Die Spiralgalaxie NGC 7814 im Sternbild Pegasus wurde am 8. Oktober 1784 von Wilhelm Herschel entdeckt und ist aufgrund ihres äußeren Erscheinungsbildes auch als "Kleine Sombrerogalaxie" bekannt. Aufgrund ihrer Helligkeit ist sie auch im Caldwell-Katalog als Eintrag Nummer 43 enthalten, der interessante Deep-Sky-Objekte jenseits des berühmteren Messier-Katalogs enthält.
NGC 7814 (Hubble-Typ Sab) ist mit einer Helligkeit von 10,8 mag und einem scheinbaren Winkeldurchmesser
von 5,5 x 2,3 Bogenminuten schon in kleinen und mittleren Teleskopen sichtbar. Die Galaxie ist relativ
einfach aufzufinden, befindet sie sich doch knapp 3 Grad nordwestlich von Gamma Pegasi. Wir blicken
hier auf eine Welteninsel, die sich rund 40 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt befindet und
eine wahre Ausdehnung von ungefähr 60.000 Lichtjahren besitzt. Damit ist sie etwa halb so groß wie
unser eigenes Milchstraßensystem. Wir blicken genau auf die Kante der Galaxie, so dass bei länger auf
langbelichteten Aufnahmen ein dunkles Staubband erscheint, das nur mit deutlich größerer
Teleskopöffnung auch schon visuell zu erahnen ist. Es projiziert sich auf das helle ausgedehnte
Kerngebiet (Bulge) und die helle aber deutlich dünnere Scheibe der Galaxie. Das staubige Material
blockiert dabei das hinter ihm liegende Sternenlicht, so dass das Staubband dunkel erscheint. Aufgrund
ihrer Ähnlichkeit zur Spiralgalaxie Messier 104 im Sternbild Jungfrau, die ebenfalls ein markantes
Staubband besitzt, wird NGC 7814 auch als "Kleine Sombrerogalaxie" bezeichnet. Auch Messier 104 besitzt
ungefähr die selbe Größe wie NGC 7814, ist aber deutlich flächenheller und befindet sich von der
Entfernung her etwas näher an der Erde dran. Im Jahr 2003 wurde mit Hilfe des 3,5 Meter WIYN Teleskops
und Daten, die mit dem Hubble Weltraumteleskop gewonnen wurden, mehr als 200 Kugelsternhaufen in NGC
7814 entdeckt.
Die Galaxie ist das hellste Mitglied der so genannten NGC-7814-Gruppe, ein kleiner Galaxienhaufen,
ähnlich unserer lokalen Galaxiengruppe. Bekannte Mitglieder sind zum Beispiel NGC 14, PGC 38, PGC 332
sowie PGC 889.
NGC 7814 ist unter guten Bedingungen ein schönes Ziel für kleinere Teleskope. Mit 4 bis 6 Zoll Öffnung ist NGC 7814 ein einfaches Objekt, das mit mittleren Vergrößerungen als elliptischer und 2:3 elongierter diffuser Nebel erscheint. Der Kern ist etwas heller und erscheint ebenfalls diffus. Mit 8 bis 10 Zoll Öffnung und 100-facher Vergrößerung ist die Galaxienscheibe stark in nordwestlicher bis südöstlicher Richtung elongiert. Ihr Halo besitzt aber eine überrraschend geringe Flächenhelligkeit. Das Zentrum ist deutlich heller und konzentriert, und erscheint vom Erscheinungsbild her länglich. Ein weites Paar von 9 mag hellen Sternen befindet sich gut 8 Bogenminuten südwestlich des Kerns. Ab 12 Zoll Öffnung erscheint ihr Halo sehr hell. Im Galaxienkörper eingebettet befindet sich ein heller, gut kondensierten und breiter Kern.
Um NGC 7814 aufzusuchen, stellen wir Gamma Pegasi in die Sucherfeldmitte ein. Nun schwenken wir das Teleskop ungefähr 3 Grad in Richtung Nordwesten, bis ein auffälliger 7 mag Stern in das Gesichtsfeld des Suchers gelangt. Die Galaxie befindet sich ca. eine halbe Vollmondbreite südöstlich dieses Sterns und oberhalb einer Gruppe aus zwei gleich hellen Sternen gelegen, die mit NGC 7814 ein flaches Dreieck bildet.
Am besten beobachtet man die Galaxi in den dunklen Herbstnächten, wenn das Sternbild Pegasus hoch im Süden kulminiert. NGC 77814 steht Ende September um 23:30 Uhr Sommerzeit im Süden und erreicht Höhen von rund 54 Grad über dem Südhorizont.