Perm
298,9 bis 252,2 Millionen Jahre
Cardiocephalus sternbergi
Stamm: Chordata
Klasse: Amphibia
Unterklasse: Lepospondyli
Überordnung: Microsaurier
Unterordnung: Tuditanomorpha
Familie: Gymnarthridae
Größe: 1,3 cm
Fundort: Fissure Fills, Richards Spur, Oklahoma (USA)
Alter: Unterperm, Cisuralium (Kungurium), ca. 275 Millionen Jahre
Hier präsentiere ich zwei Gliedmaßenknochen von
Cardiocephalus aus dem Unterperm. Es ist gleichzeitig mein erstes Amphibienfossil und mein erstes käuflich erworbenes Fossil aus dem Zeitalter des
Perms vor 299 bis 252 Millionen Jahren. Ich erhielt es im Oktober 2014 von einem britischen Fossilienhändler. Zur Zeit des Cisuraliums wurden in
Mitteleuropa die unteren Teiles des Rotliegende abgelagert. Die Microsauria sind eine ausgestorbene Gruppe amphibienartiger Landwirbeltiere, die
fast ausschließlich in Nordamerika und wahrscheinlich auch in Teilen Europa im Mississippium bis in das Zeitalter des Unterperm existierten. Sie
werden heutzutage in die Gruppe der amphibienartigen Hüllenwirbler (Lepospondyli) eingeordnet. Im Unterschied zu den großen Amphibien, war
Cardiocephalus sehr klein und erreichte eine Länge von weniger als 10 cm. Sie ähnelten Salamander, wobei die aquatisch lebenden Arten ihre Kiemen
bis ins Erwachsenenalter behielten.
Beschreibung: Das Skelett ist schwach verknöchert mit spindelförmigen Wirbeln und langen gebogenen Rippen. Der Schädel ist gedrungen mit sich
berührenden Schädelknochen. Cardiocephalus besitzt kurze Beine und einen langen Rumpf.
Apateon pedestris (Branchiosaurus)
Stamm: Chrodata
Klasse: Amphibia
Ordnung: Temnospondyli
Familie: Branchiosauridae
Größe: 4,5 cm
Fundort: Niederhausen, Rheinland-Pfalz (Deutschland)
Alter: Unteres Perm, Unter Rotliegendes (Cisuralium, Artinskium), ca. 280 Millionen Jahre
Dieser fossile Abdruck eines Apateon (MEYER 1844) mit Hautschatten aus dem Rotliegenden von
Deutschland, kaufte ich Ende April 2016 für einen guten Preis auf ebay. Leider ist beim Transport die dünne Sandsteinplatte gebrochen, so dass
ich sie etwas verkleinern, bedarfsmäßig kleben und mit Gewebe auf der Rückseite verstärken musste. Gleichzeitig stellt es das erste Fossil
eines an Land und nicht im Ozean lebenden Wirbeltiers überhaupt in meiner Sammlung dar. Apateon werden besonders häufig in den unterpermischen
Fundstellen gefunden. Kein Wunder, stellten sie doch die artenreichste Gattung dar, die besonders häufig im Oberkarbon bis ins Unterperm von
Mitteleuropa auftraten. Entsprechend zahlreich werden sie auch im Internet angeboten. Die Branchiosauriden (Kiemenechsen) atmeten im Jugendstadium
noch mit Kiemen, später dann mit Lungen, so dass sie sowohl auf dem Land, als auch im Wasser leben konnten. Von ihrer Größe und Aussehen nach,
ähnelten sie stark den heute lebenden Molchen. Die größten Branchiosaurier wurden bis zu 20 cm groß.
Beschreibung: Apateon war ein 5 bis 12 cm langer Molch artiger Temnospondyle und ähnelte den heutigen Salamandern. Sein Schädel ist gegenüber
heutigen Salamandern allerdings geschlossen. Die Augenöffnungen sind sehr groß, die ihnen umrandenden Knochen stark reduziert. Das Skelett ist
nur schwach verknöchert, der Schwanz relativ breit. Die Zähne waren klein und stielförmig.
Lebensweise: Apateon lebte zeitlebens in warmen und flachen Süßwasserseen Mitteleuropas und filtrierten durch ihre Kiemendentikeln
Kleinstlebewesen aus dem Wasser. Im Gegensatz zu den meisten Amphibien, machten sie keine Metamorphose durch, sondern verblieben im Larvenstadium.
Pecopteris sp.
Stamm: Tracheophyta
Klasse: Marattiopsida
Ordnung: Marattiales
Familie: Pecopteridaceae
Größe: 7 cm
Fundort: Manebach-Formation, Manebach, Thüringer Wald (Deutschland)
Alter: Unterperm, Unterrotliegend (Cisuralium, Sakmarium), ca. 295 Millionen Jahre
Fossilien aus dem Zeitalter des Perm sind recht
selten in meiner Sammlung. Allerdings stammt dieses Belegstück von Pecopteris aus dem Unterrotliegenden von Thüringen. Das Fossil kaufte ich Ende
Februar 2015 für einen guten Preis auf ebay. Das Belegstück ist ein Altfund von 1984 und stammt übrigens vom international bedeutenden
historischen Fundort Manebach bei Ilmenau am Kammerberg in Thüringen. Diese Stelle ist die Typuslokalität der Manebacher Schichten
(Unterrotliegend). Von hier stammen auch viele Holotypen permokarboner Pflanzen-fossilien. Beschreibung und Abbildung an dieser Stelle vorkommenden
Pflanzenfossilien erfolgten im Zusammenhang mit dem Steinkohlebergbau in dieser Gegend z.B. schon im Jahr 1804 von Ernst Friedrich von Schlotheim
in "Beschreibung merkwürdiger Kräuterabdrücke und Pflanzenversteinerungen". Er beschrieb die Pflanzenfossilien erstmals auf wissenschaftlicher
Grundlage mit Art- und Gattungsnamen. Heute ist der Fundort ein streng geschütztes Geotop. Sammeln ist absolut verboten! Das Perm ist auf der
geologischen Zeitskala das letzte System des Paläozoikums (Erdaltertum). Der Name leitet sich von der russischen Stadt Perm am Fuß des
Uralgebirges her. In Deutschland wird das Perm durch das Rotliegende und Zechstein repräsentiert, was sich international aber nicht durchsetzen
konnte. Während des Perm herrschte auf vielen Gebieten der Erde ein trockenes und zu Beginn kühles Klima vor in deren Verlauf auch die reichsten
Salzlagerstätten der Erde entstanden. Aufgrund des Klimas fand in dieser Zeit der Wechsel der bisher dominierenden Farnpflanzengruppen
(Paläophytikum) zu trockenresistenten nacktsamigen Pflanzen (Mesophytikum) statt. Zum Ende des Perms gab es einen rapiden Klimawandel aufgrund von
hohem Vulkanismus, was das größte Massensterben der Erdgeschichte zur Folge hatte. Pecopteris kam weltweit vom Oberkarbon bis in das Oberperm vor
und wuchs an erhöhten Stellen der artenreichen und feucht-warmen Kohlesümpfe.
Karbon
358,9 bis 298,9 Millionen Jahre
Asterophyllites equisetiformis | Callipteridium pteridium
Stamm: Tracheophyta | Tracheophyta
Klasse: Equisetopsida | Gymnospermopsida
Ordnung: Equisetales | Pteridospermales
Familie: Calamitaceae | Medullosaceae
Größe: 8,5 cm
Fundort: Wettin Subformation, Plötz, nördliche Saalesenke (Deutschland)
Alter: Oberkarbon, Silesium, Stefan C, ca. 302 Millionen Jahre
Auf diesem Handstück sind gleich zwei Pflanzenarten aus dem oberen Karbon vorhanden. Auf der Vorderseite ist ein Zweig der Art Asterophyllites
equisetiformis (SCHLOTH) abgebildet. Auf der Rückseite befindet sich noch ein Fragment eines Farnwedels der Art Callipteridium pteridium. Beide
Arten stammen aus der Wettiner Schichten von Plötz. Als Asterophyllites wird Beblätterung der früher bis zu 30 Meter hohen Calamiten bezeichnet,
die heutzutage nur noch als kleinwüchsige Schachtelhalmgewächse der Gattung Equisetum vorkommen. Asterophyllites-Arten kamen in ganz Europa,
Nordamerika und Asien vom Oberkarbon bis ins Unterperm vor und wuchsen in Sumpfgebieten der tropischen Steinkohlewälder. Sie waren an ein Leben in
Überschwemmungsgebieten angepasst.
Beschreibung: Die einadrigen Blätter sind schmal, einnervig, ungegabelt und mehr oder weniger schräg aufwärts gerichtet. Die Quirle besteht aus
10 - 30 schmalen an der Basis nicht miteinander verwachsenen Blätter. Die längsten Blätter sitzen an der Unterseite, die kürzeren hingegen an
der Oberseite des Zweigs. Diese Zweige sind um die Knoten von Stamm und Ästen angeordnet.
Callipteridium pteridium | Annularia sphenophylloides
Sphenophyllum angustifolium
Stamm: Tracheophyta | Tracheophyta | Tracheophyta
Klasse: Gymnospermopsida | Equisetopsida | Equisetopsida
Ordnung: Pteridospermales | Equisetales | Sphenophyllales
Familie: Medullosaceae | Annularia | Sphenophyllacea
Größe: 15,6 cm
Fundort: Wettin Subformation, Plötz, nördliche Saalesenke (Deutschland)
Alter: Oberkarbon, Silesium, Stefan C, ca. 302 Millionen Jahre
Auf dieser kleinen Platte sind gleich
verschiedene Pflanzenfossilien abgebildet: Neben einem Fiederrest vom häufig vorkommenden Farnsamer Callipteridium pteridium SCHLOTHEIM (rechts),
sind ein zusammenhängender Zweigrest der Calamitenbeblätterung Annularia sphenophyl-loides GUTBIER (links) und eine Ranke vom Keilblattgewächs
Sphenophyllum angustifolium GERMAR (Mitte) zu finden. Auch auf der Rückseite der Platte erkennt man Abdrücke verschiedener Pflanzen. Die Stufe
wurde im Frühjahr 2015 bei einem bekannten Fossilienhändler im Internet käuflich erworben. Alle Pflanzenreste kamen in den oberkarbonischen
Sumpfwäldern sehr häufig vor und wurden vor allem in Schichten des Oberkarbons bis in das Unterperm (Rotliegende) gefunden. Die Pflanzenreste von
Callipteridium pteridium werden weiter unten auf der Seite beschrieben.
Beschreibung: Annularia sphenophylloides besitzt kleine Blattsterne, die 1 bis 2 cm im Durchmesser erreichen können. Eine Mittelader ist meist
deutlich ausgebildet. Das Ende der Blätter ist leicht rundlich. Die dazugehörigen Calamitenstämme sind noch nicht bekannt. Sphenophyllum
angustifolium besitzt verzweigte Achsen mit schmalen Blättchen, die bis zu 16 mm lang und 2,5 mm breit werden können. Von der Basis geht eine
Ader ab. Die Blättchen sind am Ende meist eingekerbt mit spitzen Zähnen. Meist sind nur 2 oder bis zu 6 Blättchen zu einen Wirtel verbunden.
Pecopteris lepidorhachis | Callipteridium pteridium
Stamm: Tracheophyta | Tracheophyta
Klasse: Marattiopsida | Gymnospermopsida
Ordnung: Marattiales | Pteridospermales
Familie: Pecopteridaceae | Medullosaceae
Größe: [Bild I] 9,5 cm / [Bild II] 5,0 cm
Fundort: Wettin Subformation, Plötz, nördliche Saalesenke (Deutschland)
Alter: Oberkarbon, Silesium, Stefan C, ca. 302 Millionen Jahre
Auf dem ersten Handstück, was gleichzeitig mein zweites erworbenes Pflanzenfossil ist, sind gleich 3 Überreste von Pflanzen aus den Wettiner
Schichten des Oberkarbon abgebildet. Vor allem Überreste der Gattung Pecopteris werden sehr häufig in Gesteinen aus dem Oberkarbon gefunden. Bei
Pecopteris sind mehr als 300 Arten bekannt, die meist die Höhe von Bäumen erreichten. Des Weiteren haben sich auf dem interessanten Schaustück
ein kurzes Fiederchen der Art Pseudomariopteris busqueti sowie eine Lepidophyten-Nadel von Cyperites sp. erhalten. Pseudomariopteris war übrigens
eine lianenartige Pflanze mit schlanken Stielen und kleinen zweigeteilten Wedeln. Die Stufe mit den drei Pflanzenresten wurde im August 2013 im
Internet käuflich erworben.
Auf dem 2. Belegstück aus dem Oberkarbon sind eine kurze Fieder von Pecopteris lepidorhachis (BRONGNIART) sowie Fiedern der Art Callipteridium
pteridium (SCHLOTHEIM) im Positiv- und Negativabdruck abgebildet. Das Pflanzenfossil kaufte ich vom selben Händler im Februar 2015. Fossilien der
Wettiner Schichten sind häufig in den Standardwerken der paläobotanischen Literatur abgebildet. Da der Steinkohlenbergbau in diesem Gebiet schon
vor über 45 Jahren endgültig erloschen ist, beschränken sich Fundstücke auf Material, welches vor 1967 gefördert wurde.
Sphenophyllum verticillatum
Stamm: Tracheophyta
Klasse: Equisetopsida
Ordnung: Sphenophyllales
Familie: Sphenophyllacea
Größe: 6 cm
Fundort: Wettin Subformation, Plötz, nördliche Saalesenke, Deutschland
Alter: Oberkarbon, Silesium, Stefan C, ca. 302 Millionen Jahre
Diese kleine Stufe eines hübschen
Keilblattgewächses der Art Sphenophyllum verticillatum (SCHLOTH) aus dem Oberkarbon kaufte ich im Frühjahr 2014 von einem Fossilienhändler sehr
günstig im Internet. Die ausgestorbene Gattung Sphenophyllum lebte vom oberen Devon bis zu Beginn der Triasszeit vor 360 bis 251 Millionen Jahren
in Europa. Zu Lebzeiten bildete die im Wuchs recht niedrigen und zu den Schachtelhalmgewächsen zählenden Pflanzen eine krautiges Gewächs und
ähnelte vom Wuchs her einer Liane.
Beschreibung: Die dreicksförmigen Blätter sind keilförmig, mit gezahntem Vorderrand und bilden mit 6 bis 12 Blättern einen Wirtel. Die Wirtel
sind gleich groß und besitzen einen Länge von ca. 12 mm. Ähnlich wie bei der Gattung Calamites, sind die einzelnen Sprossen in Nodien und
Nebennodien gegeliedert. Die Blätter sind radial ausgebreitet und an den Vorderseiten abgerundet. Sphenophyllum bildeten gegliederte, verzweigte
und längs geriefte Sprossen. An den Sprossen wuchsen dünne und gegliederte Ähren.
Lebensweise: Sphenophyllum wuchs in den Flussauen an den Ränder der Kohlesümpfe und waren Schlingpflanzen. Einige Arten lebten auch im Wasser.
Callipteridium pteridium
Stamm: Tracheophyta
Klasse: Gymnospermopsida
Ordnung: Pteridospermales
Familie: Medullosaceae
Größe: [Bild I] 9,5 cm / [Bild II] 20 cm
Fundort: Grube Maybach, Friedrichsthal, Saarland (Deutschland) [Bild I]
Schacht Barrois, Lauterbach, Saarland (Deutschland) [Bild II]
Alter: Oberkarbon, Silesium, Stefanium, ca. 305 Millionen Jahre
Westfal C-D, ca. 307 Millionen Jahre
Diese hübschen Abdrücke eines Farns aus dem Saarkarbon wurde im Juni 2013 sowie im Juli 2014 von einem Online-Händler käuflich erworben.
Nebenbei handelte es sich bei dem 1. Bild um mein 1. Pflanzenfossil überhaupt in meiner Sammlung. Callipteridium ist ein typisches Leitfossil im
Stefan B-C und gehört botanisch zu den Farnsamern. Diese waren im Karbon sehr verbreitet und bildeten kleinere bis größere Wedel von bis zu
einigen Metern Länge aus. Sie starben schließlich im Zeitalter des Perms aus.
Beschreibung: Die Fiederchen sind unregelmäßig dreieckig geformt. Es besitzt kräftige und eingesenkte Mitteladern. Die Nebenandern entspringen
aus der Fiederachse. Die Seitennerven sind gegeabelt mit Zwischenfiedern an der Achse.
Pecopteris plumosa
Stamm: Tracheophyta
Klasse: Marattiopsida
Ordnung: Marattiales
Familie: Pecopteridaceae
Größe: 18 cm
Fundort: Grube Maybach, Friedrichsthal, Saarland (Deutschland)
Alter: Oberkarbon, Silesium, Stefanium, ca. 305 Millionen Jahre
Diese schöne Pecopteris Stufe aus dem Saarland
habe ich Anfang Mai 2014 auf ebay käuflich erworben. Es zeigt mehrere Wedel und Fragmente dieser häufig vorkommenden Pflanzenart. Die einzelnen
Fiederchen sind auf dieser Stufe nicht sehr deutlich zu erkennen und sind auch deutlich kleiner als bei der weiter oben abgebildeten Stufe. Die
lianenartige Kletterfarne besitzen Blätter, die wie Zähne auf einem Kam angeordnet sind. Pecopteris wurde übrigens vom griechischen Wort Pekin
(kämmen) und Pteris (Farn) abgeleitet.
Beschreibung: Die Wedel von Pecopteris sind doppelt gefiedert, die Blätter zwei- bis dreimal unterteilt. Die Achse ist fein und längs gestreift.
Die Fiederchen sind zungenförmig, klein, breit und können völlig miteinander verbunden sein oder auch einzeln isoliert stehen. Die Enden der
Fiederchen sind gerundet.
Annularia sp. | Pecopteris sp. (Rückseite)
Stamm: Tracheophyta | Tracheophyta
Klasse: Equisetopsida | Marattiopsida
Ordnung: Equisetales | Marattiales
Familie: Calamitaceae | Pecopteridaceae
Größe: 12,0 cm
Fundort: Schacht Barrois, Lauterbach, Saarland (Deutschland)
Alter: Oberkarbon, Silesium, Westfal C-D, ca. 307 Millionen Jahre
Auf der Vorderseite dieser Stufe aus dem saarländischen Oberkarbon sind winzige Blätter der ausgestorbenen Schachtelhalmgewächs aus der Familie
der Calamitacaea abgebildet. Das schöne Stück war Bestandteil eines 5 teiligen Fossilienlots, den ich im Juli 2014 im Internet sehr günstig
erworben habe. Auf der Rückseite erkennt man einige Wedelfragmente des im Oberkarbon sehr häufig vorkommenden Kletterfarns der Gattung
Pecopteris.
Die baumhohen Schachtelhalme konnten Höhen von bis zu 10 Meter erreichen. Die Wirtel dieser Schachtelhalme werden als Annularia bezeichnet und
sind um die Knoten von Stämmen und Ästen angeordnet. Die einzelnen vierstrahligen Wirtel sind an der Basis ringförmig verwachsen. Die Blättchen
sind ungeteilt und haben einen Mittelachse. Wirtel von einadrigen nicht verwachsenen Blättern werden übrigens Astereophyllites genannt. Sie kamen
vor allem in Westeuropa und Nordamerika vom Oberkarbon bis ins das Unterperm vor. Die Schachtelhalmgewächse wuchsen vor allem auf nassen bis sehr
feuchten Orten entlang der Flüsse und an Ufern der Seen.
Archaeocalamites sp. (Asterocalamites)
Stamm: Embryophyta
Klasse: Equisetopsida
Ordnung: Equisetales
Familie: Archaeocalamitaceae
Größe: 15,5 cm
Fundort: Schacht Barrois, Lauterbach, Saarland (Deutschland)
Alter: Oberkarbon, Silesium, Westfal C-D, ca. 307 Millionen Jahre
Dieses interessante Stammstück eines frühen
Schachtelhalmgewächs war Bestandteil eines 5 teiligen Fossilienlots aus dem Saarkarbon, den ich im Juli 2014 auf ebay sehr günstig erworben habe.
Der Hohlraum des Stammes füllte sich mit Sediment und wurde so als Innensteinkern erhalten. Die linke Seite des des Stücks wurde bei der
Fossilisation leicht gequetscht. Die Archaeocalamiten waren die älteren Typen der Calamiten und verbreiteten sich vor allem im Unterkarbon.
Archaeocalamites erreichte eine Höhe von bis zu 20 Meter. Diese Pflanzen waren biegsam, innen hohl und entwickelten bis zu 16,5 cm breite Stiele.
Diese Stiele waren mit auffälligen Längsrillen und Stegen sowie mit Seitenzweigen an den Knoten versehen. Bei den Calamiten sind diese Rillen, im
Gegensatz zu den Archaeocalamiten, versetzt angeordnet. Dies Seitentriebe (Asterophyllites) besitzen ebenfalls eine Gliederung in Knoten und
Internodien. An den Knoten sitzt jeweils ein Wirtel aus sehr schmalen und an der Basis verwachsenden Blättern. An den Enden waren, ähnlich wie
bei den Schuppen- und Siegelbäumen des Karbons, ein so genannter Strobilus mit Sporen vorhanden. Das Wurzelsystem bestand aus großen, waagerecht
liegenden Wurzelstöcken. Die Überreste dieser ausgestorbenen Pflanzen findet man vor allem in den Sandsteinschichten in Europa und Nordamerika,
vor allem aus dem Mississippium (Unterkarbon). Die ersten Vertreter dieser Gattung gab es aber schon Im Oberdevon vor 385 Millionen Jahre. Vor 275
Millionen Jahren, im Zeitalter des Perm, starben diese Pflanzen schließlich aus. Heutzutage gibt es nur noch kleinwüchsige
Schachtelhalmgewächse. Die Schachtelhalmgewächse wuchsen vor allem auf nassen bis sehr feuchten Orten in Uferzonen sowie in
Überschwemmungsgebieten der Flüsse.
Lepidodendron aculeatum
Stamm: Tracheophyta
Klasse: Lycopodiopsida
Ordnung: Lepidodendrales
Familie: Lepidodendraceae
Größe: 15,0 cm
Fundort: Mariendorf, Aachen, Nordrhein-Westfalen (Deutschland)
Alter: Oberkarbon, Silesium, Westfal C-D, ca. 307 Millionen Jahre
Dieses hübsche Stammstück eines Lepidodenron
(STERNBERG, 1820) kaufte ich im August 2016 von einem Händler auf ebay. Es zeigt den Abdruck eines Stammabschnitts eines Schuppen-baums aus dem
Aachener Revier vor 307 Millionen Jahren. Diese ausgestorbene Gattung primitiver baumähnlicher Pflanzen erreichten in den sumpfigen
Steinkohlewäldern des Karbons Höhen bis zu 40 Metern. Die Stämme dieser Bärlappgewächse besaßen vor allem an der Basis oftmals einen
Durchmesser von über 2 Meter. Nach oben hin verjüngte sich der Stamm. Gehalten wurden diese Bäume durch ein mächtiges und weit verzweigten
Wurzelwerk, die mit der Bezeichnung Stigmaria sogar einen eigenen Gattungsnamen besitzen. Die Blätter dieser Bäume waren nadelförmig und
ähnelten den Blättern einer Tanne und befanden sich auf dünnen jungen Zweigen. An den Enden der Zweige befanden sich ovale Zapfen, die ähnliche
aussahen, wie die Zapfen moderner Fichten oder Tannen. Die Rinde der Bäume zeigten asymmetrische und rhombische Blattnarben. Die Sprossachse
bestand zum überwiegenden Teil aus Rinde. Lepidodendronbäume vermehrten sich in Form von Sporen und wuchsen unter subtropischen bis tropischen
Bedingungen. Die Überreste dieser ausgestorbenen Pflanzen findet man heute vor allem in Europa und Nordamerika in den Sandsteinschichten des
späten Karbons. Sie gehören zu den am häufigsten vorkommenden Pflanzenfossilien dieses Zeitalters. Am Ende des Karbons starben die
Lepidodendrales in Europa und Amerika aus. In China überdauerten sie bis ins mittlere Perm. In der späten Trias starb die Gattung schließlich
endgültig aus und wurden von Nadelbäumen ersetzt. Der nächste, heute noch existierende Verwandte dieser Pflanzen sind die Klumpmoose. Die
Bärlappgewächse bauten den Großteil der subtropischen Karbon-Wälder auf und bildeten im Oberkarbon 70% der Biomasse der Steinkohlewälder.
Stigmaria ficoides
Stamm: Tracheophyta
Klasse: Lycopodiopsida
Ordnung: Lepidodendrales
Familie: Lepidodendraceae
Größe: 19 cm
Fundort: Schacht Barrois, Lauterbach, Saarland (Deutschland)
Alter: Oberkarbon, Silesium, Westfal C-D, ca. 307 Millionen Jahre
Hierbei handelt es sich um ein Wurzelorgan von Schuppenbäumen wie zum Beispiel
Lepido-dendron oder Sigillaria. Das Stück war Bestandteil eines 5 teiligen Fossilienlots aus dem Saarkarbon, den ich im Sommer 2014 auf ebay sehr
günstig erworben habe. Diese Bärlappflanzen kamen vom oberen Devon bis in das mittlere Perm hinein vor und erreichten Höhen von über 30 bis 40
Meter und einen Stammdurchmesser von bis zu 2 Metern. Sie starben am Ende des Karbons in Europa und Nordamerika aus. Den Hinweis, dass es sich hier
um Stigmaria ficoides (BRONGNIART) handelt, kam von Michael, der ebenfalls wie ich ein Lidl-Scope besitzt und durch Zufall auf meine Webseite
gestoßen ist: "Es handelt sich in Wirklichkeit um das Wurzelorgan von Lepidophyten. Wenn Du diesen Begriff bei Google eingiebst, und die Bilder
anschaust, erkennst Du sofort die Richtigkeit. Der Mark-Zylinder ist bei Stigmaria ganz typisch, obwohl er meistens verborgen bleibt außer, das
Fossil ist irgendwie genau an der Stelle offengelegt." Während des Zeitalter des Karbons lag ein großer Teil Europas und Nordamerikas am
Äquator. Es herrschte ein warm feuchtes Klima vor, was ideal für das Wachstum der Sumpfwälder war. Das Paralische Becken überdeckte in dieser
Zeit große Teile von Irland, England, Nordfrankreich, Beligien, Niederlande, Deutschland und Polen und war regelmäßigen Schwankungen des
Meeresspiegels ausgesetzt. Dadurch lagerte sich innerhalb von nur einer Millionen Jahren tausende Meter Sediment ab, mit den Überresten der
Steinkohlewälder. Die häufigste Vegetation waren Vertreter der Gattungen Sigillaria und Lepidodendron. Der Stamm dieser Bärlappgewächse war mit
mehreren Y-förmigen Wurzeln (Stigmaria) flach im Boden verankert.
Sigillaria elegans
Stamm: Tracheophyta
Klasse: Lycopodiophytina
Ordnung: Lepidodendrales
Familie: Sigillariaceae
Größe: 14,5 cm
Fundort: Schacht Barrois, Lauterbach, Saarland (Deutschland)
Alter: Oberkarbon, Silesium, Westfal C-D, ca. 307 Millionen Jahre
Dieses hübsche Stück Rinde eines Siegelbaums war Bestandteil eines 5 teiligen Fossilienlots aus dem Saarkarbon, den ich im Juli 2014 auf ebay
sehr günstig erworben habe. Die Überreste dieser fossilen Pflanzen findet man sehr häufig auf den Abraumhalden des Steinkohlebergbaus. Die bis
zu 20 bis 30 Meter Höhe erreichenden ausgestorbenen baumartigen Bärlappgewächsen, mit mäßig dicken Stämmen, trugen kleine schlanke Kronen aus
länglichen grashalmartigen Blätter und Zapfen, so genannte Sporangien. Die Blätter wuchsen dabei direkt aus dem Stamm heraus. Ihren Namen
erhielten sie aufgrund der für die Gattung typischen siegelartigen Blattnarben, die auf der Oberfläche von Rindenstücken zu finden sind. Die
Narben dienten auch für den Feuchtigkeits- und Luftaustausch. Um sich besser im schlammigen Boden zu verankern, bildeten diese Pflanzen ein
flaches Wurzelsystem, so genannte Stigmaria, aus. Siegelbäume gab es sehr zahlreiche in den Steinkohlewäldern des Karbon und waren vom
Unterkarbon bis in das Unterperm in ganz Europa und Nordamerika weit verbreitet.
Beschreibung: Sigillaria besitzt am Stamm auffällige Blattnarben, die eine hexagonale Form besitzen. Diese können aber auch rundlich sein. Sie
sind in längsform angeordnet. Die Furchen zwischen den Rippen zeigen ein wabenartiges zickzack-artiges Muster.
Lebensweise: Die Sigillarien hatten ihre Blütezeit im Pennsylvanium und wuchsen in sumpfnahen Gebieten und an etwas trockeneren Standorten der
tropischen Steinkohlewälder.
Devon
419,2 bis 358,9 Millionen Jahre
Goniatites sp.
Stamm: Mollusca
Klasse: Cephalopoda
Unterklasse: Ammonoidea
Ordnung: Goniatitida
Familie: Goniatitidae
Größe: [Bild 1] 2,5 cm / [Bild 2] 8,5 cm
Fundort: Erfoud (Marokko)
Alter: Oberes Devon, ca. 350 Millionen Jahre
Dieses hübsche Exemplar im 1. Bild habe ich auf dem 6. Herzberger Teleskoptreffen erstanden - ja, sogar bei einem Teleskoptreffen kann man unter
Umständen Fossilien erwerben. In den einzelnen Kammern erkennt man sehr schön die Hämatit - Einschlüsse. Dieser Goniatit wurde aufgeschnitten
und anschließend poliert. Und auch im 2. Bild handelt es sich um ein Fragment eines Goniatiten, wo man im unteren Teil sehr schön die Lobenlinien
erkennen kann. Der Goniatit ist eingebettet im marokkanischem Fossilien-marmor, wo man noch weitere, deutlich kleinere Fossilien erkennen kann. Den
Goniatiten kaufte ich im Juli 2023, als kleines Mitbringsel, auf unserer Rückfahrt von Südtirol bei einem Zwischenstopp im Fossilien- und
Mineralienladen in Mittenwald (Oberbayern).
Beschreibung: Das involute Gehäuse weist einen kleinen, engen Nabel auf. Die zickzack artigen Suturen bestehen aus zugespitzten und gerundeten
Elementen. Die dünne Schale ist mit feinen Wachstumslinien verziert.
Lebensweise: Goniatites lebte auf küstennahen Meeresböden in strömungsreichen, warmen und sauerstoffreichen Gewässern und trat lokal in
Schwärmen auf. Auf Grund ihrer Gehäuseform vermutet man, dass diese Art eher langsame und schlechte Schwimmer waren. Über dessen Ernährung ist
nur wenig bekannt.
Tornoceras
Stamm: Mollusca
Klasse: Cephalopoda
Unterklasse: Ammonoidea
Ordnung: Goniatitida
Familie: Tornoceratidae
Größe: [Bild I] 10 cm / [Bild II] 8,5 cm
Fundort: Marokko
Alter: Oberes Devon, ca. 350 Millionen Jahre
Diese beiden Exemplare hat mir mein Bruder vom Fossilienhändler aus Cottbus mitgebracht und ist ein typisches "Mitbringsel" aus dem Devon von
Marokko. Der Ammonit ist nicht mehr in seiner Matrix eingebettet und wurde poliert. Man erkennt sehr schön die runde, abgeflachte Form. Besonders
das kleinere Exemplar (Bild 2) besitzt eine wunderschöne und detaillierte Maserung.
Beschreibung: Die Schale ist außen rund und nahezu flach. Die einzelnen Windungen verjüngen sich zur Mitte hin. Der Nabel ist klein und eng. Die
Loben bilden stufenförmige Kamern und sind leicht wellig. Die Siphonaldüten sind nach vorn gerichtet.
Gonioclymenia speciosa
Stamm: Mollusca
Klasse: Cephalopoda
Unterklasse: Ammonoidea
Ordnung: Clymeniida
Familie: Gonioclymeniidae
Größe: 8,0 cm
Fundort: Merzouga, Südmarokko
Alter: Oberes Devon (Famennium) ca. 360 Millionen Jahre
Diesen schönen, aufgeschnittenen und
anschließend geschliffenen frühen Goniatiden aus dem nordafrikanischen Anti Atlas-Gebirge in Marokko, kaufte ich im Winter 2014. Es war
Bestandteil eines sehr preisgünstigen Fossilienlots auf ebay. Auch bei diesem Exemplar erkennt man in den einzelnen Kammern hübsche
Hämatit-Einschlüsse, die einen interessanten Einblick in den inneren Aufbau dieser frühen Ammonitenart geben. Die Art Gonioclymenia wird
besonders häufig in Marokko gefunden und auf Fossilienbörsen und bei den verschiedenen Händlern angeboten. Sie stellen auch wichtige
Leitfossilien des Devons dar.
Beschreibung: Gonioclymenia besitzt einen engen Nabel. Die einzelnen Kammern sind gut definiert und verjüngen sich in Richtung des Nabels. Die
Lobenlinien sind zum Teil zickzack-förmig geschwungen.
Lebensweise: Vermutlich war Gonioclymenia ein langsamer Schwimmer und lebte in Bodennähe des subtropischen bis tropischen Kontinentalschelfs.
Cheiloceras subpartitium
Stamm: Mollusca
Klasse: Cephalopoda
Unterklasse: Ammonoidea
Ordnung: Goniatitida
Familie: Cheiloceratidae
Größe: 1,5 cm
Fundort: Nehden-Stufe, Sauerland, Nordrhein-Westfalen (Deutschland)
Alter: Oberes Devon (Famennium), ca. 370 Millionen Jahre
Diesen kleinen aber sehr gut erhaltenen Goniatiden
kaufte ich im Herbst 2014 bei einem bekannten Fossilien- und Mineralienhändler auf ebay. Diese frühe Ammonitenart ist ein typisches Leitfossil
des Nehden-Stufe des unteren Oberdevons (370 - 365 Mio. Jahre) und wird dort relativ häufig gefunden. In der wissen-schaftlichen Literatur werden
diese als Palaeo-ammoniten bezeichnet. Sie heißen im Volksmund auch Eifelperlen, weil die fast kugelförmigen Schalen mit einer glänzenden
Pyrytschicht überdeckt sind. Goniatiden lebten vom Devon bis in das Perm hinein und unsere hier abgebildeten Art, wird vor allem in Frankreich und
Deutschland gefunden.
Beschreibung: Cheiloceras besitzt ein stark involutes, aufgeblähtes Gehäuse mit kleinem Nabel und breiten Windungen. Das Gehäuse erscheint
deshalb nahezu kugelförmig. Auf der Flanke sind nach hinten gebogene Einschnürungen vorhanden.
Lebensweise: Cheiloceras war vermutlich ein guter Schwimmer und Räuber.
Polierter Goniatit
Stamm: Mollusca
Klasse: Cephalopoda
Unterklasse: Ammonoidea
Ordnung: Goniatitida
Größe: 21 x 23 cm
Fundort: Atlas-Gebirge, Erfoud (Marokko)
Alter: Oberes Devon, ca. 370 Millionen Jahre
Diesen wunderschönen polierten Goniatiten aus dem Oberdevon
von Marokko ersteigerte ich Anfang April 2016 für einen überaus günstigen Preis von nur 13 EUR auf ebay. Normalerweise kosten diese
interessanten Kunstwerke polierten Fossilienmarmors bei diversen Fossilienhändler über 200 bis 300 EUR! Gleichzeitig gehört das Fossil zu den
größten und - mit fast 4 Kilogramm Eigengewicht - auch zu schwersten Exemplaren in meiner Sammlung. Als kostenlose Dreingabe gab es auch einen
passenden Ständer aus Metall, um den Gonitatiten entsprechend auf meiner Schrankwand zu präsentieren. Ein Goniatit ist ein Vorfahr der
gewöhnlichen Ammoniten, die vor etwa 390 Millionen Jahren während des Mittleren Devons erschienen sind. Sie werden in großer Stückzahl im
Atlas-Gebirge von Marokko abgebaut und oft in dekorative Stücke geformt, um sie an Touristen und Fossilienhändler zu verkaufen.
Orthoceras sp.
Stamm: Mollusca
Klasse: Cephalopoda
Unterklasse: Nautiloidea
Ordnung: Orthocerida
Familie: Orthoceratidae
Größe: [Bild I] 13 cm / [Bild II] 7 cm / [Bild III] 18 cm / [Bild IV] 30 cm
Fundort: Atlas-Gebirge, Erfoud (Marokko) / Atlas-Gebirge, Kouribga (Marokko)
Alter: Oberes Devon, ca. 370 Millionen Jahre
Das erste Exemplar eines weit verbreiteten Nautiliden oder Kopffüßer aus dem berühmten Ortoceras-Kalkstein von Marokko, war ein Geschenk von
meinem Astrokumpel Uwe zum Geburtstag. Bild 2 zeigt ebenfalls einen Orthoceratiden aus Marokko im schwarzen Kalkstein, der ebenfalls Bestandteil
eines reichen Fossilien-Lots war, den ich im Winter 2014 auf ebay ersteigert hatte. Im Gegensatz zu den anderen Exemplaren, ist das den
Orthoceratiden umgebende rohe Muttergestein der Matrix noch im Originalzustand. Der andere geschliffene Kopffüßer war Bestandteil eines
Fossilien-Konvoluts, das ich im Frühjahr 2014 recht günstig im Internet erworben habe.
Gleichzeitig ist dieses Fossil ein besonders schönes und großes Exemplar. Alle Exemplare wurden von den Einheimischen Bevölkerung vor Ort
geschliffen und poliert und werden häufig in diesem Zustand an die Touristen verkauft bzw. bei den verschiedensten Fossilienhändlern angeboten.
Das neuste Objekt in meiner Sammlung wurde Ende März 2016 für einen überaus günstigen Preis auf ebay ersteigert. Dieser polierte Teller stammt
natürlich ebenfalls aus Marokko und zeigt verschiedene Kopffüßer, in dieser Lokalität typischen braun-schwarzen Fossilienmarmor. Ich hatte sehr
viel Glück und konnte den Teller, der eine Größe von 30 cm besitzt, für nur 11 EUR inklusive dem passenden Metallständer erwerben.
Während der Devonzeit war die marokkanische Sahara der Boden eines riesigen prähistorischen Ozeans, wo die Meerestiere, nach dem Rückzug dieses
Meeres, als Versteinerungen erhalten blieben. In mehreren Steinbrüchen werden die Kalksteine, die diese Fossilien enthalten, abgebaut. Jeder
Steinbruch hat dabei seine spezifischen Merkmale in Bezug auf Farbe des Gesteins (schwarzer und brauner Marmor) sowie Art der vorkommenden
Fossilien (Trilobiten, Goniatiten und Orthoceraten). Vor allem der schwarze Marmor ist sehr reich an Orthoceras-Fossilien. Im braunen Gestein
kommen Orthoceraten und Goniatiten vor.
Beschreibung: Das Gehäuse gleicht einem zylindrischen Konus, der sich langsam verjüngt. Es besteht aus konkav-konvexen und engstehenden Kammern,
die durch den so genannten Sipho miteinander verbunden sind.
Lebensweise: Über die Lebensweise dieser Tiere ist nur wenig bekannt, aber man vermutet, dass sie Fleischfresser waren und Aas und kleine
Meerestiere vertilgten.
Orthoceras & Goniatit Statue
Größe: 23 cm (Fossilien: 9 - 14 cm)
Fundort: Atlas-Gebirge, Erfoud (Marokko)
Alter: Oberes Devon, ca. 370 Millionen Jahre
Diese Orthoceras Statue mit einem hübschen Goniatiten,
kaufte ich im Juni 2013 von einem österreichischen Fossiliehändler. Die Statuen werden sehr häufig bei Fossilienhändern angeboten und werden
von den Einheimischen in Marokko in ansässigen Handwerksbetrieben hergestellt und auch dort an die Touristen veräußert. Jede Statue stellt ein
Unikat dar und macht sich besonders gut als dekoratives Stück - vor allem auf meiner Schrankwand. Bei dieser Skulptur wurden vor allem die
Fossilien herausgearbeitet und geschliffen. Die Matrix blieb dabei in ihrem natürlichen Ursprung erhalten. Neben vollständig polierten Statuen
werde, sehr häufig auch geschliffene und polierte Schalen und Teller angeboten, wo gleich mehrere Exemplare von Orthoceraten und Goniatiten
abgebildet sind.
Ordovizium
485,4 bis 443,4 Millionen Jahre
Orthoceras sp.
Stamm: Mollusca
Klasse: Cephalopoda
Unterklasse: Nautiloidea
Ordnung: Orthocerida
Familie: Orthoceratidae
Größe: [Bild I] 10 cm / [Bild II] 20 cm
Fundort: Atlas Gebirge (Marokko)
Alter: Mittleres bis Oberes Ordovizium, ca. 460 bis 450 Millionen Jahre
Diese beiden ausgestorbenen Kopffüßer stammen aus dem mittleren Ordovizium von Marokko und unterscheiden sich in ihren Merkmalen kaum von den im
Meer lebenden Nautiloidea, die im Fossilienmarmor aus dem mittleren Devon gefunden werden. Das erste Exemplar war übrigens ein Geschenk meines
Astro-Kumpels Uwe zum Geburtstag. Das zweite Exemplar - das größte und hübscheste in meiner Sammlung - ersteigerte ich Ende März 2016 recht
günstig auf ebay und zeigt einen Ortoceras im grau-braunen Kalkstein.
Orthoceras sind augestorbene Meereslebewesen, dessen weicher Kopf, wie bei den noch heute lebenden Nautiliden, mit Fangarmen besetzt waren. Oft
wird diese Gattung mit den bei uns vorkommenden Belemniten verwechselt. Die ersten Arten dieser Kopffüßer lebten vor mehr als 480 Millionen
Jahren im unteren Ordovizium. Die Vorfahren heute lebender Tintenfische starben dann gegen Ende der Triaszeit vor 200 Millionen Jahren aus. Die
harte Schale ist zylinderförmig und in Segmenten unterteilt. Die Fortbewegung erfolgte in horizontaler Lage mit dem Rückstoßprinzip durch
Einströmen und Auspressen des Wassers. Die Schalen dieser ersten Vertreter der Nautiloiden konnten Längen von wenigen Zentimetern und bis zu 14
Metern erreichen!
Clonograptus rigidus
Stamm: Hemichordata
Klasse: Pterobranchia
Ordnung: Graptoloidea
Familie: Anisograptidae
Größe: 6 cm
Fundort: Zagora, Vallée du Drâa, Anti Atlas (Marokko)
Alter: Unteres Ordovozium, Arenig, ca. 480 Millionen Jahre
Hier haben wir eine selten angebotene
Graptolithenplatte mit Clonograptus rigidus (LINNARSON) in guter Erhaltung aus dem unteren Ordovizium von Marokko. Die Platte wurde im April 2015
bei ebay für einen sehr guten Preis ersteigert. Graptolithen sind eine Klasse augestorbener polypenähnlicher und koloniebildener Tiere, deren
Überreste nur in Form von Wohnröhren im Graptolithenschiefer fossil erhalten sind. Ihre Reste wurde aufgrund ihrer äußeren Merkmale oft mit
Pflanzen verwechselt. Sie kamen weltweit vom Oberkambrium bis in das Unterkarbon vor. Aufgrund ihrer raschen Entwicklung, stellen Graptolithen
hervorragende Leitfossilien dar. So können besonders das Ordovizium und das Silur stratigraphisch in verschiedene Graptolithen-Biozonen im Abstand
von von 0,5 bis 1,5 Millionen Jahren eingeteilt werden. Ein Großteil der Graptolithen starben, aufgrund einer weltweiten Abkühlung der Erde, zum
Ende des Ordoviziums aus. Die letzten Graptolithen-Arten überlebten aber bis in die Karbonzeit vor 345 Millionen Jahren. Der Name kommt aus dem
Griechischen und bedeutet "beschrifteter Stein" (graptos = beschrieben / Lithos = Fels). Neuer Arbeiten kommen zu dem Schluss, dass die
Flügelkiemer (Pterobranchia) überlebende Graptolithen seien, da sie viele gemeinsame Merkmale aufweisen.
Beschreibung: Äußerlich ähneln Graptolithen einem Metallsägeblatt. Jede Kolonie (Rhabdosome) hat eine variable Anzahl von Zweigen, die aus
einem anfänglichen Stil (Stolone) erwachsen. Jeder Einzelzweig ist in eine röhrenförmige oder becherartige Struktur, in so genannten Theken,
untergebracht.
Lebensweise: Graptolithen lebten zu Beginn ihrer Entwicklung sessil-benthnisch in mittleren bis relativ tiefen Wasser. Später entwickelten sich
planktische Arten, die an einem von der Anfangskammer (Sicula) ausgehenden Achsenfaden (Nema) hängen.