NGC 5248 ist eine Grand-Design-Spiralgalaxie im Sternbild Bärenhüter (Bootes) und wurde am 25. April 1784 von dem deutsch-britischen Astronomen Wilhelm Herschel entdeckt, der das Objekt als beträchtlich groß, mit kleinem, hellen Kern beschrieb. Im Katalog des britischen Astronomen Sir Patrick Moore, ist die Galaxie auch als Caldwell 45 verzeichnet. Gleichzeitig ist sie die hellste Galaxie des Sternbilds Boötes.
Die aktive Balkenspirale vom Hubble-Typ SBbc besitzt eine scheinbare Helligkeit von 10,1 mag und eine Ausdehnung von 6,2 x 4,5 Bogenminuten, womit sie bereits in kleineren Teleskopen beobachtet werden kann. Sie ist ein Zwischentyp einer normalen Spiralgalaxie und einer Balkenspirale, mit zwei Hauptarmen und schwach ausgeprägten inneren Balken. Unser eigenes Milchstraßensystem ist wahrscheinlich vom gleichen Typ. Sie liegt ca. 59 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt und besitzt einen wahren Durchmesser von 95.000 Lichtjahren sowie eine Gesamtmasse von 140 Milliarden Sonnen. Damit ist sie rund 1/3 kleiner als unser Galaxis und das hellste Mitglied der NGC 5248-Galaxiengruppe. Diese Galaxiengruppe gehört zur Virgo-III-Galaxiengruppe, die sich im östlichen Teil des Virgo-Superhaufens befindet und sich als Filament über 40 Millionen Lichtjahre erstreckt. Auf Fotos fallen vor allem ihr heller und von Staub umgebener Galaxienkern sowie die beiden von Staubfahnen durchzogenen Spiralarme auf, die ausgedehnte Sternentstehungsgebiete mit jungen Sternhaufen beinhalten. Auf lang belichteten Aufnahmen sind fünf sehr schwache Arme zu erkennen. Im Zentralbereich von NGC 5248 findet zur Zeit eine heftige Sternentstehung (Starburst) statt. Sichtbar sind dort zwei Ringe, 3 bzw. 12 Bogensekunden vom Zentrum entfernt, mit hellen und rötlich erscheinende H-II-Regionen und hellen, sehr massereichen Supersternhaufen.
NGC 5248 ist, aufgrund seines hellen Kerns, bereits ein Objekt für einen 3 bis 4 Zoll großen Refraktor. Allerdings benötigt man zur Sichtung einen dunklen Landhimmel, weil die Galaxienscheibe recht flächenschwach erscheint. Bei mittleren Vergrößerung ist nur ein schwacher, ovaler Nebelfleck, mit einer scharfen und helleren Kondensation zur Mitte hin, wahrnehmbar. Die Scheibe ist in Ost-West-Richtung elongiert. Ansonsten sind keinerlei weitere Details erkennbarr. Mit Teleskopen von 6 bis 8 Zoll Öffnung erscheint die Galaxie bei 70-facher Vergrößerung deutlich leichter im Okular. Mit indirektem Sehen und höherer Vergrößerung, bis zur halben oder ganzen Millimeterzahl der Teleskopöffnung, erscheint die Scheibe leicht gemottelt. Das Zentralgebiet ist deutlich heller. Ein Stern der 13. Größenklasse befindet sich am süd-südwestlichen Ende der Galaxienscheibe. Mit 10 bis 12 Zoll Öffnung erscheint die Scheibe deutlich besser strukturiert, mit einem dunkleren Bereich in der Nähe des Kerns, vereinzelte Knoten in der Scheibe. Ein breiter Spiralarm ist im Nordwesten wahrnehmbar.
NCC 5248 befindet sich nur 10 Bogenminuten westlich der Grenze zum Sternbild Jungfrau und im äußersten südwestlichen Teil des Sternbilds Bärenhüter. Sie liegt etwa auf halbem Weg zwischen den beiden Sternen Ypsilon Boötis (4,1 mag) und Heze (Zeta Vir, 3,4 mag) und 40 Bogenminuten nordöstlich des 7 mag hellen veränderlichen Sterns FP Virginis. Um die Galaxie aufzusuchen, stellen wir den Stern Vindemiatrix (Epsilon Vir, 2,9 mag) in die Suchermitte ein und schwenken das Teleskop 2 Grad in Richtung Südosten, zu einem Stern der 6. Größenklasse. Ein weiterer Schwenk von 2 Grad in dieselbe Richtung führt zu 59 Virginis (5,2 mag). Wir stellen diesen Stern an den nördlichen Rand des Suchergesichtsfeldes und schwenken anschließend 5 Grad in Richtung Osten. Nun sollte NGC 5248, nahe des Gesichtsfeldzentrums, auftauchen.
Die Galaxie ist vor allem in den Frühlingsmonaten am besten zu sehen, wenn das Sternbild Bärenhüter hoch im Süden kulminiert. Ende April steht NGC 5248 gegen Mitternacht knapp 47 Grad hoch über dem Horizont.