Der hübsche offene Sternhaufen Messier 52 (NGC 7654) im Sternbild Kassiopeia wurde am 7. September 1774 von Charles Messier entdeckt, als er den Septemberkometen beobachtete, der in der Nähe des Sternhaufens stand. Er beschrieb ihn als Haufen mit sehr schwachen Sterne mit einer Art Nebel. Messier 52 gehört zu den schönsten und sternreichsten seiner Art im Messierkatalog und wird aufgrund seines Aussehens im Teleskop auch als Salz- und Pfeffer-Haufen bezeichnet.
Messier 52 ist ein junger, ziemlich kompakter und nur 69 Millionen Jahre alter offener Sternhaufen, der eine Helligkeit von 6,9 mag besitzt. Er befindet sich in einem relativ sternreichen Gebiet der Milchstraße im westlichen Teil des Sternbilds Kassiopeia, die an Herbstabenden ihren höchsten Punkt hoch im Zenit erreicht. Die Entfernung des Haufens beträgt ungefähr 4.600 Lichtjahre. Allerdings ist diese Entfernungsangabe mit Unsicherheiten behaftet, weil das Sternenlicht durch die interstellare Absorption stark geschwächt wird. Auf einer scheinbaren Fläche von der halben Größe des Vollmondes, sind rund 200 Mitgliedssterne konzentriert, so dass Messier 52 zu den reichsten offenen Sternhaufen unseres Milchstraßensystems zählt (3 Sterne/pc³). Sein wahrer Durchmesser beträgt allerdings nur rund 18 Lichtjahre. Der hellste Stern des Haufens ist BD +60°2532. Dieser ist ein gelb-oranger Überriese der Spektralklasse F7 und besitzt eine scheinbare Helligkeit von 8,2 mag. Im Laufe der Jahre wurden auch insgesamt 4 pulsationsverändrliche Sterne entdeckt, wobei einer von ihnen dem Typ Delta-Scuti angehört. Auch ein Bedeckungsveränderlicher vom Algol-Typ wurde in M 52 gefunden.
Messier 52 ist aufgrund seiner Helligkeit schon in jedem Fernglas und Teleskop ein einfaches Objekt. Im 10x50 Feldstecher ist allerdings nur
ein kleines ovales Wölkchen, dass sich neben einem Stern 8. Größenklasse befindet. Im 2 Zoll Refraktor erscheint der Sternhaufen, bei rund
20-facher Vergrößerung, bereits granuliert und nicht ganz aufgelöst. Hier sind schon 10 bis 15 schwach leuchtende Einzelsterne erkennbar. Im
3 bis 4 Zoll Refraktor zeigen sich bei mittleren Vergrößerungen bereits rund drei Dutzend Einzelsterne gleicher Helligkeit in einem leicht
oval geformten bis dreieckigen Haufen. Am südwestlichen Rand des Haufens gelegen entdecken wir auch den schon weiter oben im Text
angesprochene Riesenstern, der allerdings erst mit deutlich größer Öffnung seine orange Färbung zeigt. Die übrigen Sterne besitzen 11. bis
12. Größenklasse und verteilen sich auf ein Feld von ungefähr 1/3 der Vollmondgröße. Mit 6 bis 8 Zoll Öffnung sind schon 50 bis 80
einzelne Sterne sichtbar, die nur eine mäßiger Konzentration zur Mitte zeigen. Den besten Anblick gibt es aber mit 100-facher Vergrößerung.
Der Hintergrund bleibt weiterhin diffus. Bei hoher Vergrößerung sticht die orange Färbung des hellsten Einzelsterns ins Auge. Die restlichen
Mitglieder leuchten eher weiß bis bläulich.
Nur 35 Bogenminuten südwestlich des Haufens gelegen befindet sich der lichtschwache Bubblenebel (NGC 7635), eine Nebelregion, die den 7 mag
hellen Stern HD 220057 umgibt. Diese wurde im Jahr 1787 von Wilhelm Herschel entdeckt und befindet sich mit 11.000 Lichtjahren weit im
Hintergrund. Nur 15 Bogenminuten südlich von M 52 steht noch der offenen Sternhaufen Czernik 43, der allerdings nur in größeren Optiken
visuell zu erkennen ist.
Messier 52 befindet sich rund 6,5 Grad nördlich der verlängerten Verbindungslinie von Alpha zu Beta Cassiopeia - dem rechten oberen Stern des "Himmels-W". Um M 52 aufzusuchen, stellen wir Beta Cas in die Suchermitte ein und schwenken rund 2 Grad in Richtung Norden. Nahe der Suchermitte taucht nun ein markantes Viereck aus 6 bis 7 mag hellen Sternen auf. Nun schwenken wir das Teleskop weitere 4,5 Grad in Richtung Westen, bis wir auf den 5 mag hellen roten Riesenstern 4 Cas stoßen, der bereits mit bloßem Auge erkannt werden kann. Dieser bildet mit zwei weiteren Sternen der 6. und 7. Größenklasse ein nahezu rechtwinkliges Dreieck. Messier 52 befindet sich rund ¾ Grad südlich dieses Sterns.
Messier 52 beobachtet man am besten in den Herbst- und Wintermonaten. Anfang November gegen 21 Uhr steht der Sternhaufen nahe des Zenit und erreicht eine Höhe von 80 Grad über dem Horizont.