Der offene Sternhaufen NGC 2343, im Sternbild Einhorn (Monoceros), wurde am 10. Januar 1785 von dem deutsch-britischen Astronomen Friedrich Wilhelm Herschel entdeckt. In dieser Nacht fand er auch die beiden offenen Sternhaufen NGC 2335 und NGC 2353. Der britische Astronom Admiral William Henry Smyth nannte NGC 2343 einen "Doppelstern in einem losen Haufen, unter der Brust des Einhorns".
NGC 2343 ein hübscher galaktischer Sternhaufen, der mit einer scheinbaren Helligkeit von 6,7 mag und einer scheinbaren Größe von 6 Bogenminuten bereits mit Hilfe eines Feldstechers sichtbar ist. Der Sternhaufen befindet sich 3.400 Lichtjahre von der Erde entfernt und 65 Lichtjahre unterhalb der galaktischen Ebene, in einer prominenten Umgebung mit vielen Sternhaufen und Nebeln. Der an Sternen recht arme Haufen befindet sich direkt südlich des Möwennebel (Seagull Nebula, IC 2177), einer Sternentstehungsregion ähnlich des Orionnebels und 1 ½ Grad westsüdwestlich des Sternhaufens NGC 2353. NGC 2343 gehört wahrscheinlich zusammen mit dem Nebel zu der sehr jungen Canis-Major-OB1-Assoziation. Dort entstehen aus Staub und Gas neue, massereiche Sterne. Sein Alter wird mit 104 Millionen Jahren und sein absoluter Durchmesser mit 6 Lichtjahren angegeben. Damit sind die Plejaden (Messier 45) und NGC 2343 ungefähr gleich alt. Der Sternhaufen enthält rund 55 Mitgliedssterne, wobei der hellste Stern, ein gelber G5-Riese (HD 54387), die 8. Größenklasse besitzt. In Amateurteleskopen sind rund zwei Dutzend Sterne von 8. bis 13. Größe erkennbar.
Der Sternhaufen erscheint unter einem dunklen Landhimmel im 7x50 bzw. 10x50 Feldstecher als nebliger Lichtfleck. Mit dem 16x70 Fernglas sind unter guten Bedingungen 3 Einzelsterne sichtbar. Im 3 bis 4 Zoll Refraktor tauchen bei mittleren Vergrößerungen um 50-fach rund ein halbes Dutzend Sterne, mit einigen schwächeren Ausreißer, auf. Diese sind vor einem nebligen Hintergrund unaufgelöster Sterne in Form eines Dreiecks angeordnet. Sie erscheinen im Okular ziemlich komprimiert. So dass der Sternhaufen einer funkelnden Pyramide aus Sternenlicht gleicht. Mit 6 bis 8 Zoll Öffnung und 100-facher Vergrößerung erkennt man bis zu 30 Sterne, die ein scharfes „S“ bilden. Viele von diesen Mitgliedern gruppieren sich in Zweiergruppen. Der hellste Stern des Haufens befindet sich im östlichen Teil. Er ist gleichzeitig ein hübscher Doppelstern (Struve 1028). Seine beiden Komponenten, mit 8,5 und 11 mag Helligkeit, stehen nur 10 Bogensekunden auseinander. Mit indirektem Sehen und höherer Vergrößerung schälen sich aus dem diffusen Hintergrund weitere Sterne hervor.
NGC 2343 befindet sich etwa 8 Grad nordöstlich von Sirius, dem berühmten Hundsstern und mit -1,4 mag hellsten Stern an unserem Himmel, nahe der Grenze zum Sternbild Canis Major. Um den offenen Sternhaufen zu finden, orientieren wir uns an Gamma (4,1 mag) und Theta Canis Majoris (4,1 mag), die den Kopf des Hundes bilden. Der 5 mag helle Stern Mu CMa liegt auf halbem Weg und ein wenig südwestlich von diesen beiden Sternen. Wir ziehen nun eine Linie von Sirius durch Mu und verlängern diese etwa 6 Grad nach Nordosten. Nun sollte im Sucherfernrohr drei Sterne der 6. Größenklasse auftauchen. Beim mittleren Stern befindet sich der offene Haufen NGC 2353. Nun schwenken wir das Teleskop 1 ½ in Richtung Westen, auf einen weiteren Stern der 6. Größenklasse. NGC 2343 liegt nur ein halbes Grad südwestlich dieses Sterns.
Der Sternhaufen ist in den Wintermonaten beobachtbar, wenn Sirus im Süden kulminiert. Anfang Februar steht NGC 2343 um 22:30 Uhr im Meridian, in einer Höhe von 27 Grad über dem Südhorizont.