Die helle Spiralgalaxie NGC 2403 im Sternbild Giraffe wurde am 1. November 1788 von Wilhelm Herschel entdeckt. Mit einer Helligkeit von 8,4 mag gehört sie zu den hellsten Galaxien des Nordhimmels und man wundert sich, warum die Galaxie nicht in Messiers berühmten Nebelkatalog auftaucht. Sie gehört zu den 110 besten NGC-Objekten und ist auch in Patrick Moores Liste als Caldwell 7 bekannt.
Die Spiralgalaxie NGC 2403 ist ein weiter außen liegendes Mitglied der M81/M82-Galaxiengruppe und liegt ca. 10 Millionen Lichtjahre von der
Erde entfernt. Sie ist relativ schwer zu finden, da sie sich im relativ lichtschwachen und unscheinbaren nördlichen Sternbild der Giraffe
befindet. Mit einer Winkelausdehnung von 23,4 x 12,3 Bogenminuten, erscheint sie annähernd genau so hell wie Messier 81 und ist mit jedem
Feldstecher leicht zu erkennen. Sie besitzt, auf die Entfernung gerechnet, eine wahre Ausdehnung von rund 75.000 Lichtjahren und ist demzufolge
etwas kleiner als unser eigenes Milchstraßensystem. Des Weiteren hat sie große Ähnlichkeiten mit der Galaxie Messier 33 im Sternbild
Dreieck, die ein Mitglied unserer eigenen lokalen Nebelgruppe ist.
Die Galaxie durchläuft zurzeit einen Starburst und besitzt deshalb eine hohe Flächenhelligkeit. Zahlreiche junge Sternhaufen und H-II
Regionen sind in ihren Spiralarmen zu sehen, die der Galaxie einen leicht irregulären Eindruck verleihen. Gleich 3 Supernovae vom Typ II
wurden in den zurückliegenden Jahren entdeckt. Die 1. Supernova SN1954J wurde von Fritz Zwicky am 24. Oktober 1954 aufgefunden und erreichte
eine maximale Helligkeit von 16 mag. Die zweite Supernova SN2002kg leuchtete im Jahr 2002 auf. Die letzte Supernova wurde im August 2004 vom
japanischen Astronomen Koichi Itagaki entdeckt. SN2004dj entwickelte sich zu einer der hellsten Supernovae der letzten 10 Jahre und erreichte
eine Helligkeit von 11,2 mag.
Die Galaxie erscheint im 10x50 Fernglas als relativ heller ovaler Nebelfleck. Mit 2 bis 3 Zoll Öffnung wirkt sie deutlich heller, aber immer
noch strukturlos. Mit 4 bis 5 Zoll Öffnung erscheint der helle Kern deutlich flächig, und ist von einem nebeligen ovalen Halo umgeben. Der
Halo ist zwischen zwei helleren und auffälligen Sternen 9. Größenklasse eingebettet. Dazwischen befindet sich ein weiterer schwächerer
Stern.
Mit 6 bis 8 Zoll Öffnung erscheint der westliche Teil der Galaxienscheibe bei indirektem Sehen schon leicht gemottelt - ein erster Hinweis auf
die Spiralstruktur, die vor allem ab 120facher Vergrößerung am besten zu erkennen ist. Im 10-Zöller erscheint die Galaxienscheibe von hellen
und dunkleren Zonen durchsetzt. Mit 12 bis 14 Zoll Öffnung können Strukturen in Form zahlreicher H-II Regionen in den Spiralarmen beobachtet
werden. Das hellste Exemplar, NGC 2404, besitzt sogar eine eigene Katalognummer im NGC und befindet sich im westlichen Spiralarm dieser
Galaxie.
Um NGC 2403 aufzusuchen, gehen wir vom 3,35 mag hellen Stern Omikron UMa aus. Wir schwenken das Teleskop über die Sternkette, die aus den Sternen 29 Lyn sowie 53, 49 und 51 Cam gebildet wird, ungefähr 7 Grad in Richtung Südwesten. Nun taucht ein Sternmuster auf, das aus einem helleren und schwächeren Stern besteht. Anschließend schwenken wir ungefähr 0,7 Grad nach Nordwesten. Nun sollte im Sucher die Galaxie erkennbar sein, die durch zwei auffällige Sterne 8er Größenklasse im Westen flankiert wird.
NGC 2403 ist von unseren Breiten aus zirkumpolar und am besten in den Wintermonaten zu beobachten. Sie kulminiert Mitte Januar zenitnah gegen
Mitternacht und befindet sich dann in einer Höhe von über 75 Grad.