östliche Pazifikraum
vor. Diese Haigattung kann auch für den Menschen sehr gefährlich werden, weil sie sich oft in flachen Gewässern aufhalten und leicht provoziert
werden können.
Lebensweise: Zitronenhaie jagen vor allem Fische. Aber auch andere Haie, Rochen, Kalmare und Kraken sowie Seevögel verschmähen sie nicht.
Sphyrna sp.
Stamm: Chordata
Klasse: Chondrichthyes
Unterklasse: Elasmobranchii
Ordnung: Carcharhiniformes
Familie: Sphyrnidae
Größe: 0,5 bis 0,9 cm
Fundort: Yorktown Formation, Lee Creek Mine, Aurora, North Caraolina (USA)
Alter: Unteres Miozän (Burdigalium), ca. 18 Millionen Jahre
Auch diese kleinen Zähne wurden im Oktober 2014 von dem britischen Fossilienhändler -
www.ddfossils.com - im Internet erworben und stammen aus der schon weiter oben angesprochenen Lee Creek Mine in der Nähe von Aurora in North
Carolina. Hierbei handelt es sich um Zähne des Hammerhais die auch rezent im in allen tropischen und subtropischen Gewässern. z.B. auch im
Mittelmeer, anzutreffen sind. Das Hauptmerkmal dieser Gattung ist sein hammerförmig geformter Kopf. Die Körperlänge reicht von 0,90 bis 6 Meter
beim Großen Hammerhai. Um welche Art es sich bei den Zähne handelt, konnte nicht bestimmt werden.
Lebensweise: Hammerhaie leben vor allem über dem Kontinentalschelf aber auch im freien Ozean. Sie jagen vor allem Knochenfische und andere
Meerestiere.
Turritella
Stamm: Mollusca
Klasse: Gastropoda
Unterklasse: Orthogastropoda
Ordnung: Neotaenioglossa
Familie: Turritellidae (Turmschnecken)
Größe: [Bild I] 4 cm / [Bild II] 3,5 cm
Fundort: Weitendorf, Steiermark (Österreich) / Erminger Turritellenplatte nahe Ulm, Baden-Würtemberg (Deutschland)
Alter: Unteres Miozän (Burdigalian), ca. 20 Millionen Jahre / Unteres Miozän (Burdigalian), ca. 18,5 Millionen
Jahre
Diese wunderschönen Stufen mit Fossilien der Art Turritella, wurde beim 1. Exemplar im Mineralien- und Fossilienladen in Mittenwald (Oberbayern)
erworben. Die zweite Stufe kaufte in der Steinerlebniswelt von Reiner Augsten in Pfronten, der ein privates Mineralien- und Fossilienmuseum im
Allgäu unterhält. Die ersten Arten dieser typischen Meeresschnecken sind aus der Kreidezeit bekannt. Ihre Blütezeit lag jedoch im Eozän. Auch
in unserer Zeit kommen Turmschnecken, mit Ausnahme der Polargebiete, praktisch weltweit vor. Bei der 1. Stufe sind in der Matrix gleich mehrere
Exemplare eingeschlossen. Auch einige Brachiopoden (Muscheln) sind darin enthalten.
Die Matrix der 2. Stufe ist vom Material her deutlich lockerer strukturiert. Auch hier sind einige Bruchstücke von Brachiopoden vorhanden. Die
Stufe entstammt aus dem süddeutschen Molassebecken nahe Ulm und entstand vor 18,5 Millionen Jahren im frühen Ottnangium unter flachmarinen
Bedingungen nahe der Küste. Das aufgrund seiner Härte und Witterungsbeständige Gestein wurde früher von den Einwohnern von Ermingen als
Baumaterial verwendet. Heutzutage ist die Erminger Turritellenplatte ein geologisches Bodendenkmal (Geotop) und durch einen Zaun vor Raubgrabungen
geschützt.
Beschreibung: Das Gehäuse ist sehr lang gesteckt und kegelförmig und besitzt bis zu 30 Windungen, die durch eine tief liegende Furche deutlich
abgesetzt sind. Die Oberfläche besteht aus mehreren groben und zueinander parallel verlaufenden Spiralrippen. Die Mündung ist nahezu kreisförmig
bis quadratisch gerundet.
Lebensweise: Die Nahrung von Turritella bestand aus Pflanzenmaterial wie Detritus oder mikroskopischer Algen.
Paläogen
66 bis 23,03 Millionen Jahre
Sternberger Gestein
Größe: 10,7 bis 7,5 cm
Fundort: Sülstorfer Schichten, Sternberg, Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland)
Alter: Obereres Oligozän (Chattium), ca. 28 Millionen Jahre
Dieser Limstein stammt aus dem
späten Alttertiärs Norddeutschlands und ist auch als "Sternberger Kuchen" bekannt und nach der mecklenburgischen Kleinstadt Sternberg benannt. Im
Jahr 1711 wurde es von J.H. Lochner an der Rostocker Universität zum ersten Mal erwähnt. Ich kaufte dieses Gestein Anfang März 2016 für einen
sehr guten Preis auf ebay. Dieses vom Transport durch Eis und Wasser geformtes Stück hellbraunes und eisenhaltiges Gestein enthält zahlreiche
Fossilien, vor allem die kalkigen Gehäuse und Schalen von Mollusken, vor allem von der Gattung Pelecypoda, Schnecken und Kahnfüßern. Allerdings
sind zum Teil auch Reste von Steinkorallen, Stachelhäutern, Krebstieren und Wirbeltieren, die Reste von Knochenfischen sowie Haizähnen darin
enthalten. Zum Teil findet man sogar Hölzer und Bernstein. Insgesamt wurden mehr als 600 Arten identifiziert, so dass dieses Gestein zu den
artenreichsten Tertiären Gesteinen Norddeutschlands zählt. Aufgrund des Artenreichtums und vor allem durch den Massenfund von speziellen
bethnisch lebenden Foraminiferen der Gattung Asterigerinoides und Palmula, die als Leitfossilien für das Eochattiums des Norddeutschen
Tertiärbecken gelten und den Übergang von der tiefmarinen Sedimentation im Rupelium zur Flachwasserfazies markieren, ist das Gestein
statigraphisch von sehr großer Bedeutung. Vor mehr als 28 Millionen Jahren kam es Sturmablagerung ganzer Muschelbänke, die sich in einer Tiefe
von 30 bis 100 Metern gebildet haben, in flachen Gebieten des relativ warmen Epikontinentalmeeres Norddeutschlands, das sich bis hinein nach
Neubrandenburg erstreckte. Das Gestein ist vom Südosten Schleswig-Holsteins bis in den Nordosten Niedersachsens, bis zur Linie
Wismar-Neubrandenburg anzutreffen. Das dort vorkommende Geröll der Sülstorfer Schichten sind durch die Gletscher der Weichsel-Kaltzeit, vor
150.000 bis 11.500 Jahren, an die Oberfläche befördert worden und als zumeist kantengerundet und Lokalgeschiebe nahe Sternberg und Schwerin
vorhanden. Das größte Exemplar des Sternberger Kuchens befindet sich übrigens im Heimatmuseum Sternberg und besitzt einen Durchmesser von mehr
als einem Meter!
Carcharias acutissimus
Stamm: Chordata
Klasse: Chondrichthyes
Unterklasse: Elasmobranchii
Ordnung: Lamniformes
Familie: Odontaspididae
Größe: 0,9 bis 1,3 cm
Fundort: Mainzer Becken, Steigerberg/Eckelsheim, Rheinhessen (Deutschland)
Alter: Unteres Oligozän (Rupelium), ca. 30 Millionen Jahre
Diese Zähne eines Sandtigerhais stammen aus dem unteren
Oligozän aus Rheinland Pfalz und wurden im April 2015 auf ebay käuflich erworben. In der Kiesgrube in Eckelsheim, wo schon im 19. Jahrhundert
Sand und Kies abgebaut wurden, wurden bei Kartierungs-arbeiten des Geologischen Landesamt Rheinland-Pfalz 1997 Teile eines Brandungskliffs
freigelegt. Dort findet man vor allem Zähne von insgesamt 7 verschiedenen Haifischarten, die einen einmaligen Einblick in die Zeit vor 35
Millionen Jahren bieten. Aber auch Reste von Knochenfischen, Pecten und Austern kann man dort finden. Heutzutage findet man Sandtigerhaie weltweit
vor allem an den küstennahen Gewässern der gemäßigten Zone, Tropen und Subtropen. Ihr Größe beläuft sich auf maximal 2,6 bis 3,2 Meter.
Lebensweise: Sandtigerhai jagen zumeist nachts und erbeuten vorwiegend mittelgroße Fische, kleinere Haie, Rochen, Tintenfische und Krebstiere.
Dapalis macurus
Stamm: Chordata
Klasse: Actinopterygii
Ordnung: Perciformes
Familie: Serranidae
Größe: 8,5 cm
Fundort: Ceréste, Alpes-de-Haute-Provonce (Frankreich)
Alter: Unteres Oligozän (Rupelium), ca. 30 Millionen Jahre
Dieser sehr gut erhaltene Knochenfisch Fisch aus dem unteren Oligozän kaufte ich im Oktober 2013
sehr günstig auf ebay. Bemerkenswert ist die gute Erhaltung des Fossils, wobei sogar noch einzelne Hautreste erhalten sind. Die dünne Platte
wurde gerahmt und hängt nun an einem Ehrenplatz bei mir im Badezimmer. Diese Fischart wird häufig in den mergeligen Plattenkalken der Haute
Provonce gefunden und war ein räuberischer Süßwasserfisch. Die Art starb schon im Miozän aus. Die Fundstelle ist heutzutage eine
Grabungsschutzzone, so dass eine Fossiliensuche nicht mehr möglich ist. Norddeutschland war vor 30 Millionen Jahren noch vom Meer überflutet. Im
Verlauf des Oligozän kühlte sich das weltweite Klima ab, es wurde trockener und es kam zu Meeresspeigelsenkungen von bis zu 150 Metern. Dadurch
entstanden ausgedehnte Wüstengebiete. Aufgrund der Trennung Australiens von der Antarktis, und den dadurch veränderten Meeresströmungen, kam es
seit dem Zeitalter des Perm wieder zu größeren Vergletscherungen in der Antarktis.
Beschreibung: Depalis besitzt einen spindelförmigen Körper mit massigen Kopf. Die Strahlen tragende und sich nach hinten verkürzende
Rückenflosse besteht aus zwei Teilen und ist mit Stacheln besetzt. Brust und Bauchflossen sind schwach ausgebildet, die Rückenflosse sitzt über
der Afterflosse. Die Schwanzflosse ist groß und gegabelt
Carcharias cuspidatus
Stamm: Chordata
Klasse: Chondrichthyes
Unterklasse: Elasmobranchii
Ordnung: Lamniformes
Familie: Odontaspididae
Größe: 3,0 bis 3,3 cm
Fundort: Mainzer Becken, Alzey Formation, Steigerberg nahe Eckelsheim (Deutschland)
Alter: Unteres Oligozän (Rupelium), ca. 34 Millionen Jahre
Hier präsentiere ich drei weitere Zähne einer anderen
Sandtigerhaiart aus dem Oligozän, die ebenfalls im April 2015 auf ebay käuflich erworben wurden. Sie stammen aus einer früheren Schichtlage der
Alzey Formation am Steigerberg nahe Eckelsheim in Rheinhessen. Das auffälligste Merkmale des Großen Sandtiegerhais sind seine deutlich größeren
und länglichen Zähne. Die Fundstelle befindet sich am Südwestrand des Mainzer Beckens (Teil des Oberrheingrabens). Aufgrund der Einsenkung des
Oberrheingrabens im Eozän, kam es im Verlauf des Oligozäns und Miozäns zu mehreren Meereseinbrüchen. Vor 17 Millionen Jahren zog sich das
subtropische Meer in dieser Gegend schließlich endgültig zurück. Die Gesteine des Brandungskliffs am Steigerberg entstanden aber im Unterperm
(Unterrotliegendes) vor 260 Millionen Jahren. Das Kliffgestein ist ein Rhyolith vulkanischen Ursprungs. Die marinen Sande und Kiese des Riffkomplex
sind aber deutlich jünger und stammen aus dem Rupelium. Sie werden als Alzey-Formation bezeichnet.
Baltischer Bernstein (mit Inklusen)
Größe: 0,9 cm
Fundort: Baltikum, Polen
Alter: Oberes Eozän (Priabonium), ca. 35 Millionen Jahre
Dieser kleine Bernstein wurde im Sommer 2013 von einem litauischen Händler käuflich
erworben und zeigt insgesamt 5 bis 6 Insekteneinschlüsse (Inklusen) von einigen Millimetern Länge. Das Gebiet im südöstlichen Ostseeraum
(Baltikum) gehört zu den reichsten Fundregionen von Bernstein in Europa. Die Fundschicht, die so genannte "Blaue Erde", wurde in der Zeit des
Oberen Eozäns vor 35 Millionen Jahren abgelagert. Die Erzeugerpflanze des Bernsteins ist immer noch nicht bekannt. Aufgrund des Alters und der
hochpolymeren Eigenschaften des Bernsteins, ist es schwierig, die ursprünglich chemische Zusammensetzung des Ausgangsharzes zu rekonstruieren.
Sycostoma bulbus (aka Sycum bulbus)
Stamm: Mollusca
Klasse: Gastropoda
Ordnung: Prosobranchia
Familie: Galeodidae
Größe: 3,5 cm (Matrix: 6 cm)
Fundort: Damery, Fleury Dept. Marne, Pariser Becken der Champagne (Frankreich)
Alter: Unteres Eozän (Leutetium) ca. 45 Millionen Jahre
Diese hübsche Stufe mit der Gastropodenart Sycostoma bulbus (SOLANDER 1766) aus dem Pariser
Becken in Frankreich, kaufte ich im Frühjahr 2016 auf ebay. Auf dieser Stufe erkennt man noch einige andere Molusken unterschiedlicher Gattungen
auf der Matrix, die eine recht lockere Struktur besitzt. Diese pflanzenfressende Schneckenart dient als Leitfossil für die Karbonat- und die
Detritusfazies des Eozäns. Sie lebte in relativ flachen und warmen Küstengewässern Nordeuropas und bewegte sich am Meeresgrund kriechend fort.
Das Gehäuse konnte eine Länge von bis zu 7 cm erreichen.
Beschreibung: Die Schale ist spindelförmig aufgerollt mit einem dickeren und dünneren Ende mit dünner Spira und eine ausgeprägte Endwindung.
Das vordere Ende ist birnenförmig mit spitzem Apex. Der äußere Rand ist schlank und regelmäßig abgerundet. Das vordere Ende hat eine breite
flache Vertiefung. Mitunter besitzt die Schale seitliche Längsrillen.
Verkieseltes Holz
Größe: 9 cm
Fundort: Umgebung Wolfenbüttel, Niedersachsen (Deutschland)
Alter: Unters Eozän (Ypresium), ca. 50 Millionen Jahre
Dieses 50 Millionen Jahre altes Stück verkieseltes Holz wurde in der Umgebung von
Wolfenbüttel gefunden. Es war Bestandteil eines Fossilien-Konvoluts, das im Sommer 2014, für einen sehr guten Preis, käuflich erworben wurde.
Bei der Verkieselung bzw. Silifizierung werden die Poren des Holzes durch Kieselsäure (Siliziumdioxid - SiO2) aufgefüllt. Davor wurde das Holz
unter Sedimenten bedeckt. Durch den Luftabschluss wurde es vor Sauerstoff und Mikroorganismen geschützt, so dass konserviert wurde und nicht
verrottete. Auf der ganzen Welt wird verkieseltes Holz von Laub- und Nadelbäumen gefunden. Die ältesten Hölzer stammen aus dem Perm vor 260
Millionen Jahre. Das meiste verkieselte Holz, das gefunden wird, stammt allerdings aus dem Zeitalter des Tertiärs.
Diplomystus dentatus
Stamm: Chordata
Klasse: ActinopterygiiGastropoda
Ordnung: Clupeiformes
Familie: Ellimmichthyidae
Größe: 10,0 cm (Matrix: 14,5 x 10 cm)
Fundort: Green River Formation, Fossil Butte Member, Kemmerer, Wyoming (USA)
Alter: Unteres Eozän (Ypresium) ca. 50 Millionen Jahre
Diese hübsche Platte mit einem Diplomystus
dentatus (COPE, 1877) kaufte ich im August 2017 in einem Fossilienladen in Bryce Canyon City (USA). Es zeigt die ausgestorbene Fischgattung, die
mit den heutigen Heringen und Sardinen verwandt ist. Diese Gattung ist mit 350.000 Einzelfunden, nach dem offiziellen Staatsfossil von Wyoming,
Knightia, der zweit-häufigste Fisch aus der berühmten Green-River-Formation im US-Bundesstaat Wyoming, an der Grenze zu Utah und Idaho. Die
ersten Fossilien wurden dort in den 1840er Jahren zum ersten Mal von Forschern beschrieben, die das Gebiet des Green River bereisten. Der Abdruck
dieses Süßwasserfisches ist ca. 50 Millionen Jahre alt und stammt aus dem unteren Eozän. Ältere Funde dieser Fischart aus dem Libanon stammen
noch aus der Oberkreide. Die Green-River-Formation ist der Überrest dreier riesiger Seen, deren Schlamm in weichen kalzithaltigen Schiefer
verwandelt wurden, wo sogar Weichteile der Lebewesen über Millionen von Jahren überliefert werden konnten. In dessen Sedimenten haben sich neben
Fischen auch Insekten, Pflanzen und andere Wirbeltiere als Fossilien bis in die heutige Zeit erhalten.
Beschreibung: Diplomystus besitzt einen mäßig dicken Rumpf und eine symmetrisch gegabelte Schwanzflosse, einzelne Rücken- und Afterflossen und
eine Beckenflosse unterhalb der Rückenflosse. Die Schuppen sind dünn und oval. Das Maul ist stark nach oben gebogen.
Lebensweise: Die Fische lebten in Schwärmen, konnten bis zu 65 cm lang werden und fraßen an der Wasseroberfläche. Oft werden die Fossilien
massenhaft gefunden.
Braunkohle (versteinertes Holz)
Größe: 6 cm
Fundort: Umgebung von Leipzig, Sachsen (Deutschland)
Alter: Unteres Eozän (Ypresium), ca. 50 Millionen Jahre
In der Lausitz in Südbrandenburg wird auch heute noch in Tagebauen
Braunkohle abgebaut. Der überwiegende Teil der Braunkohle in Deutschland, die man in der Lausitz sowie im Rheinland findet, entstand vor 5 bis 25
Millionen Jahren. Die Braunkohle aus den Gebiet um Helmstedt und Leipzig ist noch deutlich älter und wurde vor 50 bis 60 Millionen Jahren
gebildet. Dieses Stück Braunkohle, dass in seiner Konsistenz sehr fest ist - anders als die typische Braunkohle, die man hier in der Umgebung in
den Tagebaurestlöchern findet - war Bestandteil eines Fossilien-Lots, den ich im Sommer 2014 auf ebay günstig erworben habe. Vermutlich entstand
es vor ca. 50 Millionen Jahren im unteren Eozän. Kohle ist ein bräunlich-schwarzes, meist trockenes Sedimentgestein, das im Laufe vieler
Millionen Jahre aus abgestorbenen Pflanzen entstanden, die in tiefen Erdschichten hohen Drücken und Temperaturen und Luftabschluss ausgesetzt
waren, was zum Prozess der Inkohlung führte. Im Verlauf der Inkohlung entstand zunächst Torf, dann Braunkohle, Steinkohle und schließlich
Graphit. Braunkohle ist ein fossiler Brennstoff, der zur Energieerzeugung verwendet wird. Es besitzt einen Kohlenstoffgehalt zwischen 58 und 73 %.
Der Sauerstoffanteil beträgt zwischen 21 und 36 % und der Wasserstoffanteil zwischen 4,5 und 8,5 %. Braunkohle hat noch nicht die komplette
Inkohlungsreihe durchlaufen. Dadurch unterscheidet sich diese von der Steinkohle vor allem durch einen höheren Schwefelgehalt und eine lockerere
und poröse Grundmasse. Manchmal findet man in den Tagebaugebieten ganze Baumstümpfe. Das mir hier vorliegende Stück besitzt eine auffallende
glänzende Oberfläche. Man spricht auch von Glanzkohle. Das ist ein Hinweis auf fortgeschrittene Inkohlung, verursacht durch höhere Temperaturen.
Otodus obliquus (Heizahn)
Stamm: Chordata
Klasse: Chondrichthyes
Unterklasse: Elasmobranchii
Ordnung: Lamniformes
Familie: Otodontidae
Größe: 6 cm
Fundort: Khouribga, Plateau des Phosphates (Marokko)
Alter: Paläozän, ca. 60 Millionen Jahre
Das ist war ein Geschenk von meinem Astrokumpel Uwe zum Geburtstag: Ein überaus gut erhaltener
Haizahn mit Wurzel von diesem "berühmt berüchtigten" Fossilienhändler am Berliner Ostbahnhof. Das sehr schönes Exemplar habe ich vor einigen
Jahren aus seiner Matrix befreit. Die Zähne des "Schreckenshai" werden sehr häufig im Marokko gefunden und werden in fast jedem Fossilienladen
angeboten.
Beschreibung: Die Zähne sind deutlich abgeflacht, mit scharfen Spitzen an den Seiten und einer breiten Spitze in der Mitte.
Lebensweise: Oft sind die versteinerten Zähne das einzige fossil erhaltene Material dieser Art. An Hand der Zähne kann auf eine Körpergröße
geschlossen werden, die der Größe eines Weißen Hais entsprach. Diese Haiart war in den Kreidemeeren weit verbreitet.