NGC 659 ist ein offener Sternhaufen im nördlichen Sternbild Kassiopeia (Cassiopeia). Er wurde am 27. September 1783 von Wilhelms Schwester Caroline Herschel zusammen mit dem offenen Haufen NGC 663 entdeckt und als Nummer 20 in ihre private Liste aufgenommen. Ihr Bruder beobachtete den Sternhaufen am 3. November 1787 abermals und beschrieb ihn als nicht sehr reichhaltigen und kleinen Haufen schwacher Sterne. John L. E. Dreyer fügte beiden Haufen zu seinem im Jahr 1888 veröffentlichten "New General Catalogue" hinzu. Weniger bekannt ist sein Eigenname: "Yin-Yang Cluster".
Der Sternhaufen ist mit einer Helligkeit von 7,9 mag und einem scheinbaren Durchmesser von 6 Bogenminuten bereits in lichtstarken Ferngläsern wahrnehmbar. Er befindet sich 6.300 Lichtjahre von der Erde entfernt, im benachbarten Perseus-Spiralarm unserer Milchstraße. Die meisten Sterne im Haufen sind sehr lichtschwach. Es wird geschätzt, dass NGC 659 bis zu 200 Sterne enthalten könnte wobei nur zwei Dutzend hellere Sterne in Amateurteleskopen beobachtbar sind. Die wenigen visuell sichtbaren Sterne projizieren sich vor einem dunstigen Hintergrund unaufgelöster schwacher Sterne. Sein Alter wird auf 20 Millionen Jahre und sein wahrer Durchmesser auf knapp 10 bis 15 Lichtjahre geschätzt. In ihm wurden fünf schnell rotierende Be-Sterne entdeckt, die in ihren Spektren Emissionslinien von Wasserstoff zeigen. Ferner bildet NGC 659, gemeinsam mit NGC 663 und NGC 654, ein hübsches Sternhaufen-Trio am Himmel. Alle Sternhaufen gehören zusammen mit dem benachbarten Sternhaufen Messier 103 zur "Cassiopeia OB8 Assoziation" und besitzen alle ähnliche Entfernungen und ein ähnliches Alter.
NGC 654 erscheint unter einem dunklen Landhimmel bereits im 10x50 Feldstecher mit Mühe als sehr schwacher Lichtfleck. Mit 3 bis 4-Zoll großen Refraktoren und schwacher Vergrößerung erkennt man ein subtiles Glühen, vor einem milchigen Hintergrund nicht aufgelöster Sterne. Indirekt erkennt man im Kernbereich des Haufens eine fast kreisförmige Ansammlung 10 bis 11 mag hellen Sterne, wobei 4 von ihnen eine Kette bilden, die von Süden nach Nordwesten verläuft. Der Kernbereich ist von einem Halo aus schwächeren Sternen umgeben. Mit höherer Vergrößerung um 100-fach zerfällt der Haufen in weitere Einzelsterne. Der westliche Teil besitzt jetzt entfernt die Form eines Apostrophs. Auch die östlichen Sterne, die deutlich schwächer erscheinen, sind ähnlich und spiegelverkehrt angeordnet. Mit 6 bis 8-Zoll Öffnung und mittlerer Vergrößerung sind bis zu einem Dutzend hellere Sterne zu sehen, die sich in eine Art Fünfeck anordnen. Der Sternhaufen erscheint nun mit höherer Vergrößerung zur Mitte hin stärker konzentriert. Eine runde Form ist wahrnehmbar, dessen Ring aus Sternen klar nach außen hin begrenzt ist. Der Hintergrund bleibt auch mit hoher Vergrößerung noch neblig.
NGC 659 ist im östlichen Teil des "Himmels-W" relativ leicht aufzufinden. Er befindet sich nur 2 ½ Grad östlich vom 2,7 mag hellen Stern Ruchbah (Delta Cas) und nur ein Grad von 44 Cassiopeiae (5,8 mag) entfernt.
Der Sternhaufen ist von Mitteleuropa aus zirkumpolar und das gesamte Jahr zu beobachten. Die Beobachtungszeit reicht von Juli bis in den Januar hinein. Mitte November steht NGC 659 um 22 Uhr zenitnah in seiner höchsten Stellung gut 80 Grad hoch im Süden.