Der Offene Sternhaufen NGC 2360 im Sternbild Großer Hund wurde am 23. Februar 1783 von Caroline Herschel unter Zuhilfenahme eines kleinen Refraktors entdeckt und trägt deshalb auch inoffiziell den Namen "Caroline‘s Cluster". Es war übrigens ihre erste Entdeckung eines Deep-Sky-Objekts. Sie beschrieb ihn als hübschen Haufen mit dicht stehenden Sternen von einem halben Grad Durchmesser. Ihr berühmter Bruder Wilhelm Herschel nahm den Sternhaufen 1786 schließlich in seinen Katalog der 1000 Deep-Sky-Objekte auf. Und auch in Patrick Moores Caldwell Katalog, ist der Haufen als Caldwell 58 verzeichnet.
Der Sternhaufen, der schon in Ferngläsern erkennbar ist, besitzt eine Helligkeit von 7,2 mag und einen scheinbaren Durchmesser von 13 Bogenminuten und befindet sich südlich des Himmelsäquators. Deshalb steigt er nie sehr hoch bei uns über den Horizont. Er befindet sich 3.700 Lichtjahre von der Erde entfernt und besitzt einen Durchmesser von gut 15 Lichtjahren. Die Mitgliedssterne des Haufens haben alle schon ein weit fortgeschrittenes Alter von ungefähr 2,2 Milliarden Jahren. Die hellsten Sterne sind Rote Riesen der Spektralklasse K mit einer Masse von 1,8 bis 1,9 Sonnenmassen. Der Stern HD 56405, der sich am westlichen Ende des Haufens befindet und eine Helligkeit von 5,5 mag besitzt, ist kein Mitglied von NGC 2360 und steht im Vordergrund. Und auch der zweithellste Stern in diesem Gebiet, HD 56847 mit 8,96 mag Helligkeit, ist ebenfalls kein echtes Mitglied des Sternhaufens. Im Jahr 1968 wurden zwei mögliche Blue Stragglers entdeckt. Sie erscheinen deutlich heller und jünger als die anderen Sterne und saugten wahrscheinlich in einem engen Doppelstern Materie von ihren Begleitern ab.
NGC 2360 ist wegen seiner Helligkeit ein hübsches Objekt für Feldstecher und kleine Teleskope. Aufgrund seiner großen Flächenhelligkeit ist der Haufen auch unter Licht verschmutztem Himmel zu sehen. Mit einem 7x50 bzw. 10x50 Fernglas, erscheint NGC 2360 vor dem reichen Sternenfeld der Wintermilchstraße als rundlicher heller Lichtfleck. Mit einem Teleskop von 2,5 bis 3 Zoll Öffnung und mittleren Vergrößerungen, ist der Haufen bereits aufgelöst und es sind 10 Sterne sichtbar, die sich auf einem Gebiet von ungefähr 10 Bogenminuten Durchmesser gruppieren. Mit einem 4 bis 6 Zoll Teleskop sind schon 30 bis 45 Sterne ungefähr gleicher Helligkeit und Farbe erkennbar, die sich in Sternenketten anordnen. Das Zentrum erscheint elliptisch und der Haufen eher dreieckig. Mit 100-fache Vergrößerung ist eine Dreiergruppe von Sternen im Zentrum erkennbar. Mit 8 bis 10 Zoll Öffnung und höherer Vergrößerung verliert der Sternhaufen nicht seinen Haufencharakter. Die Sterne erscheinen nun deutlich heller und heben sich besser vom Hintergrund ab. Die drei parallelen Sternenketten am Rand von NGC 2360 sind auffällig. Im Zentrum sind außerdem zwei dunklere Bereiche zu erkennen.
Der Sternhaufen befindet sich 3 ½ Grad östlich von Gamma Canis Majoris und 8 Grad ost-nordöstlich des hellsten Sterns an unserem Himmel, Sirius. Wir stellen Gamma CMa in die Suchermitte ein und schwenken das Teleskop 3 Grad in Richtung Osten. Dort befindet sich ein Stern der 5. Größenklasse. Der Haufen steht direkt östlich dieses Sterns, ein paar Bogenminuten von einem 9 Magnituden hellen Stern entfernt, und ist schon im Sucher erkennbar.
NGC 2360 ist am besten in den Wintermonaten beobachtbar, wenn das Sternbild Großer Hund mit Sirius im Süden kulminiert. Mitte Februar steht der Sternhaufen gegen 21:30 Uhr im Süden in einer Höhe von 25 Grad über dem Horizont.