Der Planetarische Nebel wurde am 17. Januar 1787 von Wilhelm Herschel in Slough, England entdeckt. Herschel beschrieb den Nebel als 9
Magnituden hellen Stern mit einem sehr hellem Zentrum und einem gleichmäßig verteilten nebelhaften Äußeren. Sein Sohn John Herschel
beobachtete ihn 1820 ebenfalls. J. L. E. Dreyer trug ihn schließlich 1888 als NGC 2392 in seinem New General Catalogue of Nebula and Cluster
ein.
Durch sein markantes Aussehen und aufgrund seiner auffälligen Doppelschalenstruktur wird NGC 2392 auch als Eskimonebel (Eskimo Nebula) oder
Clownface Nebula bezeichnet. Und tatsächlich, auf Fotos gleicht NGC 2392 in den Zwillingen einer Person, dessen Kopf von einer weiten, mit
Fell besetzten Parkamütze umgeben zu sein scheint. Er ist auch ein Paradebeispiel für einen kompakten und flächenhellen Planetarischen Nebel
und sicherlich ein Highlight des winterlichen Sternenhimmels. Durch seine Helligkeit eignet sich das Objekt auch für den aufgehellten
Großstadthimmel.
Durch seine Helligkeit von 9,1 Magnituden ist der Eskimonebel schon in kleinen Teleskopen beobachtbar. Der Zentralstern vom Spektraltyp O8, mit
der Bezeichnung HD 59088, besitzt eine Oberflächentemperatur von 40.000 Kelvin, eine scheinbare Helligkeit von 10,5 mag und ist schon sehr
leicht in mittleren Teleskopen zu sehen. Am Himmel besitzt der Nebel einen scheinbaren Durchmesser von rund 45 Bogensekunden, was der
scheinbaren Größe des Planeten Jupiter entspricht. In Wahrheit ist der Eskimonebel aber rund 0,7 Lichtjahre groß. Die Entfernung wird nach
neusten Quellen mit rund 2.900 Lichtjahren angegeben.
Der PN entstand vermutlich vor 1.700 Jahren, als ein sonnenähnlicher Stern am Ende seines Lebens seine äußere Schichten in den Weltraum
abgestoßen hat. Der Zentralstern, der den Nebel ionisiert und zum Leuchten anregt, wird von zwei konzentrischen Gashüllen mit Durchmessern
von 17 und 45 Bogensekunden umgeben, die sich mit unterschiedlicher Geschwindigkeiten vom Zentralstern fortbewegen. Die innere Hülle bewegt
sich mit 60 Km/s vom Zentralstern weg und wird vom heißen und schnelleren Sternwind angetrieben. Sie komprimiert das Gas stoßartig in der
äußeren Zone, die sich mit nur 16 Km/s wegbewegt und vom kühleren Wind des ehemaligen Roten Riesensterns herrührt. Schließlich entsteht
eine Stoßwelle in dem Gas, in Form eines helleren Randes.
NGC 2392 ist aufgrund seines Durchmessers und Helligkeit schon in einem Sucher oder Fernglas sichtbar. Man erkennt an der Position zwei etwa gleich helle Sterne, von dem der eine Stern eine deutliche grünblaue Färbung aufweist. In einem kleinen Refraktor von 2 Zoll Öffnung und mittleren Vergrößerungen von 80 bis 100fach, erscheint der PN als kreisrundes, sehr helles und flächenhaftes Scheibchen. Den besten Anblick ergibt sich aber bei noch höherer Vergrößerung von etwa 2/3 der Millimterzahl der Teleskopöffnung. Ab 4 Zoll und 150facher Vergrößerung ist der Zentralstern im Zentrum sehr gut zu erkennen. Dann tauchen auch, nahezu konzentrisch um den Stern herum, zwei Nebelschalen auf. Ab 5 bis 6 Zoll Öffnung erkennt man, dass die innere Schale helle und dunklere Bereiche aufweist, begrenzt von einem helleren äußeren Ring. Bei gutem Seeing scheint die äußere Nebelhülle auch durch einen dunkleren Zwischenraum von der inneren getrennt zu sein. Mit Teleskopen von 10 bis 12 Zoll Öffnung und hoher Vergrößerung gleicht die inneren Schale einem Gesicht mit dem Zentralstern als Nasenspitze - besonders bei ruhiger Luft und Vergrößerungen bis zu 300fach. Im Gegenzug weist die äußere Schale im Osten und Westen einen dunkleren Rand auf und zeigt ebenfalls einige hellere und dunklere Schattierungen, die auf Fotos filamentartig erscheinen.
Um den Eskimonebel zu finden, richten wir den Sucher auf Delta Geminorum. Nun schwenken wir das Teleskop 1,5 Grad nach Osten und gelangen zu einer sehr markanten gebogenen Sternkette, die dem Sternbild Nördliche Krone nachempfunden zu sein scheint und zu dem auch 63 Geminorum gehört. Der Nebel befindet sich dann ungefähr 0,5 Grad südöstlich von 63 Gem und 2 Bogenminuten südlich eines etwa 9 mag hellen Sterns.
Der Eskimonebel kulminiert Mitte Februar kurz vor 22 Uhr und in einer Höhe von rund 58° über dem Südhorizont.