Der Offene Sternhaufen im Sternbild Krebs wurde zwischen 1772 und 1779 von Johann Gottfried Köhler (1745 - 1801) in Dresden entdeckt. Er konnte den Haufen mit seinem bescheidenen Instrument aber noch nicht in Einzelsterne auflösen. Dies gelang erst Charles Messier, der den Sternhaufen unabhängig von Köhler entdeckte und ihn 1780 in seinen berühmten Nebelkatalog aufnahm. Er beschrieb ihn als "Haufen von schwachen Sternen mit Nebel, südlich der Schere des Krebses".
Messier 67 zählt zu den ältesten und wissenschaftlich am besten untersuchten Offenen Sternhaufen der Milchstraße. Auf einer Fläche von 30 Bogenminuten - was der ungefähren Größe des Vollmondes entspricht - verteilen sich rund 500 Sterne. Die Entfernung wird mit 2.700 Lichtjahren und seine Helligkeit mit 6,9 Größenklassen angegeben. Normalerweise zerfallen Offene Sternhaufen recht schnell. Dieser ist aber, nach neusten Erkenntnisse, rund 4 Milliarden Jahren alt, was immer noch jünger als unser Sonnensystem ist. Gleichzeitig ist er auch der älteste Sternhaufen im Messier-Katalog. Älter sind nur noch fünf weitere Offene Sternhaufen z.B. NGC 188 (5 Mrd. Jahren) und NGC 6791 (7 Mrd. Jahren). Auf Grund des hohen Alters besitzt der Sternhaufen keinen Stern heißer als vom Spektraltyp F auf der Hauptreihe im Hertzsprung-Rusell Diagramm. Des Weiteren besitzt M 67 einen weit entwickelten Rote Riesen Ast. Im Haufen selber findet man 11 helle K-Riesen, mit absoluten Helligkeiten zwischen +0.5 und +1.5 Magnituden, über 200 Weiße Zwerge, über 100 sonnenähnliche Sterne und zahlreiche Rote Riesen. Auch wurden einige Vertreter der so genannten Blue Stragglers gefunden. Der hellste von ihnen besitzt die Spektralklasse B8 bis B9, mit einer scheinbaren Helligkeit von 10 mag und rund 50facher Sonnenleuchtkraft. Da ist es nicht gerade verwunderlich, dass M 67 als perfektes Studienfeld der Astronomen für die Sternentwicklung gilt.
Ohne Frage gehört dieser hübsche Sternhaufen zu den reizvollsten für kleinere Instrumente, der durch seine Helligkeit sogar aus der Stadt heraus oder bei schwachem Mondschein noch sehr gut sichtbar ist. In einem kleinen Fernglas erkennt man schon ein unscharfes Wölkchen. Verwendet man einen 10x50 Feldstecher, erscheint M 67 als heller Nebel an der Auflösungsgrenze. Ab 2 bis 3 Zoll Öffnung tauchen dann rund 30 Haufenmitglieder gleicher Helligkeiten auf, die sich auf ein Gebiet von rund 10 Bogenminuten verteilen. Mit 6 Zoll und 100facher Vergrößerung sind schon über 100 Sterne sichtbar, die sich zwischen den helleren Mitgliedern in Ketten und kleineren Gruppen anordnen. Im Teleskop besonders auffällig ist auch sein Sternenreichtum sowie die gleichmäßige Verteilung der Haufenmitglieder ohne zentrale Konzentration zur Mitte.
Um den Sternhaufen aufzufinden wird Alpha Cancri, der östliche Stern des umgedrehten Y, im Sucher eingestellt. Rund 0,6 Grad westlich davon steht ein 5 mag Stern (60 Cnc). Schwenkt man nun weitere 1,2 Grad nach Nordwesten, sollte der Sternhaufen als kleines Nebelwölkchen im Sucher erscheinen.
Messier 67 erreicht Anfang März gegen 22 Uhr den Meridian, in rund 50° Höhe über dem Südhorizont.