NGC 7635 ist ein Emissionsnebel im nördlichen Sternbild Kassiopeia und wurde am 3. November 1787 von dem deutsch-britischen Astronomen Friedrich Wilhelm Herschel entdeckt. Er beschrieb ihn als sehr schwachen Nebel von geringem Ausmaß, in der Nähe eines Sterns der 9. Größenklasse. Aufgrund seiner ungewöhnlichen Form, vor allem auf lang belichtete Aufnahmen, trägt NGC 7635 auch den Eigennamen "Blasennebel" (Bubble Nebula). In Sir Patrick Moores Caldwell-Katalog ist das Objekt auch unter Caldwell 11 gelistet.
Der Blasennebel besitzt nur eine geringe Flächenhelligkeit. Mit einer scheinbaren Helligkeit von 11,0 mag und eine Ausdehnung von 15 x 8 Bogenminuten, kann der Nebel unter einem dunklen Landhimmel in mittelgroßen Teleskopen aufgesucht werden. NGC 7635 befindet sich 7.100 Lichtjahre von der Erde entfernt und umgibt einen 8,7 mag hellen, massereichen O-Hyperriesen mit der Bezeichnung SAO 20575 (BD+60°2522). Andere Quellen sprechen von einem Wolf-Rayet-Stern. Dieser Stern stößt, durch einen intensiven Stellarwind, mit einer Geschwindigkeit von 28 Kilometer pro Sekunde, große Mengen an Gas aus, das sich kugelförmig in die Umgebung ausbreitet. Dieses Gas stößt anschließend auf das Gas einer riesigen Molekülwolke. Es bildet sich eine Stoßwelle aus, die die äußere Hülle der Gasblase bildet. Diese, fast nahezu perfekt runde Blase, besitzt eine Ausdehnung von ca. 10 Lichtjahren. Die unregelmäßige Struktur der Blase wird durch die unterschiedliche Dichte des Materials in der Molekülwolke verursacht. Im Nordosten befindet sich mehr Materie als im Südwesten, so dass sich der Stellarwind des Sterns in dieser Richtung weniger stark ausbreiten kann. Die starke UV-Strahlung des Sterns regt das Gas der Molekülwolke zum Leuchten an. SAO 20575 besitzt eine Masse von rund 44 Sonnenmassen, eine Oberflächentemperatur von 38.000 Kelvin und eine Leuchtkraft von 400.000 Sonnen. NGC 7635 wird manchmal auch als ungewöhnlicher planetarischer Nebel klassifiziert, besitzt aber keine PK-Nummer. In der Nähe von NGC 7635 befindet sich auch der junge offene Sternhaufen Messier 52. Dieses 7,3 mag helle Objekt befindet sich mit 4.600 Lichtjahren Entfernung weit im Vordergrund des des Blasennebels.
Unter einem dunklen Landhimmel kann der Nebel erst mit einem 6 Zöller als sehr schwache und überraschend großer länglicher Lichtfleck, um einen Stern der 8. Größenklasse, beobachtet werden. Das ist auch der hellste Bereich des Blasennebels. Mit 8 bis 10 Zoll Öffnung und indirektem Sehen erkennt man bei Vergrößerungen um 70-fach, dass der leicht sichelförmigen Lichtfleck eine etwas unregelmäßige Struktur besitzt, vor allem wenn man einen OIII oder UHC-Filter einsetzt, der den Kontrast, gegenüber der Umgebung, noch etwas steigern kann. Eine Blasenform ist mit dieser Öffnung allerdings noch nicht zu erkennen. Der hellste Bereich des Nebels konzentriert sich um den Zentralstern. Nördlich und südöstlich sind schwächere Nebelschwaden zu erkennen. In der Mitte erscheint der Nebel etwas dicker und heller als am Rand. Die beiden Enden laufen spitz nach außen aus. Die beiden Sternen 7. und 8. Größe stören etwas die Beobachtung.
NGC 7635 befindet sich im nordwestlichen Bereich der Kassiopeia, in der Nähe der Grenze zum Sternbild Perseus. Um den Blasennebel aufzusuchen, verlängern wie die Strecke zwischen Schedar (Alpha Cas, 2,2 mag) und Caph (Beta Cas, 2,3 mag) über Beta hinaus auf das 1,2-fache. Hier stößt man auf den Sternhaufen M 52. Der Blasennebel befindet sich etwa eine Vollmondbreite südwestlich des offenen Sternhaufens.
NGC 7635 ist zirkumpor und am besten im Spätsommer bis in den Winter hinein beobachtbar, wenn das Sternbild Kassiopeia bei uns hoch am Himmel steht. NGC 7635 steht Mitte Oktober gegen 23 Uhr Sommerzeit im Süden und erreicht eine Höhe von 80 Grad über dem Horizont.