Die Spiralgalaxie NGC 247 im Sternbild Walfisch wurde am 20. Oktober 1784 von dem deutsch-britischen Astronomen Wilhelm Herschel entdeckt. Aufgrund ihres Erscheinungsbildes gilt sie als Bindeglied zwischen einer irregulären und einer Spiralgalaxie. Des Weiteren ist die Galaxie auch als Caldwell 62 in Sir Patrick Moores Caldwell Katalog bekannt.
Die Galaxie ist Mitglied der Sculptor-Galaxiengruppe am Südhimmel, eines kleinen Galaxienhaufens, ähnlich unserer eigenen Lokalen Gruppe. Sie besitzt eine scheinbare Helligkeit von 8,9 mag und eine Ausdehnung von 19,9 x 5,5 Bogenminuten, was auf die Entfernung von 11,1 Millionen Lichtjahren gerechnet einen wahren Durchmesser von ungefähr 70.000 Lichtjahren entspricht. Damit besitzt sie ungefähr ein Drittel der Größe unseres eigenen Milchstraßensystems, wenn man von der Größe der Galaxis von ca. 200.000 Lichtjahren ausgeht. Mit einer Masse von rund 18 Milliarden Sonnenmassen, ist die Galaxie auch deutlich leichter als unsere Milchstraße, NGC 247 ist eine von mehreren Galaxien, die gravitativ an die deutlich größere Sculptor Galaxie (NGC 253) gebunden ist. Untersuchungen belegen, dass es auf der einen Seite der Galaxienscheibe deutlich mehr rötliche und damit ältere Sterne gibt als bläuliche. Früher wurde die Entfernung zu NGC 247 als zu groß eingeschätzt, weil Staub in der Scheibe der Galaxie, die Helligkeit der in der Galaxie untersuchten Cepheiden deutlich abschwächte. Nach neusten Untersuchungen liegt die Galaxie somit rund eine Millionen Lichtjahre näher an der Erde, als ursprünglich gedacht. Auf Fotos ist 5 Bogenminuten nordöstlich der Galaxie eine Gruppe von 4 wechselwirkenden flächenschwachen Galaxien zu sehen, die eine Helligkeit von 14 bis 16 mag besitzen und mit 280 Millionen Lichtjahren Entfernung weit im Hintergrund liegen. Sie sind in Teleskopen ab 18 bis 20 Zoll Öffnung erkennbar. Diese trägt den Namen Burbidge Chain.
NGC 247 besitzt aufgrund ihrer Ausdehnung nur eine geringe Flächenhelligkeit und ist schon in kleineren bis mittleren Teleskopen auffindbar. Sie verlangt einen dunklen Landhimmel sowie von Mitteleuropa aus eine gute Horizontsicht. In einem 3 Zoll Refraktor erkennt man nur einen ovalen Schimmer ohne weitere Details. Auch mit größerer Öffnung ändert sich das Bild der Galaxie kaum. Mit 6 bis 8 Zoll Öffnung erscheint das Kerngebiet etwas asymmetrisch und etwas heller. Der Galaxienkörper selber ist 4:1 in Nord-Süd-Richtung elongiert. Auffällig ist ein 9,5 mag Stern, der direkt an der Südspitze der Galaxienscheibe steht und nicht mit einer Supernova verwechselt werden sollte. Die Enden der Galaxie sind eher schwer zu erfassen. Mit 10 bis 12 Zoll Öffnung und noch größeren Instrumenten, werden erste Details in der Galaxienscheibe wahrnehmbar, wobei eine geringe Vergrößerung und ein südlicher Standort von Vorteil ist. Hier fällt vor allem die Lücke im Nordteil der Galaxienscheibe auf.
Um NGC 247 aufzusuchen, gehen wir von dem hellsten Stern im Walfisch Beta Ceti (Deneb Kaitos) aus. Wir stellen den 2 mag hellen Stern in die Suchermitte ein und schwenken das Teleskop senkrecht Richtung Süden. 5 Grad von diesem Stern entfernt steht ein Dreieck aus Sternen der 5. bis 6. Größenklasse mit einer Richtung Norden weisenden Spitze. Nur 1,5 Grad von der Spitze des Dreiecks entfernt befindet sich NGC 247.
Die Galaxie kann vor allem in den Herbstmonaten beobachtet werden, wenn das Sternbild Walfisch im Süden kulminiert. Aufgrund der Deklination ist auch ein südlicher Standort von Vorteil. Mitte November befindet sich NGC 247 gegen 22 Uhr in einer Höhe von gut 16 Grad über dem Südhorizont.