Der offene Sternhaufen NGC 2353 im Sternbild Einhorn (Monoceros) wurde am 10. Januar 1785 von dem deutsch-britischen Astronomen Friedrich Wilhelm Herschel entdeckt. Er beschrieb ihn als ausgedehnten und grob verstreuten Sternhaufen. Im Jahr 1888 katalogisierte John L. E. Dreyer den Haufen im „New General Catalogue“ als NGC 2353.
NGC 2353 steht direkt nordöstlich der H-II Region Sharpless 296, der als „Seagul Nebula“ bekannt ist. Der offenen Sternhaufen besitzt einen scheinbaren Durchmesser von 18 Bogenminuten und eine scheinbare Helligkeit von 7,1 Größenklasse, sodass der Sternhaufen bereits in Ferngläsern sichtbar ist. Etwa 65 Mitgliedssterne sind visuell zu erfassen, die sich in einer Entfernung von 3.650 Lichtjahren befinden. Vermutlich beherbergt NGC 2353 mehr als 200 Sterne auf einem Gebiet von rund 20 Lichtjahren Ausdehnung. Die Gesamtmasse des Haufens wird auf 300 bis 400 Sonnenmassen und sein Alter auf nur 7,6 Millionen Jahren geschätzt. Der somit noch recht junge Sternhaufen wird vom 6,0 mag hellen Stern HD 55879 dominiert, der sich am südlichen Rand von NGC 2353 befindet. Der Haufen liegt direkt am östlichen Rand der Canis Major OB1 Assoziation (CMa OB1). Die Zugehörigkeit zu dieser Sternentstehungsregion ist allerdings sehr unsicher, weil diese deutlich jünger ist und vor nur rund einer Million Jahren durch eine mächtige Supernovaexplosion entstanden ist. Nur 19 Bogenminuten südöstlich von NGC 2353 steht die Sternengruppe NGC 2351.
Im 10x50 Feldstechers fällt vor allem der 6 mag helle blau-weiße Stern (HD 55879) auf, der sich vor einem nebligen Hintergrund unaufgelösten Sternenlichts manifestiert. Im 3 bis 4-Zoll großen Refraktor mit 50-facher Vergrößerung sind bis zu 20 Einzelsterne der 10. und 11. Größenklasse erkennbar, die sich recht locker auf einem Gebiet, was dem halben Vollmonddurchmesser entspricht, verteilen. Diese haben mehr oder weniger alle dieselbe Helligkeit. Auch hier sticht der hellste Stern regelrecht heraus und wirkt deplatziert. Viele hauchzarte Sterne sind zwischen etwas helleren Mitgliedern verstreut. Zwei lange Sternketten erstrecken sich nach Nordwesten und Südosten. Mit 6 bis 8-Zoll großen Teleskopen tauchen rund 3 Dutzend Einzelsterne auf die irregulär auf einer Fläche von 10 Bogenminuten verteilt sind. Der Sternhaufen erscheint nun leicht oval. Schwächere Sterne des Haufens befinden sich vor allem am nördlichen Rand von NGC 2353. Das Zentrum enthält weniger Sterne. Viele der Mitglieder sind in engen Paaren angeordnet. Auffällig ist eine halbkreisförmige gebogene, nach Südwesten geöffneten Kette aus mittelhellen Sternen. Ein hübscher Doppelstern (Struve 1052) der 9. Größenklasse, dessen Komponenten 20 Bogensekunden auseinander liegen, befindet sich nur 2 Bogenminuten südöstlich des hellsten Stern im Haufen.
Um NGC 2353 zu finden, orientieren wir uns am hellsten Stern des Himmel, Sirius (Alpha CMa, -1,4 mag) und an den beiden 4,1 mag hellen Sterne, die die Spitze des Hundekopfes markieren, Gamma und Theta Canis Majoris. Der Stern Mu CMa (5,0 mag) liegt auf halbem Weg zwischen ihnen und ein wenig südwestlich von diesen beiden Sternen versetzt. Wir zeichnen nun mit einem Fernglas eine gedachte Linie von Sirius zu Mu und verlängern diese Strecke etwa 6 Grad in Richtung Nordosten. Nun stoßen wir auf drei Sterne der 6. Größenklasse die in einem breiten Bogen von Nordwest bis Südost ausgerichtet sind. Der Mittlere dieser drei Sterne ist der hellste Stern in NGC 2353.
NGC 2353 ist ein typisches Objekt des Winterhimmels und kulminiert Anfang Februar um 22:30 Uhr in einer Höhe von 28 Grad über dem Südhorizont.