
Der Planetarische Nebel NGC 7026, im nördlichen Sternbild Schwan (Cygnus), wurde am 6. Juni 1873 von dem amerikanischen Astronomen Sherburne Burnham und unabhängig davon am 18. November 1880 von dem britischen Astronomen Ralph Copeland entdeckt. J. L. E. Dreyer beschrieb ihn in seinem „New General Catalogue“ als ziemlich hellen Planetarischen Nebel mit zwei Kernen. Der Nebel ist auch unter seinem Eigennamen "Cheeseburger Nebula" bzw. "Gomez Hamburger" vor allem im angelsächsischen Sprachraum bekannt.
NGC 7026 befindet sich im Herzen der Milchstraße im nördlichen Teil des Sternbilds Cygnus. Es handelt sich dabei um einen bipolaren bis multipolaren Planetarischen Nebel mit einer scheinbaren Helligkeit von 10,9 mag und einer Winkelausdehnung von 0,7 x 0,4 Bogenminuten. Er ist bereits in kleineren bis mittleren Teleskopen sichtbar. Der Nebel befindet sich in einer Entfernung von über 6.800 Lichtjahren. Das entspricht einer wahren Ausdehnung von 0,3 x 0,7 Lichtjahren. NGC 7026 besitzt die Form eines unregelmäßigen Konus und erscheint auf Fotos wie ein Schmetterling. In ihm sind verschiedene, beieinanderliegende bipolare Lappenpaare erkennbar, die von einer ringartigen Taille ausgehen. Vier knotenartige Gebilde, die alle symmetrisch zum Kern liegen, stechen ebenfalls hervor. Im Zentrum sitzt mit HD 201192 ein wasserstoffarmer WC-Stern, eine Unterart der Wolf-Rayet-Sterne. Er besteht zu 70 % aus Helium, zu 20 % aus Kohlenstoff und zu 10 % aus Sauerstoff. Seine Kernmasse von 0,56 Sonnenmassen zeigt, dass es sich hierbei um den Kern eines sich im Entstehen befindlichen Weißen Zwergs handelt. Er besitzt eine scheinbare Helligkeit von 14,2 mag, eine Oberflächentemperatur von 80.000 Kelvin und die 2.100-fache Sonnenleuchtkraft im unsichtbaren UV-Bereich. Im sichtbaren Licht ist er etwa dreimal so hell wie die Sonne. Der AGB-Vorläuferstern besaß ursprünglich eine Masse von 1,1 Sonnen.
Eine aktuelle Analyse, die mithilfe von Daten der Gaia-Raumsonde durchgeführt wurde, legt nahe, dass es sich bei dem heißen Zentralstern um ein Doppelsternsystem handelt. Der Zentralstern strahlt die meiste Energie in Form von UV-Strahlung ab. Die Hauptachse des Nebels ist um 75° in unsere Richtung geneigt. Röntgenbeobachtungen mit dem XMM-Newton-Teleskop zeigen hohe Röntgenemissionen in den Ausbuchtungen. Das heiße Plasma wird dort auf etwa 1,1 Millionen Kelvin aufgeheizt. Aufgrund seiner hohen Ausdehnungsgeschwindigkeit von 150 km/s an der Hauptsymmetrieachse bzw. 57 km/s am äquatorialen Ring wird ein Alter des Nebels von nur 1.000 Jahren angenommen. Somit handelt es sich bei dem Planetarischen Nebel um ein recht junges Gebilde. NGC 7026 würde uns deutlich heller und eindrucksvoller erscheinen, wenn der Nebel nicht um etwa eineinhalb Größenklassen durch interstellaren Staub geschwächt würde.
Unter einem dunklen Landhimmel ist NGC 7026 mit einem 4 bis 6-Zoll Refraktor bei 100-facher Vergrößerung als winziges, ausgedehntes Nebelchen der 11. Größenklasse erkennbar. Bei geringerer Vergrößerung erscheint er sternförmig. Bei hoher Vergrößerung ähnelt er einem engen Doppelstern. Mit einer Öffnung von 8 bis 10-Zoll und einer 120-fachen Vergrößerung erscheint der längliche Nebel deutlich grünlich. In der Nähe steht ein Stern der 9,5ten Größenklasse, der durch seine gelbe Farbe einen hübschen Farbkontrast bietet. Die charakteristische Form des Nebels kommt am besten bei größerer Öffnung und Vergrößerungen um den doppelten Betrag der Millimeteröffnung des Teleskops zur Geltung. Es sind zwei parallele, längliche Balken zu erkennen, die durch einen dunkleren Bereich voneinander getrennt sind. Beide Balken besitzen einen helleren Knoten, der westliche Balken noch eine Helligkeitsspitze im Norden. Der östliche Balken erscheint etwas heller. Im Süden gibt es eine Art Nebel, der beide Nebelteile miteinander verbindet. Beim indirekten Sehen erscheint der innere Kern des Nebels gesprenkelt. Der äußere Halo geht dabei diffus in den Hintergrund über. Ein OIII-Filter hebt den Nebel sehr gut vom Hintergrund ab. Nur 5 ½ Grad südlich befindet sich mit NGC 7027 (8,5 mag) ein weiterer Planetarischer Nebel mit größerer Helligkeit, der ebenfalls in kleinen bis mittleren Teleskopen beobachtet werden kann.
NGC 7026 ist relativ leicht zu finden. Er steht nur 5 Grad nordöstlich von Deneb (Alpha Cyg, 1,2 mag) und nur ein Drittel Grad nordnordwestlich des 4,6 mag hellen Sterns 63 Cygni.
Die beste Zeit, um NGC 7026 zu beobachten, sind die Sommer- und Herbstmonate, wenn das Sternbild Schwan hoch am Himmel steht. Anfang September steht der Planetarische Nebel gegen 23 Uhr Sommerzeit gut 85 Grad hoch in der Nähe des Zenits.
