Die Spiralgalaxie NGC 2841, im nördlichen Sternbild Großer Bär (Ursa Major), wurde am 9. März 1788 von dem deutsch-britischen Astronomen Wilhelm Herschel entdeckt. Der amerikanische Astronom J. L. E. Dreyer beschrieb sie als sehr hellen, großen, sehr weit ausgedehnten und mit einem helleren Zentrum ausgestatteten Nebel. Sie ist im englischsprachigen Raum auch als "Tiger’s Eye Galaxy" (Tigeraugengalaxie) bekannt.
NGC 2841 ist eine Spiralgalaxie vom Hubble-Typ SAb und besitzt eine scheinbare Helligkeit von 9,3 mag und einen scheinbaren Durchmesser von 8,1 x 3,5 Bogenminuten. Damit ist die Galaxie bereits in kleinen Teleskopen auffindbar und die hellste Galaxie in diesem Sternbild nach Messier 81, Messier 82 und Messier 101. Sie befindet sich nach neusten Erkenntnisse 46 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt und besitzt einen scheinbaren Durchmesser von 150.000 Lichtjahren. Die hellere, visuell sichtbare Scheibe der Galaxie misst 98.000 Lichtjahre. Mit einer Masse von 70 Milliarden Sonnenmassen ist NGC 2841 ungefähr so groß wie unser eigenes Milchstraßensystem. Sie zeigt ein ähnliches Erscheinungsbild wie die Galaxie Messier 63 in den Jagdhunden. Gemeinsam mit den Galaxien NGC 2500, NGC 2537, NGC 2541, NGC 2552 und NGC 2681, in den Sternbildern Großer Bär und Luchs, bildet sie die NGC2841-Galaxiengruppe. NGC 2841 besitzt eine eng gewundene und unregelmäßige feingliedrige Spiralstruktur aus zahlreichen Staubfilamenten. Gleichzeitig ist sie der Prototyp einer eigenen Klasse von Galaxien, den so genannten flockigen Spiralen. Die Galaxie ist 68 Grad zu unserer Sichtlinie geneigt und besitzt ein sehr kompaktes Kerngebiet vom LINER-Typ. Diese Region wird durch Spektrallinien-emission von schwach ionisierten Atomen gekennzeichnet. Um den Kern befindet sich eine sternbildene Region aus Gas und Staub, mit einem Radius von 7.000 bis 20.000 Lichtjahre. Der Zentralbereich wird durch eine ältere Sternpopulation geprägt. Ferner beherbergt sie eine große Anzahl blauer Sterne, die in jungen Sternhaufen eingebettet sind, und nur wenige HII-Regionen. NGC 2841 besitzt derzeit eine relativ niedrige Sternentstehungsrate im Vergleich zu anderen Spiralgalaxien. In den zurückliegenden Jahrzehnten wurde auch einige Supernovae in der Galaxie entdeckt: SN 1912A, SN 1957A, SN 1972R und SN 1999by. Die Supernovaexplosionen und die heiße Sternenwinde der jungen Blauen Riesen erzeugen riesige Blasen aus heißem Gas, die sich schnell ausdehnen, über die Galaxienscheibe aufsteigen und im Röntgenlicht sichtbar sind. Sie fegen die Galaxienscheibe von interstellarem Gas regelrecht leer.
NGC 2841 ist unter einem dunklen Landhimmel bereits in einem 10x50 Feldstecher als Nordost bis Südwest ausgerichteter schwacher Lichtfleck erkennbar. Im 3 bis 4 Zoll Refraktor erscheint die Galaxie mit mittlerer Vergrößerung als ovaler Lichtfleck, in einem reizvollen Sternenfeld gelegen. und mit einem helleren fast sternförmigen Kerngebiet. Im 5-Zöller ist die Scheibe deutlich heller und ihr Kern nahezu stellar. Dieser Kern befindet sich innerhalb einer helleren Region in der Scheibe, leicht asymmetrisch vom Zentrum. NGC 2841 besitzt Ähnlichkeiten mit einem Kometen ohne Schweif. Nordwestlich des Kerns befindet sich ein auffälliger Stern der 11. Größenklasse, der nicht mit einer Supernova verwechselt werden sollte. 6 bis 8 Zoll große Teleskope zeigen die Galaxienscheibe schon leicht gemottelt, vor allem im nordwestlichen Bereich der Galaxienscheibe. Das Zentrum ist deutlich heller und sternartig. Die Ostseite des Kerns erscheint abgeschnitten. Östlich davon erscheint die Scheibe wieder heller und der Rest der Scheibe eher diffus. Mit 10 bis 12 Zoll Öffnung sind in der Scheibe einzelne Staubschwaden sowie einzelne Knoten zu erahnen. Die Galaxie besitzt nun eine ferne Ähnlichkeit mit der Andromedagalaxie (Messier 31).
NHC 2841 befindet sich an den Vorderpranken der Großen Bärin, etwas unterhalb der der Strecke, die durch die beiden Sterne Theta UMa (3,2 mag) und 15 UMa (4,5 mag) gebildet wird, rund 2 Grad östlich von Theta. Unterhalb und auf ca. 50% dieser Strecke befindet sich der 6 mag helle Doppelsterns STT 199. Dieser Stern und zwei weitere Sterne der 8. Größenklasse formen mit NGC 2841 eine Art Parallelogramm im Sucherfernrohr. Die Galaxie befindet sich rund 21 Bogenminuten südöstlich des Doppelsterns.
Die Galaxie ist am besten in den Frühlingsmonaten beobachtbar, wenn das Sternbild Großer Bär von unseren Breiten aus am höchsten steht. Mitte März kulminiert die Galaxie gegen 22 Uhr im Zenit.