Der vom deutsch-britischen Astronomen Wilhelm Herschel am 6. Oktober 1784 entdeckte Planetarische Nebel NGC 7662 im Sternbild Andromeda gilt als einer der hellsten und schönsten Planetarischen Nebel des Herbsthimmels. Er wird im Allgemeinen auch als Blauer Schneeball (engl. Blue Snowball) bezeichnet.
NGC 7662 liegt ungefähr 1.800 Lichtjahre entfernt und besitzt einen scheinbaren Durchmesser von 1,0 x 0,7 Bogenminuten, mit einer wahren Ausdehnung von 20.000 Astronomischen Einheiten (AE) und einer Helligkeit von 8,3 mag. Dadurch erscheint NGC 7662 schon in einem Fernglas als bläuliches Sternchen. Da die Entfernungsbestimmung von Planetarischen Nebeln immer mit Unsicherheiten behaftet ist, geben andere Quellen sogar 5.600 Lichtjahre Abstand zur Erde an, was einem absoluten Durchmesser der Nebelhülle von mehr als 0,8 Lichtjahren oder 50.000 AE entspricht.
Der Planetarische Nebel besitzt einen bläulichen Zentralstern. Dieser schwankt zwischen 12 bis 16 mag und hat eine Oberflächentemperatur von
75.000 Kelvin. Durch seine energiereiche Ultraviolettstrahlung regt der Stern die Nebelhülle zum Leuchten an. Das typische bläulich-grüne
Leuchten stammt dabei vom zweifach ionisierten Sauerstoff (O-III).
Mit größeren Fernrohren und auf Fotos sind zahlreiche Strukturen erkennbar, davon zwei Nebelhüllen, die durch das frühere
Rote-Riesenstadium des Zentralsterns während verschiedener Aktivitätsphasen ausgestoßen worden sind. Am auffälligsten ist dabei die in
mittleren Teleskopen sichtbare, an ihren Außenrändern leicht hufeisenförmige innere Nebelblase.
Ein kleiner Refraktor von 2,5 Zoll Öffnung zeigt zwischen 50 bis 100facher Vergrößerung eine helle und kleine bläuliche Scheibe. Ab 4 Zoll und 150facher Vergrößerung erkennt man schon eine leicht diffuse Ringstruktur. Der innere Bereich des Nebels ist dabei leicht dunkler, mit einer ringförmig ausgeprägten Außenkante. Ab 5 bis 6 Zoll Öffnung und sehr hoher Vergrößerung um 300fach erscheint die Nebelscheibe deutlich oval und der Ring relativ breit. Mit 8 bis 10 Zoll erkennt man, dass der westliche Teil des Rings etwas heller erscheint. Im 16 Zöller erscheinen dann viele Helligkeitsvariationen in der Nebelhülle und im Inneren ein hufeisenförmiger heller Ring, der nach Nordwesten hin geöffnet zu sein scheint und auch im Südosten eine schwache Teilung besitzt. Der 12,5 mag helle Zentralstern bleibt, aufgrund der großen Flächenhelligkeit des Nebels, auch mit dieser Öffnung unsichtbar.
Um den Planetarischen Nebel aufzufinden geht man am besten von den Sternen Lambda, Kappa und Iota Andromedae aus, die ein mit dem bloßen Auge
sichtbares einprägsames Sternmuster bilden. Man stellt nun Lambda Andromedae in die Suchermitte. Knapp 3° westlich dieses Sterns steht ein
weiter 6 mag Stern. NGC 7662 befindet sich als bläuliches Sternchen nur 0,6° südwestlich davon.
Die beste Zeit, den Blauen Schneeball zu beobachten sind die dunklen Herbstnächte, wenn NGC 7662 Mitte Oktober gegen 23 Uhr und in einer Höhe
von rund 80° kulminiert.