Der offene Sternhaufen Messier 21 (NGC 6531) im Sternbild Schütze wurde am 5. Juni 1764, zusammen mit Messier 20, von dem französischen Astronomen Charles Messier entdeckt und katalogisiert. Messier gab den Sternhaufen an der Position von 11 Sagittarii an, obwohl sich dieser Stern in Wahrheit 2 Grad weiter südöstlich von M 21 befindet. Außerdem glaubte er, Anzeichen von Nebel im Sternhaufen zu erkennen.
Messier 21 besitzt einen scheinbaren Durchmesser von 13 Bogenminuten und eine scheinbare Helligkeit von 5,9 mag. In seiner unmittelbaren Nähe befinden sich noch der Lagunennebel (Messier 8) und der Trifidnebel (Messier 20). So wird der Sternhaufen oft übersehen, obwohl er schon mit einem kleinen Fernglas aufgelöst werden kann. Obwohl der Trifidnebel sich nur 0,7 Grad nordöstlich von Messier 21 befindet, besteht keine physikalische Verbindung zwischen beiden Objekten. M 21 steht nämlich 3.930 bis 4.250 Lichtjahre von der Erde entfernt und somit weiter im Vordergrund. Mit einem Alter von 4,6 Millionen Jahren ist der Sternhaufen auch deutlich älter als der Trifidnebel. Bezogen auf andere Sternhaufen, zum Beispiel die Plejaden (Messier 45) im Sternbild Stier, ist M 21 noch sehr jung und enthält auch noch einige heiße blaue Riesensterne vom Spektraltyp B0 sowie 40 bis 60 masseärmere Haufenmitglieder. Einige dieser Sterne haben zum Teil noch nicht die Hauptreihe im Hertzsprung-Russell-Diagramm erreicht und befinden sich noch in der Kontraktionsphase. Insgesamt enthält Messier 21 ungefähr 105 nachgewiesene Mitglieder, bei einer Gesamtleuchtkraft von 20.000 Sonnen. Die lichtschwächeren Mitgliedssterne konzentrieren sich eher an den Rändern, die helleren Sterne des Haufens befinden sich dagegen überwiegend im Zentralbereich. Die Gesamtmasse des Sternhaufens wird auf 783 Sonnenmassen und sein Durchmesser auf 16 Lichtjahre geschätzt. Messier 21 ist, zusammen mit dem Lagunen- und Trifidnebel, Teil der Sagittarius OB1-Assoziation im Sagittarius-Carina-Spiralarm unserer Milchstraße.
Der Sternhaufen, im nordöstlichen Teil des Sternbilds Schütze, gelangt in Mitteleuropa nicht sehr hoch über dem Südhorizont. Sein Licht muss die dichteren Atmosphärenschichten in Horizontnähe passieren. Mit Hilfe eines 10x50 Fernglas erscheint M 21 wie ein dichter Knoten in einem reichen Sternenfeld und vor dem dunstigen Schleier nicht aufgelöster Milchstraßensterne. In einem 16x70 Feldstecher sind bereits ein Dutzend Sterne aufgelöst. Mit Hilfe eines kleinen Refraktors von 3 bis 4 Zoll Öffnung ist bei einer Vergrößerung um 30 bis 40-fach ein ziemlich kompakter Sternhaufen mit rund zwei Dutzend Sternen der 7. bis 9. Größenklasse zu erkennen, dessen Sterne sich relativ stark zur Mitte hin konzentrieren. Der Trifidnebel steht unter Verwendung von niedrigen Vergrößerungen ebenfalls im selben Gesichtsfeld. Eine Dreiergruppe von hellen Sterne dominiert den Haufen im Zentralbereich. Von dort laufen Ketten schwächerer Sterne nach außen. Der hellste Stern des Haufens ist der Doppelstern S 698, mit einer 7,2 und 8,5 mag hellen Komponente in 30 Bogensekunden Abstand. Teleskope von 6 bis 8 Zoll Öffnung und mittleren Vergrößerungen zeigen rund 50 bis 60 Mitgliedssterne bis zur 12. Größenklasse. Die helleren Sternen des Haufens bilden eine Art Ring. Zwei Ketten aus mittelhellen Sternen, südwestlich des Haufenzentrums, können rund ein halbes Grad in Richtung M 20 verfolgt werden.
Das Aufsuchen des Sternhaufens gestaltet sich relativ einfach. Wenn wir von dem Teekannen-Asterismus des Sternbilds Schütze ausgehen, befindet sich Messier 21 auf der 1,5 Mal verlängerten Verbindungslinie zwischen Theta Sagittarii (3,2 mag) und Kaus Borealis (Lambda Sgr, 2,8 mag) und ist bereits in einem Sucherteleskop, rund 2 ½ Grad nordwestlich des Lagunennebels, zu erkennen.
Die besten Monate, um Messier 21 zu beobachten, sind die Sommermonate, wenn das Sternbild Schütze im Süden kulminiert. Mitte Juli steht der Sternhaufen um 23:30 Uhr Sommerzeit im Meridian und erreicht eine Höhe von 15 Grad über dem Horizont.