Devon
419,2 bis 358,9 Millionen Jahre
Proteus sp.
Stamm: Arthropoda
Klasse: Trilobita
Ordnung: Proetida
Familie: Proetoidae
Größe: 1,5 cm
Fundort: Marokko
Alter: Oberes Devon (Famennium), ca. 360 Millionen Jahre
Dieses hübsche, halb eingerollte Exemplar eines Proteus stammt aus dem Oberen Devon,
an der Grenze zum Karbon, und wurde im Atlas Gebirge in Marokko gefunden. Bei meiner Tour durch den Südwesten der USA im August 2017, fand ich ihn
in einem hübschen Fossilienladen in Bryce Canyon City (Utah/USA). Proteus gehört zur Familie der Proetidae, die zum ersten Mal im oberen
Ordovizium auf der Erde erschienen sind und zu der letzten überlebenden Trilobiten-ordnung gehören, die bis ins mittlere bis obere Perm überlebt
haben. Am Ende des Erdaltertums sind schließlich alle Trilobiten, beim größten Massensterben der Erdgeschichte, endgültig ausgestorben. Typisch
für diese Trilobitenfamilie ist die hervorstechende Glabella, mit gut ausgeprägten Tuberkeln, die holochronalen Augen sowie der 10 bis 12
segmentige Thorax mit kleinem Pygidium, die auch bei diesem Exemplar vorhanden sind.
Barrandeops sp.
Stamm: Arthropoda
Klasse: Trilobita
Ordnung: Phacopida
Familie: Phacopidae
Größe: 6 cm Fundort: Marokko Alter: Oberes Devon (Famennium), ca. 370 Millionen Jahre
Dieses relativ große Exemplar eines Phacopiden aus Marokko habe ich im
Sommer 2011 am Königssee (Berchtesgaden, Oberbayern) käuflich erworben. Da das Cephalon und das Pygidium leider beschädigt sind, ist eine
Bestimmung der Art etwas schwierig. Ich vermute aber, dass es sich hierbei um Barrandeops handelt. Zumindest sind die seitlichen Facettenaugen an
der Glabella noch sehr gut zu erkennen und die Glabella selber mit einigen warzenähnlichen Tuberkeln gesprenkelt. Falls es sich nicht um
Barrandeops handelt, sprechen auch die äußeren Merkmale ganz klar für einen Trilobiten aus dem Devon der Ordnung Phacopida.
Metacanthina barrandei
Stamm: Arthropoda
Klasse: Trilobita
Ordnung: Phacopida
Familie: Acastidae
Größe: 5 cm (Matrix: 7,5 x 7,0 cm)
Fundort: Anti Atlas, Atachana, Alnif (Marokko)
Alter: Oberes Devon (Famennium), ca. 380 Millionen Jahre
Bei diesem hübschen Exemplar eines Trilobiten aus dem Oberdevon von
Maraokko, handelt es sich um einen Trilobiten der Gattung Metacanthina. Dieser Trilobit ist auch unter Synonymen Cryphaeus barrandai bzw.
Hollardops mesocristata bekannt. Ich kaufte das fast perfekt erhaltene Exemplar für nur 20 Euro Ende Februar 2016 von einem Trilobitenhändler auf
ebay. Dieses Belegestück gehört übrigens zu den schönsten und interessantesten Trilobiten in meiner Sammlung. Bemerkenswert an dieser Gattung
sind die hervorstehenden und deshalb sehr auffälligen schizochroalen Augen, wobei vor allem die einzelnen Facetten am linken Auge des Trilobiten
gut zu erkennen sind. Typisch für den Trilobiten sind auch die nach hinten gerichteten Freiwangen am Cephalon mit stachelartigen Erweiterungen
sowie der Randsaum am Thorax mit breiten Stacheln.
Phacops sp.
Stamm: Arthropoda
Klasse: Trilobita
Ordnung: Phacopida
Familie: Phacopidae
Größe: [Bild I] 4,5 cm / [Bild II] 2,5 cm / [Bild
III] 2,0 cm / [Bild IV] 2,0 cm / [Bild V] 1,5 cm
Fundort: Anti-Atlas (Marokko) / Raum Alnif (Marokko)
Alter: Oberes Devon (Frasnium), ca. 380 Millionen Jahre
Unteres Devon (Pragium), ca. 410 Millionen Jahre
Das linke Exemplar habe ich im Sommer 2006 bei einem Fossilienhändler am Königsee in Berchtesgaden (Bayern) erworben. Das Besondere an diesem
Trilobiten ist, dass dieser vollständig eingerollt ist. Zum Teil ist dieser noch in seiner Matrix eingeschlossen. Der Trilobit ist erstaunlich gut
erhalten. Besonders seine Facettenaugen und seine tuberkulierte Glabella sind gut ausgeprägt.
Auf dem rechten Bild ist ein noch vollständig eingerollter Trilobit erkennbar. Dieses Exemplar habe ich von meinem Bruder bekommen, der es am
Cottbuser Hauptbahnhof bei einem Fossilienhändler entdeckt und daraufhin erstanden hatte. Das Besondere an diesem Fossil ist, dass es fast
vollständig aus der Matrix herausgearbeitet wurde. Leider scheint es so, dass das Cephalon noch teilweise im Gestein eingeschlossen ist bzw. beim
Präparationsvorgang stark beschädigt wurde. Ich kann deshalb nur vermuten, dass es sich hierbei eventuell um einen Phacops handelt. Die äußeren
Merkmale sprechen für einen Trilobiten aus der Ordnung Phacopida.
Die drei eingerollten Phacopiden kaufte ich im Januar 2016 von einem Fossilienhändler auf ebay für einen überaus günstigen Preis. Sie stammen
aus dem unteren Devon von Marokko und sind vollständig aus ihrer Matrix gelöst. Alle drei gut bzw. sehr gut erhaltene Exemplare sind eingerollt
und besitzen im ausgerollten Zustand eine Größe von 35 bis 55 mm. Auch bei diesen Exemplaren sind die tuberkulierte Schale und die Facettenaugen
besonders auffällig.
Beschreibung: Phacops trägt eine konvexe und nach vorn verlängerte Glabella. Die großen Augen
weisen nur wenig Linsen auf. Der Thorax besteht au 12 Segmenten mit seitlich angebrachten Facetten. Dies ermöglicht dem Trilobiten ein
vollständiges einrollen. Der tiefgefurchte Schwanz ist kleiner als der Kopf. Das Außenskelett ist ziemlich dick und mit Noppen besetzt.
Lebensweise: Phacops lebte im warmen Flachwasser und suchte seine Nahrung am Meeresboden.
Phacops rana rana
Stamm: Arthropoda
Klasse: Trilobita
Ordnung: Phacopida
Familie: Phacopidae
Größe: 2 cm
Fundort: Hamilton Group, Windom Shale, Hamburg, Erie County, NY (USA)
Alter: Mittleres Devon (Givetium), ca. 385 Millionen Jahre
Ein weiterer, diesmal fast vollständig
eingerollter, Phacops rana rana aus den USA. Der Trilobit ist zur Zeit das besterhaltene Exemplar der Gattung Phacops in meiner Sammlung und wurde
im Herbst 2013 bei einem Internethändler gekauft. Der Trilobit erscheint leicht verzogen, was vermutlich durch die geologische Faltung der
Hamilton Group (im westlichen Teil des Staates New York gelegen) während der Acadian Orogenese im mittleren bis oberen Devon zurückzuführen ist.
Besonders bemerkenswert sind die gut erhaltenen schizochroalen Augen und die reich tuberkulierte Glabella. Diese Trilobitenart aus dem Devon findet
man sehr häufig in Nordamerika, ähnlich häufig wie die berühmten und ebenfalls sehr gut erhaltenen Exemplare derselben Trilobitenart aus
Marokko. Mit zahlreichen Arten bevölkerte die Familie der Phacopiden die Ozeane des Silur bis Devon. Obwohl dieses Exemplar recht klein ausfällt,
erreichen Riesenformen aus Marokko Längen von bis zu 30 Zentimeter!
Gerastos tuberculatos
Stamm: Arthropoda
Klasse: Trilobita
Ordnung: Proetida
Familie: Proetidae
Größe: [Bild I] 2,5 cm / [Bild II] 1,8 cm / [Bild III] 1,7 cm / [Bild IV] 1,9 cm
Fundort: Marokko
Alter: Mittleres Devon (Eifelium), ca. 390 Millionen Jahre
Unteres Devon (Oberemsium), ca. 400 Millionen Jahre
Diese beiden hübschen Exemplare eines Gerastos tuberculatos, die unten abgebildet sind, wurden im Juni 2013 bzw. im August 2014 von einem
Fossilienhändler käuflich erworben. Bei dem 1. Fossil habe ich ursprünglich ein anderes Exemplar dieser Trilobitenart geordert, das leider auf
dem Postweg verloren gegangen ist. Der Händler hat mir freundlicherweise aber einen Ersatz geschickt. Der Trilobit auf dem 1. Bild ist nicht ganz
eingerollt, so dass das Cephalon und das Pygidium noch gut erkennbar sind.
Besonders beeindruckend ist die hervorstechende Glabella, mit gut erkennbaren winzigen Tuberkeln. Das 2. Exemplar von Gerastos ist nahezu
vollständig gestreckt und sogar noch besser erhalten. Mittlerweile besitze ich zwei weitere Exemplare dieser Trilobitenart, diesmal aus dem
unteren Devon und deshalb noch etwas älter. Die beiden Gerastos habe ich Mitte April 2015 vom selben Fossilienhändler erworben. Beide Exemplare
besitzen eine ähnliche Größe und sind nicht eingerollt. Wie auch die beiden ersten Exemplare, stammen diese Trilobiten aus dem südwestlichen
Marokko. Die Matrix scheint beim letzten Exemplar beschädigt worden zu sein, weil man eine Klebenaht erkennen kann.
Beschreibung: Das ovale und wulstige Cephalon ist relativ glatt, besitzt aber winzige Noppen. Die Augen sind klein aber wohl definiert. Der Thorax
besitzt 12 bis 14 Segmente mit kleinem Pygidium.
Metacryhaeus Venustus
Stamm: Arthropoda
Klasse: Trilobita
Ordnung: Phacopida
Familie: Calmoniidae
Größe: 3,5 cm
Fundort: Oruro (Bolivien) Alter: Mitteldevon, ca. 390 Millionen Jahre
Von dieser Trilobitenart aus dem Hochland von
Bolivien ist nahezu nichts bekannt. Jedenfalls konnte ich nichts näheres über das Fossil im Internet in Erfahrung bringen, was für seine
Seltenheit spricht. Dass es sich dabei um einen Trilobiten aus der Ordnung der Phacopida handelt, die im mittleren Devon weltweit sehr verbreitet
waren, sprechen seine äußeren Merkmale. Die Größe des Cephalons sowie seine schizochroalen Augen sind hier noch am auffälligsten. Das Exemplar
wurde aus seiner Matrix herausgearbeitet und befindet sich in einem sehr guten Erhaltungszustands. Den Trilobiten kaufte ich im Januar 2016 von
einem bekannten Trilobitenhändler auf ebay.
Wolfartaspis cornutus
Stamm: Arthropoda
Klasse: Trilobita
Ordnung: Phacopida
Familie: Calmoniidae
Größe: 3,8 cm
Fundort: Belèn Formation, Sicasica, Altiplano Hochebene - Anden, La Paz (West-Bolivien)
Alter: unteres Mitteldevon (Eifelium), ca. 394 Millionen Jahre
Hier sehen wir ein schönes aber
unvollständiges Cephalon der Trilobitenart Wolfartaspis cornutus aus dem unteren Mitteldevon von Bolivien. Dieses Belegstück dieses sehr selten
vorkommende Trilobiten wurde im Jahr 2007 in den Anden und in mehr als 4.100 Meter Höhe gefunden. Trilobiten aus der Familie der Calmoniidae sind
in Geoden erhalten geblieben und interessante Zeugen des Erdaltertums. Das Stück wurde Anfang Mai 2015 auf ebay für einen guten Preis erworben.
Die Größe des Cephalons beträgt 38 mm. Das deutlich erkennbare Nackenhorn misst 5 mm und ist unvollständig. Ein Auge, welches viele
schizochroale Linsen zeigt, ist aber perfekt erhalten geblieben. Dagegen hat das rechte Auge, die Auffaltung der Anden nur zum Teil überstanden.
Leider fehlte bei diesem Stück auch die linke Freiwange. Wolfartaspis lebte am Meeresgrund und war ein schneller Schwimmer. Es suchte den
Meeresboden nach was Fressbarem ab und verschmähte auch kein Aas.
Drotops sp.
Stamm: Arthropoda
Klasse: Trilobita
Ordnung: Phacopida
Familie: Phacopidae
Größe: 8,5 cm
Fundort: Jbel Issomour, Alnif (Marokko)
Alter: Mittleres Devon (Eifelium), ca. 385 Millionen Jahre
Dieses hübsche und große Exemplar eines Trilobitenb aus Marokko, aus der Hamar
L'aghdad Limestone Formation, habe ich zu einem regelrechten Schnäppchenpreis (10 EUR) von einem privaten Verkäufer auf ebay im November 2023
käuflich erworben. Drotops, der auf seiner interessant geformten Matrix ruht, wurde sehr gut aus dem Muttergestein herausgearbeitet. Man erkennt
noch gut seine tuberkulierte Glabella und die großen schizochroalen Augen. Damit konnte dass Tier ein Gesichtsfeld von 360 Grad überblicken. Der
Trilobit zeigt verblüffend viele Merkmale eines sehr großen Phacops, der zur selben Familie gehört. Das Fossil gehört zu den interessantesten
Exemplaren in meiner Sammlung.
Drotops megalomanicus
Stamm: Arthropoda
Klasse: Trilobita
Ordnung: Phacopida
Familie: Phacopidae
Größe: 13 cm
Fundort: Jbel Issomour, Alnif (Marokko)
Alter: Unteres Devon (Emsium), ca. 395 Millionen Jahre
Bei diesem sehr großen Phacopiden kann
ich nur vermuten, dass es sich um einen Drotops megalomanicus handelt. Auf jeden Fall gehört der Trilobit zur Ordnung Phacopida. Es ist mein
bisher größtes Exemplar aus Marokko und mit 13 cm Länge, schon von sich aus, sehr beeindruckend. Leider sind das Cephalon, die Augen und die
Glabella nicht sehr gut erhalten geblieben, so dass die Bestimmung des Trilobiten schwierig wird. Diese interessante Trilobiten-gattung aus dem
Devon konnte Längen von gut 20 cm erreichen. Das Fossil war Bestandteil eines Fossilien-Konvoluts, das ich im Februar 2014 auf ebay recht
preisgünstig käuflich erworben habe.
Proetus granulatus
Stamm: Arthropoda
Klasse: Trilobita
Ordnung: Proetida
Familie: Proetidae
Größe: 2 cm
Fundort: Forum Zquid Region, Timrhanrhart Fo., Jebel Gara el Zquilma (Marokko)
Alter: Unteres Devon (Oberemsium), ca. 400 Millionen Jahre
Dieser hübsche Proetus aus Marokko ist vollständig erhalten und zeigt sehr viele
Details und wurde August 2013 von einem Trilobitenhändler im Internet käuflich erworben. Der Trilobit ähnelt den weiter oben abgebildeten
Trilobiten der Art Gerastos. So liegt der Verdacht nahe, den Trilobiten dieser Art zuzuordnen, da die wenigsten nordafrikanischen Trilobiten
tatsächlich der Art Proetus zuzuordnen sind.
Beschreibung: Das Pygidium und der Kopfschild, mit großer und ausgeprägter Glabella, besitzen nahezu die gleiche Größe. Der Rumpf besteht aus 8
bis 10 Segmenten und erreicht im Schnitt 3 cm Länge. Das Cephalon ist parabelförmig mit freien runden Wangen, die sich zu kurzen Stacheln
verjüngen. Besonders auffällig sind die glatte Glabella, mit großen nierenförmigen und hervorstehenden Augen, und die Spindel, die nicht bis
zum Rand des Pygidiums reicht.
Lebensweise: Proetus kam vom Ordovizium bis ins Devon hinein weltweit vor und lebte bethnisch im Schelfbereich der Ozeane. Der Trilobit ernährte
sich von Protozoen und organischen Partikeln.
Kayserops sp.
Stamm: Arthropoda
Klasse: Trilobita
Ordnung: Phacopida
Familie: Acastidae
Größe: 7,5 cm
Fundort: Atlas Gebirge, Jbel Issoumour, Alnif (Marokko)
Alter: Unteres Devon (Oberemsium), ca. 402 Millionen Jahre
Bei diesem hübschen Exemplar handelt es sich
wahrscheinlich um einen Kayserops, Unterart marocanensis oder megaspina, aus dem unteren Devon von Südmarokko. Den Trilobiten kaufte ich im
Dezember 2014 von einem privaten Sammler im Internet für gerade einmal einen Zehner, der mir aber keine Angaben über die Art des Trilobiten bzw.
den Fundort machen konnte. Bezogen auf die markanten äußeren Merkmale dieses Belegstücks, handelt es sich auf jeden Fall um einen Trilobiten aus
der Familie der Acastiden Ordnung Phacopida. Leider sind bei meinem Exemplare die Augen nicht gut erhalten, die bei besser erhaltenen Exemplaren
ebenfalls schizochroale Linsen aufweisen. Ein weiteres Merkmal des Trilobiten sind seine Stilaugen sowie seine sehr ausgeprägten Wangen- und
Pleurenstacheln. Ich persönlich bin jedenfalls froh, ein Exemplar dieser Art zu besitzen, denn Kayserops gehört mit zu den seltensten in Marokko
gefundenen Trilobiten. Gut erhaltene Exemplare sind dementsprechend teuer.
Reedops sp.
Stamm: Arthropoda
Klasse: Trilobita
Ordnung: Phacopida
Familie: Phacopidae
Größe: 5,5 cm Fundort: Atlas Gebirge, Fo Mersh (Marokko) Alter: Unteres Devon (Pragium), ca. 410
Millionen Jahre
Dieser sehr gut erhaltene und nicht restaurierte Phacopide aus dem Unterdevon von Marokko, sah
ich im Sommer 2015 auf ebay. Weil ich noch keinen Reedops in meiner Sammlung mein eigene nennen konnte, kaufte ich ihn mir für einen überaus
günstigen Preis. Bei diesem hübschen Exemplar, wobei es sich wahrscheinlich nicht um einen Häutungsrest handelt, sind vor allem die
schizochroalen Augen, mit ihren zahlreichen runden Linsen, sehr gut erhalten geblieben. Die Unterseite des Trilobiten wurde ebenfalls etwas frei
präpariert, so dass man noch Ansätze des Hypostomen erkennen kann.
Ordovizium
485,4 bis 443,4 Millionen Jahre
Ampyxina bellatula
Stamm: Arthropoda
Klasse: Trilobita
Ordnung: Trinucleida
Familie: Raphiophoridae
Größe: 1,1 cm
Fundort: Maquoketa Formation, Pike County, Missouri (USA)
Alter: Oberes Ordovizium, ca. 445 Millionen Jahre
Diesen klassischen Trilobiten aus dem Oberen Ordovizium von Missouri kaufte
ich im Februar 2014 von einem Fossilienhändeler im Internet. Das Besondere an dieser kleinen Trilobitenart ist, dass diese dünne und besonders
lange Wangenstacheln besitzen, die mehr als die doppelte Körperlänge erreichen. Die Art wird häufig in Gruppen in den ordovizischen Sedimenten
der Maquoketa Formation, die nach dem gleichnamigen Fluss in Iowa benannt ist, in den US-Staaten Missouri, Wisconsin, Iowa, Illinois und Indiana
gefunden.
Beschreibung: Das Cephalon ist halbkreisförmig mit deutlich hervorragender und nahezu kreisrunder Glabella. Am Cephalon schließen sich dünne und
lange Wangenstacheln an. Das Pygidium ist doppelt so breit wie lang und besitzt deutlich ausgeprägte und nach hinten gebogene Pleuren. Der Thorax
ist relativ kurz mit 8 bis 10 Segmenten. Die Thoraxspindel ist relativ breit und verjüngt sich zu beiden Enden.
Lebensweise: Die blinde Trilobitenart lebte bethnisch im äußeren Schelfbereich und durchflügte den tiefen Meeresboden nach etwas fressbarem.
Flexycalymene meeki
Stamm: Arthropoda
Klasse: Trilobita
Ordnung: Phacopida
Familie: Calymenidae
Größe: 1,5 cm
Fundort: Arnheim Formation, Brown County, Ohio (USA)
Alter: Oberes Ordovizium, ca. 445 Millionen Jahre
Ein Exemplar der Gattung Flexycalymene aus Ohio (USA).
Der Trilobit wurde professionell aus seiner Matrix herausgerarbeitet und erscheint hier vollständig eingerollt. Im Gegensatz zu den
Flexiycalymeniden aus Marokko, ist die Schale deutlich besser erhalten. Der Trilobit wurde im Sommer 2013 bei einem Fossilienhändler käuflich
erworben. Flexicalymene meeki ist mit Abstand die häufigste Spezies in der Cincinnati Serie des Ordoviziums von Ohio und wird bei
Fossilienhändern mitunter recht häufig und preisgünstig angeboten.
Beschreibung: Flexycalymene besitzt ein konvexes Außenskelett. Die Seitenlappen sind nach unten gebogen. Der Schwanzschild ist viel kleiner als
der Kopfschild. Die Glabella ist tief gefurcht mit kleinen Augen.
Lebensweise: Der Trilobit war vermutlich ein träger Schwimmer und krabbelte vorrangig am Meeresboden umher. Durch die Anordnung der Thoraxsegmente
konnte er sich bei Gefahr vollständig einrollen.
Flexycalymene ouzregi
Stamm: Arthropoda
Klasse: Trilobita
Ordnung: Phacopida
Familie: Calymenidae
Größe: [Bild I] 4 cm / [Bild II] 10 cm / [Bild III] 3 cm / [BILD IV] 6,5 cm
Fundort: Anti-Atlas Gebirge, Erfoud (Marokko) [Bild I & 2] /
Anti Atlas, Tiskaouine (Marokko) [Bild III]
Alter: Oberes Ordovizium, ca. 450 Millionen Jahre
Flexycalymene ouzregi gehört zu den häufigsten Trilobiten, die kommerziell zu einem günstigen Preis bei diversen Fossilienhändlern angeboten
werden. Aus diesem Grund besitze ich gleich mehrere Exemplare dieser Trilobitengattung in meiner Sammlung. Im Anti-Atlas-Gebirge in Marokko werden
die Überreste dieser Art massenhaft in so genannte Geoden gefunden. Dementsprechend unterschiedlich ist dann auch der Erhaltungs-zustand. Zum Teil
restauriert und geklebt, werden diese oft als Souvenir an die Touristen verkauft.
Das kleinere Exemplar (oben links) habe ich Ende Juli 2008 am Berliner Ostbahnhof von einem dort anwesenden Fossilienhändler erstanden. Das
deutlich größere Exemplar dieser Trilobitenart (oben rechts), kaufte ich im Juli 2011 im Naturkundemuseum in Siegsdorf (Chiemgau). Beim kleineren
Exemplar sind besonders die Augen deutlicher ausgeprägter als beim größeren Exemplar, was einen deutlich besseren Erhaltungszustand aufweist.
Der vollständig eingerollte Flexycalymene, wurde im Januar 2016 von einem Trilobitenhändler auf ebay für einen sehr guten Preis erworben.
Der Händler gab an, diesen Trilobiten in einer eigenen Exkursion im Marokko gefunden zu haben. Vollständig eingerollte Exemplare findet man
übrigens deutlich seltener in den marokkanischen Gesteinen des Anti-Atlas. Aus diesem Grund ist dieser Trilobit auch ein ganz besonderes Stück in
meiner Sammlung. Bei einem Zwischenstopp in Mittenwald, auf unserer Rückreise aus Südtirol im Sommer 2023, stieß ich in einem andere
Fossilienladen auf das neuste Exemplar in meiner Sammlung.
Ogyginus corndensis
Stamm: Arthropoda
Klasse: Trilobita
Ordnung: Asaphida
Familie: Asaphoidae
Größe: 1,5 cm (Matrix: 3,5 cm)
Fundort: Old Tile Quarry, Upper Gilwern Hill, Near Hundred House, Powys, Wales (GB)
Alter: Mittleres Ordovozium (Darriwilium), Abbereiddian stage, Artus-Biozone,
ca. 465 Millionen Jahre
Dieses leider nicht sehr gut erhaltene Exemplar eines Ogyginus (MURCHISON, 1839),
aus dem mittleren Ordovizium in Wales, kaufte ich März 2014 von einem britischen Fossilienhändler (www.neovenator.net) im Internet für einen
überaus guten Preis. Leider hat sich der Kopfschild bei meinem Exemplar nicht sehr gut erhalten, so dass nur die gut ausgeprägte Glabella hervor
sticht. Trilobiten hatten zu Lebzeiten äußere Exoskelette. Beim Wachstum, mussten sie sich deshalb regelmäßig Häuten und hinterließen ihre zu
eng gewordenen Hüllen im Sediment des Meeresbodens, wo sie sich als Fossil erhalten konnten. Eingerollte Exemplare, die das echte Tier
repräsentieren, findet man dagegen relativ selten. Das Zeitalter des Ordovizium wurde übrigens nach einem aus Wales stammenden keltischen
Volksstamm benannt und vom britischen Geologen Charles Lapworth 1879 eingeführt, um einen alten Streit zwischen Anhängern von Adam Segwicks, der
Entdecker des Kambriums, und Roderick Murchison, der Entdecker des Silurs, zu schlichten. Gesteinsschichten in Wales, die nach alter Darstellung
sowohl ins Kambrium als auch in das Silur hinein reichten, wurden schließlich von Lapworth dem Ordovizium zugeordnet.
Beschreibung: Das halbkreisförmige Cephalon besitzt ein nahezu runde und hervorstechende Glabella und deutlich erkennbare großen Augen. Am Thorax
sind 8 bis 12 schmale Pleuren erkennbar die aber kaum nach hinten gebogen sind und fast exakt parallel zueinander verlaufen. Das Pygidium ist
relativ groß mit deutlich nach hinten weisenden 7 bis 8 Segmenten. Der Axiallappen des Thorax ist vorne deutlich breiter als am Schwanzschild und
läuft spitz nach hinten aus.
Lebensweise: Vermutlich lebte diese Trilobitenart bethnisch in mittlerer Tiefe und durchsuchte den Meeresboden nach etwas fressbarem.
Ectillaenus perovalis
Stamm: Arthropoda
Klasse: Trilobita
Ordnung: Corynexochida
Familie: Illaenidae
Größe: 2,3 cm
Fundort: Whitsburn Dingle, Minsterly Shropshire, Wales (GB)
Alter: Mittleres Ordovozium, Llanvirn Didymograptus artus-Biozone, ca. 466 Millionen Jahre
Dieses hübsche, fast vollständige Exemplar
der seltenen Art Ectillaenus in seiner Matrix habe ich im Januar 2014 von einem Fossilienhändler im Internet gekauft. Fossilien dieser Art wurden
in den ordovizischen Sedimenten der Tchechischen Republik, Frankreich, Marokko, Portugal, Spanien und vor allem in Großbritannien gefunden.
Beschreibung: Das Cephalon und das etwas größere Pygidium sind halbkreisförmig. Das Cephalon ist nahezu glatt ohne klar erkennbaren Furchen mit
kleinen Augen. Die Glabella ist breit und schlecht definiert. Am Thorax sind 10 engangliegende und deutlich sichtbare Pleuren erkennbar. Das
Pygidium ist glatt und leicht gewölbt.
Lebensweise: Es wird vermutet, dass diese Trilobitenart Fleischfresser waren und halb begraben den Meeresboden nach etwas Fressbarem absuchten.
Kambrium
541 bis 485,4 Millionen Jahre
Olenus sp.
Stamm: Arthropoda
Klasse: Trilobita
Ordnung: Ptychopariida
Familie: Oleanidae
Größe: 5 mm (Matrix: 3,5 cm)
Fundort: Orsten Alaunschiefer, Andrarum, Schonen (Schweden) - Fund vom Oktober 2013
Alter: unterstes Oberkambrium (Furongium, Paibium), Zone 2, ca. 497 Millionen Jahre
Der Orsten Alaunschiefer in Schweden gilt als wichtige Fossilienlagerstätte Skandinaviens und
ist von seiner Bedeutung her mit dem Burgess Shale in Kanada vergleichbar. Orsten sind Kalkknollen, in denen phosphatisierte Chitin-skelette von
frühen Arthropoden und deren Larvenstadium aus dem Kambrium erhalten geblieben sind. Der Alaunschiefer des Oberkambriums ist ein sehr weiches
Gestein. Das Urmeer im Oberkambrium muss sehr sauerstoffarm und am Meeresgrund ruhig gewesen sein. Aus abgestorbenen Organismen bildete sich
Faulschlamm und daraus dann die Stinkkalke. Die kleine Platte mit Resten des Axiallobus der Trilobitengattung Olenus war die Beigabe eines Fossils,
den ich Ende Mai 2015 käuflich im Internet erworben habe. Die Trilobitenart aus dem Oberkambrium wird vor allem auf den Britischen Inseln, an der
nordamerikanischen Atlantikküste, Neufundland, Skandinavien und Asien sehr häufig gefunden. Die Überreste des als typisches Leitfossil geltenen
Trilobiten kommen in den dunklen Tonsteinen vor. Olenus besitzt sehr breite Pleuren, die als eien Art erweiterte Kiemen dienten. Somit konnte das
Tier die maximale Menge an Sauerstoff aufnehmen.
Beschreibung: Die Glabelle ist schmal und besitzt leicht nach hinten gebogene Furchen. Die Pleuren sind schmal, nach hinten gekrümmt und spitz.
Das Pygidium ist winzig.
Lebensweise: Es existieren auch Hinweise, dass Olenus in symbiotischer Beziehung mit Bakterien lebte, z.B. durch die Aufnahme von Nährstoffen, die
die Bakterien produzierten, um unter diesen wiedrigen Bedingungen am Meeresboden zu überleben.
Agnostus pisiformis
Stamm: Arthropoda
Klasse: Trilobita
Ordnung: Agnostida
Familie: Agnostidae
Größe: 5 mm (Matrix: 10 cm)
Fundort: Orsten Alaunschiefer, Kinnekulle, Västergötland (Schweden) - Fund vom Oktober 2013
Alter: oberstes Mittelkambrium (Guzhangium), Zone 1, ca. 498 Millionen Jahre
Diese hübsche Platten mit Agnostus pisiformis (LINNAEUS 1768) kaufte ich Ende Mai 2015 recht günstig im Internet. Diese nur wenige Millimeter
lange augenlosen Trilobitenart findet man häufig in den skandinavischen dunklen Stinkalken (bituminöser schwarzer Kalk, der aus Faulschlamm
entstand). Es stammt nach den neusten Erkenntnissen aus dem oberstes Mittelkambrium vor ca. 500 Millionen Jahren. Oft sind bei diesem Agnostiden
nur eines von zwei Thoraxsegmenten, entweder Kopf- oder Schwanzschilde, erhalten geblieben. In diesem Zustand wurden sie vor allem in Skandinavien,
Polen, England, Sibirien und Neufundland gefunden. Ganze Exemplare dieser Trilobitenart sind eher selten. In Deutschland sind Agnostiden vor allem
als eiszeitliche Gechiebefunde bekannt. Die Trilobitenart gilt als Leitfossil an der Grenze vom Mittel- zum Oberkambrium, was stratigraphisch in
der Paläontologie als Agnostus-pisiformis-Zone bezeichnet wird. Die Überreste dieser Trilobiten tauchen in den skandinavischen Stinkkalken so
häufig auf, dass sie gesteinsbildend auftreten. Des Weiteren lässt sich aus den Stinkkalken des Orsten Alaunschiefers mit Säure phosphatisierte
Microfossilien von Trilobitenlarven herauslösen, die feinste Körperstrukturen zeigen.
Beschreibung: Der Thorax ist schmal und besitzt nur zwei Segmente, die an den Enden Ringe bilden. Das hufeisenförmige Cephalon ist glatt, mit
breitem Saum, und zeigt eine Saumfurche. Der Frontallobus ist klein und rundlich. Die Basalloben neben der Glabella sind klein und dreieckig. Die
Tuberkel befinden sich vor der Mitte der Glabella, die vorne durch eine Querfurche geteilt wird.
Lebensweise: Agnostiden konnte ihren Panzer nicht völlig aufklappen. Sie verbrachten ihr Dasein im eingeklappten Zustand und ließen nur einen
Spalt am Panzer offen, ähnlich den heute lebenden Muschelkrebsen. So waren sie von allen Seiten durch ihren Panzer gerschützt. Entweder waren sie
planktonische Besiedler oder lebten am sauerstoffarmen Meeresgrund.
Cedaria minor
Stamm: Arthropoda
Klasse: Trilobita
Ordnung: Ptychopariida
Familie: Raymondinidae
Größe: 1,5 cm
Fundort: Weeks Formation, Millard County, Utah (USA)
Alter: Oberes Mittelkambrium (Guzhangium), ca. 501 Millionen Jahre
Dieses schöne Exemplar eines Cedaria minor (WALCOTT, 1916) kaufte ich Ende Juli 2015 von einem
Fossilienhändler auf ebay. Es stammt aus dem oberen Mittelkambrium von Utah, was lokalstratigraphisch aber schon zum Oberkam-brium (Dresbachium)
zählt. Das Dresbachium (501 bis 497 Millionen Jahre) ist eine Typenlokalität in Nord Amerika und wird in 4 Trilobitenzonen definiert. Es
überschneidet sich mit den folgenden ICS-Stufen des Kambriums: Guzhangium, Paibium und dem untersten Teil des Jiangshanium. Cedaria gehört zur 1.
Trilobitenzone und ist somit ein typisches Leitfossil für das untere Dresbachium. Der Trilobit ist im feinen gelb-rötlichen Kalkstein der Weeks
Formation sehr gut erhalten geblieben, was wahrscheinlich durch die Symbiose mit Bakterien zurückzuführen ist. Wie die Trilobiten der Gattung
Elrathia, besaß Cedaria bereits Augen, die auf dem Foto deutlich zu erkennen sind. Typisch für die Vertreter dieser Gattung sind auch die
ausgeprägten Wangenstacheln mit einem deutlichen und breiten Cephalonsaum. Leider ist bei meinem Exemplar die Glabella etwas beschädigt und das
Pygidium leicht perforiert.
Beschreibung: Cedaria sind kleine und flache Trilobiten, die einen ovalen Körperumriss zeigen. Das Cephalon und das Pygidium sind annähernd
gleich groß. Der Thorax besitzt 7 Pleuren, die in kurzen Pleurenstacheln enden und sich nach hinten biegen. Die Wangenstacheln am Cephalon
ereichen ungefähr die halbe Länge des Trilobiten. Der gut definierte zentrale Bereich der Glabella verjüngt sich leicht nach vorn. Die laterale
Furch ist schwach definiert. Die Freiwangen sind flach.
Lebensweise: Cedaria sind relativ kleine Vertreter der Trilobiten und durchwühlten, ähnlich wie Elrathia, den schlammigen Meeresboden nach was
fressbarem.
Asaphiscus wheeleri
Stamm: Arthropoda
Klasse: Trilobita
Ordnung: Ptychopariida
Familie: Asaphiscidae
Größe: 4 cm
Fundort: Marjum Formation, Wheeler Shale, House Range, Millard County, Utah (USA)
Alter: Mittleres Kambrium (Drumian), ca. 504 Millionen Jahre
Es hat lange gedauert, bis ich ein günstiges
Exemplar der Art Asaphiscus fand. Dieses nicht ganz vollständige Exemplar der Trilobitenart aus dem mittleren Kambrium kaufte ich im Sommer 2014
von einem zuverlässigen Fossilienhändler zu einem sehr guten Preis. Wirklich vollständige Überreste der Trilobiten werden relativ selten
gefunden. Oft fehlen die Freiwangen am Cephalon, so auch bei diesem Exemplar. Des Weiteren besitzt Asaphiscus Ähnlichkeiten mit der im Wheeler
Shale häufig vorkommenden Art Elrathia. Im Gegensatz zu Elrathia, ist der Schwanzschild von Asaphiscus deutlich größer und ausgeprägter.
Beschreibung: Asaphiscus besitzt ein ausgeprägtes Pygidium mit eine relativ breiten Saum. Das Cephalon ist sehr breit. Die Glabella ist oval und
gewölbt. Der Thorax besitzt 13 Segmente mit breiten Lappen.
Lebensweise: Wahrscheinlich war diese Trilobitenart, aufgrund seiner, für die Ordnung ungewöhnlichen, vorhandenen Augen ein Fleischfresser. Es
wird vermutet, dass er ein schneller Schwimmer war.
Bolaspidella sp.
Stamm: Arthropoda
Klasse: Trilobita
Ordnung: Ptychopariida
Familie: Menomoniidae
Größe: 0,5 cm - 1 cm
Fundort: Marjum Formation, Wheeler Shale, House Range, Millard County, Utah (USA)
Alter: Mittleres Kambrium (Drumian), ca. 504 Millionen Jahre
Auf dieser hübschen Platte aus der Marjum Formation in Utah sind gleich 5 Trilobiten der Art Bolaspidella abgebildet. Das schöne Stück kaufte
ich November 2013 im Internet. Bolaspidella besitzt auffällige Ähnlichkeiten mit Elrathia (siehe oben). Im Gegensatz zu Elrathia wurden diese
Trilobiten nur bis zu 1 cm groß.
Beschreibung: Das Cephalon ist deutlich breiter im Verhältnis zum Thorax und besitzt dreieckige Wangenstacheln und kurze, zentrale Augen. Die
Glabella ist oval. Der Thorax besitzt 13 Segmenet mit breiten Lappen. Das Pygydium ist im Verhältnis zum Thorax winzig.
Die blinden Trilobiten der Art Bolaspidella sind wichtige Leitfossilen des mittleren Kambriums der 3. Serie und durchwühlten den Meeresboden nach
etwas fressbarem.
Elrathia kingii
Stamm: Arthropoda
Klasse: Trilobita
Ordnung: Ptychopariida
Familie: Alokistocaridae
Größe: [Bild I] 3,5 cm / [Bild II] 1,5 cm / [Bild III] 2,5 cm / [Bild IV] 2,2 cm / [Bild V] 1,8 cm
[Bild VI] 1,5 cm & 1 cm / [Bild VII] 1,5 cm / [Bild VIII] 2,5 cm & 1,5 cm / [Bild IX] 1,5
cm
Fundort: Wheeler Formation, Wheeler Shale, Juab County / Antelope Springs, Utah/USA
Alter: Mittleres Kambrium (Drumian), ca. 504 Millionen Jahre
Diese Trilobitenart ist eines meiner ersten Fossilien, die ich überhaupt käuflich erworben habe. Dabei handelt es sich um die Trilobitenart
Elrathia kingii, einer der häufigsten Trilobiten Nordamerikas. Diese Urzeitkrebse werden in sehr großen Mengen in der Wheeler Formation in Utah,
als hervorragend erhaltene Fossilien, gefunden. Das rechts abgebildete große Exemplar habe ich im Jahr 2004 in Mittenwald (Bayern), in einem
Mineralien- und Fossilienladen, käuflich erworben. Der Trilobit wurde aus seiner Matrix gelöst und ist sehr gut erhalten. Alle Einzelheiten des
Körpers sind gut erkennbar.
Im Jahr 2009 besuchte ich in meinem Sommerurlaub abermals die kleine Stadt Mittenwald. Sogleich stattete ich dem besagten Mineralien- und
Fossilienladen einen Besuch ab und fand diese beiden hübschen Exemplare der selben Art. Der Trilobit, der noch in seiner Matrix eingebettet ist,
hat eine Größe von gut 1,5 cm. Bei diesem Trilobiten erkennt man sogar noch seine nach hinten verlaufenenden Wangenstacheln an der Glabella. Das
rechte Exemplar besitzt eine Größe von 2,5 cm, so dass es das größte Stück dieser Trilobitenart in meiner Sammlung darstellt.
Auf den Bildern 4 und 5 sind zwei weitere Exemplare abgebildet, die im Jahr 2014 recht preisgünstig im Internet ersteigert wurden. Bei dem einen
Trilobiten, der ursprünglich in einer lockeren Matrix eingeschlossen war, scheint das untere Segment des Thorax wie abgetrennt. Beim kleinsten
Exemplar fehlt hingegen ein Teil des linken Kopfschildes.
Im Winter 2016 ersteigerte ich ebenfalls von einem bekannten Fossilienhändler auf ebay diese beiden Belegstücke in ihrer Matrix (Bild 6 & 7).
Die Trilobiten sind ebenfalls noch in dem typisch grauen Wheeler-Shale Gestein eingschlossen. Auf dem einen Stück sind sogar zwei vollständige
Trilobiten vorhanden, wobei bei dem kleineren ein Teil des Kopfschildes von anderen Schalenteilen überlagert wird. Des Weiteren erkennt man in der
Matrix noch ein Fragment eines Agnostiden. Im Gegenzug ist das andere Exemplar, für einen kleinen Trilobiten, außergewöhnlich gut erhalten.
Bei meiner Tour durch den Südwesten der USA erwarb ich in einem kleinen Fossilien Laden in Bryce Canyon City (Utah) drei weitere Exemplare für
einen günstigen Preis. Auch diese sind noch in der Matrix eingeschlossen. In Bild 8 sind gleich zwei Elrathia kingii abgebildet, wobei das
größere Exemplar sehr gut erhalten ist. Dagegen erscheint das Kleinere beschädigt bzw. noch tiefer im Gestein eingebettet zu sein. Bild 9 zeigt
ebenfalls einen fast perfekt erhaltenen Trilobiten der gleichen Art. In der größeren Matrix eingebettet existieren noch einige weitere Fragmente
von Trilobiten.
Beschreibung: Elrathia kingii hat einen zum Rumpf
vergleichsweise kleine Kopf. Die Glabella ist blumentopfförmig, trägt kleine zentrale Augen und kurze dreieckige Wangenstacheln. Entlang des
Thorax sind 13 Segmente mit breiten Lappen angeordnet, die kurze dornige Enden aufweisen. Der Schwanzschild ist doppelt so breit wie lang und hat
eine deutliche Mittelachse.
Lebensweise: Elrathia lebte wahrscheinlich in Schwärmen im äußeren Schelfbereich und durchforstete den schlammigen Meeresboden nach etwas
Fressbarem.
Itagnostus interstrictus
Stamm: Arthropoda
Klasse: Trilobita
Ordnung: Agnostida
Familie: Peronopsidae
Größe: 6 - 8 mm
Fundort: Drum Mountains, Wheeler Shale Fo., House Range, Millard County, Utah (USA)
Alter: Mittleres Kambrium (Drumian), ca. 504 Millionen Jahre
Hier ist
eine hübsche kleine Platte der Gattung Itagnostus aus dem mittleren Kambrium von Utah. Die Platte wurde im August 2013 von einem amerikanischen
Fossilienhändler zu einem sehr günstigen Preis erworben. Abgebildet sind gleich 3 Exemplare der bekannten blinden Trilobitenart aus der Wheeler
Shale Formation von Utah. Früher wurde diese Art als Peronopsis Interstricta bezeichnet.
Beschreibung: Zur Ordnung Agnostida gehören winzige Trilobiten von 6 bis 10 mm Länge mit zwei oder drei Körperringen und nahezu gleich
aussehenden Cephalon und Pygidium. Peronopsis besitzt eine auffällige kugelige Glabella mit rechteckigen Stirnlappen, Gesichtsnähte und Augen
fehlen vollständig. Das Pygidium besitzt eine relativ lange Spindel, die Pleuren enden halbkreisförmig.
Lebensweise: Agnostiden gab es vom Unterkambrium bis in das Ordovizium hinein und waren weltweit verbreitet. Sie kommen vor allem in den
mittelkambrischen Schichten von Europa, Asien, Nordamerika und Australien sehr häufig vor. Sie lebten auf dem Meeresboden tiefer Meere und
durchflügten den Meeresboden nach etwas nahrhaftem.
Ptychagnostus cuyanus
Stamm: Arthropoda
Klasse: Trilobita
Ordnung: Agnostida
Familie: Ptychagnostidae
Größe: 5 - 9 mm
Fundort: Drum Mountains, Wheeler Shale Fo., House Range, Millard County, Utah (USA)
Alter: Mittleres Kambrium (Drumian), ca. 504 Millionen Jahre
Auf dieser rechteckigen Platte sind gleich mehrer Exemplare und Fragmente der Trilobitenart Ptychagnostus cuyanus aus dem mittleren Kambrium von
Utah abgebildet. Das größte Exemplar misst dabei 0,9 cm. Die Platte wurde speziell behandelt, damit sich die Trilobiten gut vom Hintergrund
abheben.
Der Originalzustand der Platte ist auf der Rückseite erhalten, wo ebenfalls noch 2 Trilobiten (Positiv/Negativabdruck) der selben Art abgebildet
sind. Das Stück wurde im August 2013 auf ebay ersteigert. Die Trilobiten ähneln Peronopsis im Aussehen und in der Lebensweise (siehe oben).
Ptychagnostus gehört zur Ordnung Agnostida, die sehr kleine blinde Trilobiten umfasst, die nicht größer als 10 mm wurden. Wegen der geringen
Anzahl an Rumpfsegmenten, konnten Agnostiden sich nicht komplett einrollen. Agnostiden lebten vom unteren Kambrium bis ins Ordovizium von Europa,
Asien, Nordamerika und Australien.
Ptychagnostus atavus
Stamm: Arthropoda
Klasse: Trilobita
Ordnung: Agnostida
Familie: Peronopsidae
Größe: 7 mm
Fundort: Drum Mountains, Wheeler Shale Fo., House Range, Millard County, Utah (USA)
Alter: Mittleres Kambrium (Drumian), ca. 504 Millionen Jahre
Auf dieser kleinen Platte ist ein
weiterer Agnostide aus dem mittleren Kambriums von Utah abgebildet und wurde im März 2014 von einem Fossilienhändler im Internet für einen
günstigen Preis erworben. Ptychagnostus atavus ist ein typisches Leitfossil in der Wheeler Shale Formation und markiert den Global Boundary
Stratotype Section and Point (GSSP) d.h. den chronostratigraphischen Referenzpunkt der Drumium Stufe in der 3. Serie des Kambriums. Der GSSP wurde
deshalb in den Drum Mountains in Utha (USA) festgelegt. Das Drumium begann vor 504,5 Millionen mit dem Erstauftreten der hier als Fossil erhaltenen
Trilobitenart und endete vor 500,5 Millionen Jahre mit dem Guzhangium.
Ptychagnostus gibbus
Stamm: Arthropoda
Klasse: Trilobita
Ordnung: Agnostida
Familie: Ptychagnostidae
Größe: 5 mm (Matrix: 5 cm)
Fundort: Exsulans Kalkstein, Brantevik, Schonen (Schweden) - Fund vom Oktober 2012 Alter: Mittleres Kambrium (unteres
Drumian), ca. 505 Millionen Jahre
Diese kleine Belegstück aus Schweden war eine
kleine Beigabe aus einem Fossilienkauf, den ich Ende Mai 2015 auf ebay getätigt hatte. Auf dem Stück schwarzen Kalksteins sind zahlreiche (leider
unvollständige) Reste von Agnostiden abgebildet. Die Art Ptyxhagnostus gibbus (LINNARSSON 1869) lebte rund eine Millionen Jahre vor der
Agnostiden-Art atavus und gilt deshalb im skandinavischen Geschiebe als Leitfossil für das mittlere Kambrium. Das verschwinden der Trilobitenart
liegt zeitlich direkt an der Grenze zwischen dem Beginn des Drumium und dem Ende der 3. noch unbenannten Serie des Kambriums in der Erdgeschichte.
Maotunia sp.
Stamm: Arthropoda
Klasse: Trilobita
Ordnung: Ptychopariida
Familie: Proasaphiscidae
Größe: [Bild I] 0,9 cm / [Bild II] 0,5 cm
Fundort: Zhangxia Stufe, Mantou Formation, Feixian, Shangdong Provinz (China)
Alter: Mittelkambrium (Zhangxian, 3. Serie, 5. Stufe), ca. 509 Millionen Jahre
Bei diesem interessante aus China stammenden Trilobiten handelt
es sich um ein Exemplar der Gattung Maotunia, den ich im Sommer 2015 auf ebay käuflich erworben habe. Auf dem zweiten Belegstück, das kostenfrei
beigelegt wurde, ist nur ein Pygidium der selben Gattung abgebildet. Des Weiteren gibt es einige Cephalon-Abdrücke von weiteren Trilobiten, wobei
ich nicht sicher sagen kann, ob es sich dabei um die gleiche Gattung handelt. Erst vor wenigen Jahren wurde in der nordchinesischen Mantou
Formation Weichtierfossilien entdeckt. Dieser Trilobiten entstammen aus den exakt gleichen grünen Schieferschichten, die auch Weichtierfossilien
enthalten. Sie sind damit älter als die berühmt gewordenen Funde im Burgess-Schiefer in Kanada.
Beschreibung: Die Glabella ist groß mit deutlichen Glabellafurchen und großen Augen. Der Thorax besitzt 9 Segmenet. Das Pygidium ist klein, mit
breiteren Pleuren und mit einer kleineren Furche am Rand.
Lebensweise: Die blinde Trilobitenart lebte bethnisch im Sediment begraben.
Conocoryphe
Stamm: Arthropoda
Klasse: Trilobita
Ordnung: Ptychopariida
Familie: Conocoryphidae
Größe: [Bild I] 4,8 cm (C. cirina) / [Bild II] 3,6 cm (C. sulzeri)
Fundort: Rejkovice, Tschechien (C. cirina) / Jince, Tschechien (C. sulzeri)
Alter: Mittleres Kambrium (2. Serie, 4. Stufe), ca. 510 Millionen Jahre
Diese interessante Platte (Bild 1) eines kambrischen Trilobiten wurde im Juni 2013 käuflich erworben und zeigt einen besonders großes Exemplar
der Art Conocoryphe cirina. Leider ist das Cephalon nicht vollständig: Der linke Wangenteil fehlt. Trotzdem gehört dieser Trilobit zu den
schönsten, ältesten und größten Exemplaren in meiner Sammlung.
Das neuste Exemplar in meiner Sammlung (rechtes Bild) gehört zur Art Conocoryphe sulzeri. Das Pygidium ist hier noch teilweise in der Matrix
eingeschlossen. Das Cephalon ist deutlicher ausgeprägt als bei dem linken Exemplar der Unterart cirina. Das Fundstück wurde im Juli 2013 vom
selben Händler käuflich erworben.
Beschreibung: Das Kopfschild (Cephalon) ist halbkreisförmig und breit und besitzt keine Augen. Die Glabella ist kegelförmig. Der Thorax besteht
aus 14 bis 17 Segmenten mit leicht nach hinten gebogenen Pleuren. Das Pygidium ist klein und besitzt nur wenig Segmente.
Lebensweise: Die Art Conocoryphe war ein blinder Trilobit, der sich in den schlammigen Meeresgrund eingrub.
Ellipsocephalus hoffi
Paradoxides graciles
Stamm: Arthropoda
Klasse: Trilobita
Ordnung: Redlichiida
Familie: Paradoxidae
Größe: 5,0 cm
Fundort: Jince Formation, Barrandium (Tschechien)
Alter: Mittleres Kambrium (2. Serie, 4. Stufe), ca. 510 Millionen Jahre
Bei Paradoxides handelt es sich um die größte
Trilobitenart des Kambriums. Einige Exemplare, z.B. die Art Paradoxides davidis, erreichten Längen von 70 cm. Auch bei diesem nicht ganz
vollständigen Exemplar, das ich Anfang Mai 2014 kaufte, habe ich lange suchen müssen, da die Trilobiten zum Teil zu horrenden Preisen im Internet
angeboten werden. Bei meinem recht günstig erworbenen Exemplar fehlt leider vollständig das Cephalon und das Pigydium. Paradoxides graciles war
im Mittleren Kambrium in den Sedimenten von Europa, Nordamerika und Nordafrika weit verbreitet und erreichten Größen bis zu 30 cm.
Beschreibung: Die Glabella ist deutlich durch Querfurchen geteilt, birnenförmig, breit und aufgebläht mit gut entwickelten Augen. Das Cephalon
ist groß und besitzt zwei seitlich lange Wangenstacheln. Der Thorax ist in 13 bis 21 Segmenten unterteilt, deren Pleuren säbelartig nach hinten
gekrümmt sind und in kleinen Stacheln auslaufen. Das Pygidium ist klein mit segmentierter kurzer Spindel und wird mit zwei seitlichen Stacheln
weit nach hinten überragt.
Lebensweise: Die Trilobiten lebten auf schlammigen Boden des Schelfbereichs und sind vermutlich auch geschwommen.
Acadoparadoxides briareus
Stamm: Arthropoda
Klasse: Trilobita
Ordnung: Redlichiida
Familie: Paradoxididae
Größe: 33 x 25 cm (Matrix: 41 x 30 cm)
Fundort: Jbel Wawrmast Formation, Cephalopyge notabilis-Zone, östlicher Anti-Atlas,
Alnif (Marokko)
Alter: Unteres Mittelkambrium (2. Serie, 4. Stufe), ca. 513 Millionen Jahre
Dieser gigantische Acadoparadoxides
(GEYER, 1993) ist mit Abstand der größte Trilobit in meiner Sammlung. Er stammt aus dem Mittleren Kambrium von Marokko und ich kaufte ihn im
Sommer 2014 für etwas über 100 Euro von einer Privatperson auf ebay. Natürlich besteht die Gefahr bei dieser Art von Trilobit auf eine
Fälschung hereinzufallen, weil die großen marokkanischen Paradoxiden sehr oft gefälscht werden. Mein Exemplar ist allerdings zum größten Teil
ein Original. Der restaurierte Anteil beträgt nur rund 20%. Ein deutlicher Hinweis auf eine Restauration ist die die rechte Freiwange am Cephalon.
Die linke Freiwange scheint mehr oder weniger authentisch zu sein. Außerdem wurde wenige Teile am Thorax und Pygidium höchst wahrscheinlich
restauriert. Die orange bis ockerfarbene Färbung des Trilobiten rührt aber durch die Oxidation von Eisen-Pyrit her. Die Ordnung Redlichiida sind
eine von vier ältesten Trilobitenordnungen, die bereits im Unterkambrium weltweit auftraten und noch vor dem Ende des Mittelkambriums ausstarben.
Die Trilobiten dieser frühen Ordnung haben eine mehr oder weniger primitive Erscheinungsbild und gehörten mit zu den größten Trilobiten die je
auf der Erde existiert haben. Die Gattung Acadoparadoxides erreichte mitunter Längen von bis 45 cm!
Beschreibung: Das Cephalon ist groß und halbkreisförmig mit einer langgestreckten und deutlich segmentierten Glabella. Die vom Cephalonrand
ausgehenden Wangenstacheln sind lang und spitz. Die Rostalplatte ist breit. Die Augen sind länglich und sichelförmig und stehen heraus. Der
Thorax, mit spitzen Pleuren, besteht aus vielen Segmenten, deren Länge in Richtung des Pygidiums abnehmen. Das Pygidium ist winzig und besteht nur
aus wenigen Segmenten.
Lebensweise: Im Gegensatz zu den meisten Trilobiten konnte sich Acadoparadoxides nicht einrollen. Die Art lebte bethnisch und carnivorisch auf dem
Meeresboden.
Cambropallas telesto
Stamm: Arthropoda
Klasse: Trilobita
Ordnung: Redlichiida
Unterordnung: Olenellina
Familie: Holmiidae
Größe: 20 x 13 cm
Fundort: Jbel Wawrmast Formation, Cephalopyge notabilis-Zone, Jbel Ougnate, Erfoud (Marokko)
Alter: Unteres Mittelkambrium (2. Serie, 4. Stufe), ca. 513 Millionen Jahre
Dieser schöne große Trilobit der Art
Cambropallas telesto (GEYER 1993) aus dem mittleren Kambrium von Marokko, kaufte ich Mitte Februar 2016 für einen sehr guten Preis auf ebay. Es
handelt sich hierbei mit großer Wahrscheinlichkeit um Original, das mitunter auch unter der Bezeichnung "Andalusiana" bekannt ist. Oft werden
diese Steinkerne zusammen mit dem Negativ von diversen Fossilienhändlern angeboten, was für eine Verifizierung der Authentizität hilfreich ist.
Diese Trilobitenart wird relativ häufig in den flachen Kontinentalschelfsedimenten des marokkanischen Anti-Atlas gefunden. Besonders auffällig,
für marokkanische Trilobiten dieser Periode, ist die rostorange Färbung des Abdrucks.
Beschreibung: Cambropallas erreicht oft Größen zwischen 20-25 cm und besitzt gut entwickelte Stacheln und eine klar segmentierte Glabella. Das
Pygidium ist klein, das Cephalon halb elliptisch. Auffallend sind die gut entwickelten und länglich gewölbten Augenlappen. Der Thorax besteht aus
16 Segmenten und großen Pleuren, an deren Ende sich Stacheln befinden. Der axiale Ring besitzt eine breite Furche.
Lebensweise: Cambropallas bevölkerten den Meeresboden während der kambrischen Periode und zählen gleichzeitig zu den frühesten Trilobiten des
Erdaltertums. Sie lebten im flachen Sediment als Räuber von Würmern, Krustentieren und anderer Arthropoden ohne mineralisierten Exoskelett.
Homatolenus sp.
Stamm: Arthropoda
Klasse: Trilobita
Ordnung: Ptychopariida
Familie: Ellipsocephalidae
Größe: 2,0 cm
Fundort: Tonracht (Marokko) Alter: Unteres Mittelkambrium (2. Serie, 4. Stufe), ca. 513 Millionen Jahre
Dieser recht selten angebotene Trilobit aus den Schichten des mittleren Kambrium von Marokko,
kaufte ich im Januar 2016 von einem Trilobitenhändler auf ebay. Die Zuordnung dieses hübschen und fast vollständig erhaltenen Belegstücks zur
Art Homatolenus ist aber mit großen Unsicherheiten behaftet, da man auch im Internet recht wenig über diese Trilobitenart in Erfahrung bringen
kann. Es könnte sich daher auch um einen Protolenus, die deutlich häufiger von diversen Fossilienhändlern angeboten werden, handeln. Aufgrund
seiner äußeren Merkmale, kann man den Trilobiten zur Familie der Ellipsocephalidae einordnen.
Kingaspis sp.
Stamm: Arthropoda
Klasse: Trilobita
Ordnung: Ptychopariida
Familie: Ellipsocephalidae
Größe: 2,8 cm
Fundort: Tahhoucht, Jebel Ougnate (Marokko)
Alter: Unteres Mittelkambrium (2. Serie, 4. Stufe), ca. 513 Millionen Jahre
Dieser recht seltene, aber nicht sehr gut erhaltene Trilobit in
meiner Sammlung gehört zur Gattung Kingaspis und stammt aus Marokko. Den Trilobiten kaufte ich im Oktober 2014 von einem Fossilienhändler im
Internet. Kingaspis ähnelt vom äußeren her sehr Ellipsocephalus, die zu den häufigsten Trilobiten aus dem mittleren Kambrium der Tschechischen
Republik zählen. Die Gattung Kingaspis hingegen besitzt zwei ausgeprägte Wangenstacheln am Cephalon, die bei meinem Exemplar andeutungsweise noch
vorhanden sind, sowie zwei Rumpfstacheln am Kopf und am Schwanzschild.
Beschreibung: Die runde Glabella besitzt kaum sichtbare Nähte oder Furchen. Das konkav geformte Cephalon trägt ausgeprägte Wangenstacheln, die
aber selten erhalten sind. Der Thorax besteht aus 12 bis 15 Segmenten. Das Pygidium ist sehr klein.
Lebensweise: Ähnlich wie Ellipsocephalus, lebte Kingaspis bethnisch am schlammigen Meeresboden und ernährte sich wahrscheinlich von Aas.
Changaspis elongata
Stamm: Arthropoda
Klasse: Trilobita
Ordnung: Corynexochida
Familie: Oryctocephalidae
Größe: [Bild I ] 0,9 cm / [Bild II] 1,6 cm (Matrix: 3,0 x 3,3 x 1,6 cm)
Fundort: Tsanglangpu Stage, Balang Formation, Hunnan Provinz, Guizhou (China) [Bild I]
Balang Formation, Hunnan Provinz, Paiwu (China) [Bild II])
Alter: Oberes Unterkambrium (2. Serie, 4. Stufe), ca. 514 Millionen Jahre
Das 1. Exemplar dieses hübschen kleinen Trilobiten aus Balang/China kaufte ich im Sommer 2013 von einem niederländischen Fossilienhändler im
Internet. Das Exemplar gehört zu den ältesten Trilobiten in meiner Sammlung und wird auf Fossilienbörsen für ein paar Euro recht häufig
angeboten. Bemerkenswert ist die sehr gute Erhaltung des Trilobiten aus dem unteren Kambrium. Nahezu alle Details in der Schale, besonders die
langen auffälligen Pleurenstacheln, sind sehr gut erhalten, was beweist, dass das Sediment sehr feinkörnig war. Auch beim 2. Exemplar eines
Changaspis elongata (Lee in CHIEN 1961) liegt noch eine gute Schalenerhaltung vor. Der Kontrast zur Matrix ist hier aber nicht so deutlich
ausgeprägt wie beim 1. Trilobiten. Das Fossil, was deutlich größer als das 1. Exemplar ist und im Allgemeinen recht selten angeboten wird,
kaufte ich Anfang Januar 2016 von einem bekannten Trilobitenhändler auf ebay.
Beschreibung: Changaspis besitzt eine breites Cephalon mit langer Glabella an denen sich gut ausgeprägte Wangenstacheln befinden. Die Augen sind
lang. Das Hypostom ist mit der Rostalplatte verschmolzen. Der Thorax besitzt bis zu 12-14 Segmente mit ausgeprägten Pleurenstacheln. Das Pygidium
ist relativ lang und stachelig.
Lebensweise: Die blinde Trilobiten der Art Changaspis lebten bethnisch im Sediment begraben.
Duyunaspis duyunensis
Stamm: Arthropoda
Klasse: Trilobita
Ordnung: Corynexochida
Familie: Oryctocephalidae
Größe: 0,6 cm (Matrix: 5,2 cm)
Fundort: Balang, östliche Ghuizhou Provinz (China)
Alter: Oberes Unterkambrium, Duyunian (2. Serie, 3. Stufe), ca. 516 Millionen Jahre
Hier haben wir eine schöne Stufe mit einem
Duyunaspis aus dem Unterkambrium von Balang (China). Das wurde im April 2015 auf ebay käuflich erworben. Diese Trilobitenart wird relativ selten
angeboten. Gleichzeitig gehört Duyunaspis zum kleinsten Trilobiten in meiner Sammlung. Trotzdem haben sich alle äußerlichen und besonders
filigranen Merkmale wunderbar im Sediment erhalten. In der 3. Stufe der 2. Serie des Unterkambriums, vor 521 Millionen Jahren, tauchten die ersten
Trilobiten auf der Erde auf, so dass Duyunaspis mit zu den ältesten Arten gehört. Die Ordnung Corynexochida kam noch bis in Mitteldevon hinein
vor, Duyunaspis starb aber schon im Mittelkambrium vor 513 Millionen Jahren aus.
Beschreibung: Der mittlere Bereich der Glabella ist länglich mit deutlich sichtbaren Nähten. Das Cephalon ist pilzförmig. Die Thoraxsegmente
zeigen deutlich nach hinten in Richtung Pygidium. Der Thorax besteht aus 7 bis 8 Segmenten. Das Pygidium ist eher klein und unauffällig.
Lebensweise: Vermutlich lebte Duyunaspis bethnisch am schlammigen Meeresboden und ernährte sich wahrscheinlich von Aas.