Die Spiralgalaxie NGC 6946 im Sternbild Kepheus, an der Grenze zum Sternbild Schwan, wurde am 9. September 1798 vom deutsch-britischen Astronomen Friedrich Wilhelm Herschel entdeckt. Sie wird aufgrund ihres äußeren Erscheinungsbildes und ihrer hohen Supernovarate als Feuerwerksgalaxie bezeichnet. Im Caldwell-Katalog von Patrick Moore trägt sie die Katalogbezeichnung Caldwell 12 und im Katalog der ungewöhnlichen Galaxien von Halton Arp die Bezeichnung Arp 29.
Wir blicken genau auf die Scheibe dieser Galaxie, die vom Typ her ein Bindeglied zwischen einer normalen Spiralgalaxie und einer Balkenspiralgalaxie zu sein scheint. Sie besitzt eine scheinbare Helligkeit von 9,0 mag sowie eine scheinbare Ausdehnung von 11,5 x 9,8 Bogenminuten am Himmel und ist schon in lichtstarken Ferngläsern wahrnehmbar. NGC 6946 befindet sich nahe der galaktischen Ebene des Milchstraßensystems, so dass das Licht des Objekts vom interstellaren Staub unser Galaxis stark getrübt wird. Aus diesem Grund gestaltet sich eine genaue Entfernungsbestimmung, auf Grundlage von Supernovaexplosion, als sehr schwierig. Im Allgemeinen wird angenommen, dass die Entfernung dieser Galaxie 21 Millionen Lichtjahre beträgt. Andere Messungen ergaben Entfernungen zwischen 13,4 und 34 Mio. Lichtjahre. Damit ergibt sich eine wahre Ausdehnung von ungefähr 40.000 Lichtjahren, was ca. 1/3 der Größe unseres eigenen Milchstraßensystems und die ungefähre Ausdehnung von Messier 33 im Sternbild Dreieck entspricht. In den letzten 100 Jahren wurden in NGC 6946 10 Supernovae entdeckt. Die letzte Supernova, mit der Bezeichnung SN 2017eaw, wurde von dem amerikanischen Hobbyastronomen Patrick Wiggins mit einem 14 Zoll Teleskop aufgefunden und leuchtete am 14. Mai 2017 in einem der nördlichen Spiralarm auf. Sie erreichte im Maximum eine Helligkeit von 12 mag und war deshalb schon in Teleskopen mittlerer Größe beobachtbar. Ursprünglich handelte es sich bei dem Vorläuferstern um einen in seiner stellaren Entwicklung weit fortgeschrittenen massereichen roten Überriesen, der einen Kernkollaps erlitten hat. Somit gehört NGC 6946, aufgrund ihrer hohen Sternentstehungs- und Supernovarate, zu den so genannten Starburst-Galaxien. Für Beobachter nördlich von 30° nördlicher Breite ist die Galaxie zirkumpolar und steht ganzjährig über dem Horizont.
Die Galaxie ist unter einem dunklen Landhimmel schon in lichtstarken Feldstechern als verwaschenes Fleckchen erkennbar. Mit 2,5 bis 3 Zoll großen Teleskopen erkennt man bei mittleren Vergrößerungen einen helleren Kern, der von einem nebligen Schimmer umgeben ist. Mit 4 bis 6 Zoll Öffnung ist ebenfalls noch ein schwacher Nebel erkennbar, der eine geringe Flächenhelligkeit besitzt. Bei indirektem Sehen ist aber erkennbar, dass die Helligkeit leicht zur Mitte hin zunimmt. In Teleskopen von 8 bis 10 Zoll Öffnung erkennt man bei hoher Vergrößerung schon einzelne schwache Helligkeitsbereiche, die sich mit 12 bis 14 Zoll Öffnung als Spiralarme entpuppen. Mit mehr als 100-facher Vergrößerung sind einige Vordergrundsterne erkennbar, die nicht mit einer Supernova verwechselt werden sollten.
Ganz in der Nähe, knapp 40 Bogenminuten nordöstlich, befindet sich der 5.000 Lichtjahre entfernte Offene Sternhaufen NGC 6939 mit einer Helligkeit von 7,8 mag. Dieser ist ebenfalls schon in Ferngläsern sichtbar und bildet mit der Galaxie nahezu eine Einheit. Mit Teleskopen sind rund 40 Sterne 12. Größenklasse in einem knapp 8 Bogenminuten großen Feld auflösbar. In größeren Teleskopen zählt der Sternhaufen sogar zu den reichsten und beeindruckenste Objekten dieser Himmelsregion - vor allem zusammen mit NGC 6946 im selben Gesichtsfeld.
NGC 6946 kann im westlichen Teil des Kepheus, direkt an der nördlichen Grenze zum Sternbild Schwan, aufgefunden werden. Am besten findet man die Galaxie, wenn man vom Stern Eta Cephei (3,4 mag) ausgeht und das Teleskop rund 2 Grad in Richtung Südosten schwenkt. In 1,5 Grad Entfernung stößt man davor aber noch auf ein Sternpaar 6. Größenklasse. Unter guten Bedingungen, sollte die Galaxie, zusammen mit dem Sternhaufen, schon im Sucherteleskop erscheinen.
NGC 6946 ist am besten in den Herbstmonaten beobachtbar, wenn die Sternbilder Kepheus und Schwan in unseren Breiten hoch am Himmel stehen. Mitte September kulminiert die Galaxie gegen 22 Uhr Sommerzeit zenitnah in einer Höhe von 80 Grad.