Der Helixnebel NGC 7293 im Wassermann ist der größte und hellste Planetarische Nebel an unserem Himmel und wurde 1824 vom deutschen
Astronomen Karl Ludwig Harding entdeckt. Er veröffentlichte seine Entdeckung, zusammen mit sieben weiteren Objekten, im Berliner Jahrbuch von
1827.
Der Helixnebel gehört zu den nahen Planetarischen Nebeln und befindet sich nur 700 Lichtjahre von der Erde entfernt. Mit einem Durchmesser von
16 Bogenminuten ist er in seiner Ausdehnung scheinbar halb so groß wie der Vollmond und besitzt eine Helligkeit von 6,3 mag. Zusammen mit
seinem äußeren Halo besitzt er sogar eine Ausdehnung von 28 Bogenminuten. Dadurch beläuft sich sein wahrer Durchmesser auf über 2,5
Lichtjahre! Leider besitzt er nur eine geringe Flächenhelligkeit und gilt unter Amateurastronomen als schwieriges Objekt. Er ähnelt in Form
dem Ringnebel Messier 57 in der Leier und besitzt Ähnlichkeiten und nahezu dieselben physikalischer Parameter wie der Hantelnebel Messier 27
im Sternbild Fuchs. Er dehnt sich mit 31 km/s aus und ähnelt von der Form her einem Torus. Leider steigt er unter einem mitteleuropäischen
Himmel nicht höher als 20 Grad, so dass Dunst und Lichtverschmutzung in Horizontnähe eine Sichtung mitunter unmöglich machen.
Das Hubble Weltraumteleskop (HST) nahm den Nebel 1996 auf und entdeckte in der Hülle zahlreiche kometarische Knoten, die entweder während der
Entstehungsphase des Planetarischen Nebels vor 10.600 Jahren entstanden sind oder Material darstellen, die der Zentralstern vor der Entstehen
des Nebels ausgeworfen hat. Der mit einer Temperatur von 110.000°K heiße Zentralstern im Zentrum ionisiert das Gas in dem Nebels und regt
dieses zum Leuchten an. Außerdem wurde festgestellt, dass der Helixnebel aus mehreren Ringen unterschiedlicher Größe besteht, die den
Weißen Zwerg umgeben.
Aufgrund seiner geringen Flächenhelligkeit bieten Austrittspupillen von 7-8 mm die beste Chance auf eine Sichtung. Deshalb muss auch der
Himmelhintergrund dementsprechend dunkel sein, so dass unbedingt Standorte weit außerhalb der Städte aufgesucht werden müssen. Unter einem
dunklen Himmel ist der Helixnebel kein schwieriges Objekt mehr und schon in einem 7x50 Fernglas zu sehen. Ferngläser zeigen das Objekt als
unregelmäßige ovale Nebelscheibe. Mit Fernrohren ab 3 Zoll Öffnung erscheint das Innere der Nebelscheibe etwas dunkler. Ab 5 bis 6 Zoll Zoll
Öffnung, geringer Vergrößerung und einem Nebelfilter, ist der Planetarische Nebel schon sehr deutlich im Okular sichtbar. Man erkennt einen
Ring mit scharfen Innenkanten und deutlich helleren Seiten an der breiteren Basis. Ohne Filter ist auch der 13,5 mag helle Zentralstern des
Helixnebels erkennbar. Mit dieser Öffnung tauchen auch im Nebel selber zahlreiche schwächere Sterne auf. Ab 8 Zoll Öffnung erscheint der
Ring sehr deutlich mit etwas ausgefransten Enden und einigen Helligkeitsvariationen. Der innere Teil ist scharf begrenzt und nebelig. Im
nordwestlichen Teil des Rings ist eine Art Bucht erkennbar. Ab 10 Zoll Öffnung sticht nun auch die auf Fotografieren bekannte Helixform
deutlicher heraus.
Das Aufsuchen gestaltet sich auch aufgrund der geringen Flächenhelligkeit und des relativ sternleeren Gebiets im Wassermann denkbar schwierig.
Man stellt zuerst Delta Aquarii in die Suchermitte ein. Danach schwenkt man das Teleskop 4 Grad in Richtung Südwesten, bis ein weites Paar
nahezu gleich heller Sterne 5. Größenklasse (65 & 66 Aqr) auftaucht. Weitere 3 Grad in Richtung Südwesten steht ebenfalls ein Stern 5.
Größenklasse (Ypsilon Aqr). NGC 7293 steht nun 1,3 Grad westlich dieses Sterns und sollte bei guten Bedingungen schon im Sucher erkennbar
sein.
Die beste Zeit den Helixnebel zu beobachten ist der frühe Herbst, wenn das Sternbild Wassermann gegen 23 Uhr Sommerzeit im Süden kulminiert. Dann steht der Nebel nur 18 Grad über dem südlichen Horizont.