NGC 3242 ist ein heller Planetarischer Nebel im Sternbild Wasserschlange. Er wurde am 7. Februar von Wilhelm Herschel entdeckt und als H 4.27 in seinem Katalog der Sternhaufen und Nebel katalogisiert. Auch sein Sohn John Herschel beobachtete NGC 3242 vom Kap der Guten Hoffnung aus. Der Nebel trägt den Eigennamen "Jupiters Geist" (Ghost of Jupiter), weil die äußere Hülle von der Größe und vom Erscheinungsbild her wie der Riesenplanet Jupiter im Teleskop erscheint. Admiral H. Smyth war der erste Deep-Sky-Beobachter, der die Ähnlichkeit zu Jupiter feststellte.
Mit einer scheinbaren Helligkeit von 7,7 mag ist der Planetarische Nebel bereits in kleinen Teleskopen beobachtbar und gehört damit zu den hellsten Nebeln seiner Art. Visuell sind zwei helle ovale Hüllen erkennbar, die eine Ausdehnung von 16 x 24 bzw. 40 x 35 Bogensekunden aufweisen. Auf lang belichteten Fotografien erscheint sogar eine dritte Hülle, die eine Ausdehnung von 21 Bogenminuten besitzt und somit fast den scheinbaren Durchmesser des Vollmondes an unserem Himmel erreicht. Der Zentralstern, ein Weißer Zwerg, besitzt eine Helligkeit von 12,1 mag und ist leider nur in großen Teleskopen beobachtbar, weil der Zentralstern von der inneren Hülle überstrahlt wird. Die Entfernung von NGC 3242 ist nach wie vor unsicher, sollte aber um 2.500 Lichtjahren liegen. Der wahre Durchmesser des Planetarischen Nebels beträgt ungefähr ein halbes Lichtjahr. Der Durchmesser der nur auf lang belichteten Fotos sichtbaren äußeren Hülle beträgt sogar über 2 Lichtjahre.
Beim der visuell gut sichtbaren Hüllen handelt es sich um die abgestoßenen Schichten eines ehemaligen Roten Riesen. Der Weiße Zwerg, mit einer Temperatur von 60.000 Kelvin im Zentrum des Nebels, regt diese durch seine starke UV-Strahlung zum Leuchten an. Ein großer Teil wird in der Linie des ionisierten Sauerstoffs ([OIII]) emittiert. Der helle Ring wird durch Wechselwirkung mit älteren Hüllenmaterial erklärt. Der massive Sternenwind stößt auf die äußere Hülle des Vorgängersterns, so dass diese zum Leuchten angeregt wird. Die gut sichtbare innere Struktur des Nebels wurde gerade einmal vor ungefähr 1.500 Jahren vom Zentralstern abgestoßen. Des Weiteren wird vermutet, dass die auffällige symmetrische Ringstrukturen von einem schwachen Begleiter, einem Braunen Zwerg, verursacht wurde.
Jupiters Geist kann schon mit einem 7x50 oder 10x50 Fernglas im Sternenfeld aufgefunden werden. Allerdings erscheint er dort nur wie ein 7 mag
heller grünlicher Stern. Schon mit einem 2,5 Zoll großen Teleskop und mit rund 30-facher Vergrößerung, steht NGC 3242 als kleines,
blaugrünes Scheibchen im Gesichtsfeld. Dieser Eindruck ändert sich auch nicht bei höheren Vergrößerungen von 50 bis 100-fach. Allerdings
versteht man spätestens jetzt, warum der Planetarische Nebel diesen Eigennamen trägt.
Bereits in mittleren Teleskopen von 4 bis 6 Zoll Öffnung und hohen Vergrößerungen von 100 bis 150fach, ist die gleichmäßige Ringstruktur
des Nebels deutlich erkennbar. An den Spitzen erscheint der Ring etwas heller. Der Nebel sieht bei hohen Vergrößerungen wie eine Art Auge
aus, mit der Ringstruktur als Iris.
Mit 8 Zoll Öffnung ist die Flächenhelligkeit der Nebelscheibe sehr groß. Die Ringstruktur sticht dabei regelrecht heraus. Der südöstliche
Rand des Rings erscheint dabei etwas heller als der nordwestliche Teil. Ab 12 Zoll Öffnung sollte nun auch der Zentralstern bei gutem Seeing
ab und zu aufblitzen. Ein UHC oder ein O-III Filter sind bei mittleren bis großen Teleskopen hilfreich und helfen, Strukturen im Nebel besser
zu erkennen.
Um den Planetarischen Nebel aufzufinden, stellen wir den Stern Mu Hydrae in das Gesichtsfeld unseres Sucherteleskop ein. Nun schwenken wir 1,8 Grad Richtung Süden. NGC 3242 sollte dann schon im Sucher als unscharfes und grünlich leuchtendes Sternchen sichtbar sein.
Die beste Zeit, Jupiters Geist zu beobachten ist das Frühjahr, wenn der Planetarische Nebel in gut 20 Grad Höhe im Süden kulminiert. Mitte März überschreitet NGC 3242 gegen 23:00 Uhr den Meridian.