Der offene Sternhaufen NGC 2301, im Wintersternbild Einhorn (Monoceros), wurde am 27. Dezember 1786 von dem deutsch-britischen Astronomen Friedrich Wilhelm Herschel entdeckt. Herschel beschrieb ihn als "sehr schöner Haufen von vielen komprimierten kleinen und großen Sternen". Im angelsächsischen Sprachraum trägt der Sternhaufen auch den Eigennamen "Great Bird Cluster".
NGC 2301 liegt ziemlich genau in der Ebene der Wintermilchstraße und besitzt eine scheinbare Helligkeit von 6,0 mag und eine Ausdehnung von 15 Bogenminuten. Somit ist der Sternhaufen, ein dunkler Landhimmel vorausgesetzt, bereits mit dem bloßen Auge zu erkennen. Spätestens in jedem Feldstecher oder Teleskop sollte der Sternhaufen, der rund 80 bis 100 Mitgliedssterne enthält, ein auffälliges und dankbares Objekt sein. Der vergleichsweise unbekannte aber sternenreiche Haufen gilt deshalb als bester offener Sternhaufen in der Konstellation Monoceros, für kleine Instrumente. Die Entfernung zu unserem Sonnensystems wird mit 2.800 Lichtjahren und sein Alter mit 150 bis 200 Millionen Jahren angegeben. NGC 2301 ist demzufolge noch recht jung und besitzt ungefähr das Alter der berühmten Plejaden im Sternbild Stier. Auf die Entfernung gerechnet besitzt NGC 2301 eine Ausdehnung von ungefähr 11 Lichtjahren. Der hellste Stern des Haufens, ein oranger G8-Unterriese, hat eine scheinbare Helligkeit von 8,0 mag. Möglicherweise handelt es sich in diesem Fall aber um einen Vordergrundstern. Der Haufen enthält auch zahlreiche blaue Riesen. Der hellste von ihnen ist ein B9-Stern mit einer Helligkeit von 9,1 Größenklassen.
Der offene Sternhaufen ist bereits mit Hilfe eines kleinen 7x50 Feldstechers in Einzelsterne auflösbar. Er erscheint im Fernglas als nebliges Wölkchen in einem reichen Sternenfeld der Milchstraße gelegen. Ein 7 mag Stern befindet sich im Zentrum, der von knapp ein Dutzend anderer Sterne der 9. und 10. Größenklasse umgeben ist. Im 3 bis 4-Zöller erkennt man 15 bis 20 Sterne. Die hellsten von ihnen sind spindelförmig in Form einer Kette angeordnet. Auch mit dieser Öffnung bleibt der Hintergrund noch neblig. Diese Anblick ruht durch viele unaufgelöste und schwache Sterne her. Am nördlichen Ende befindet sich eine Konzentration aus vielen schwächeren Sternen. Im 6 bis 8 Zoll Refraktor sind mehr als 50 Sterne bis zur 11. Größenklasse zu erkennen, die sich auf einer Fläche von der halben Größe des Vollmondes verteilen. Das Zentrum des Haufens ist stark konzentriert und besitzt ein 8 Bogenminuten großes rundliches Kerngebiet. Im Zentrum befindet sich auch ein auffälliger Doppelstern. Der Zentralbereich wird durch eine 7 Bogenminuten lange Sternenkette, mit 6 Sternen der 8. bis 9. Größe, von Süd nach Südwest, durchkreuzt. Im östlichen Teil von NGC 2301 befindet sich eine L-förmige Kette aus mittelhellen Sternen. Auffallend sind auch parallel verlaufende schwächere Sternenketten, so dass die Ansammlung der Sterne einer geflügelten Schlange oder Drachen ähneln.
NGC 2301 befindet sich nur 5 Grad westnordwestlich von Delta Monocerotis (4,2 mag), an der Grenze zum Sternbild Kleiner Hund sowie 2 Grad südöstlich des 4,5 mag hellen Sterns 18 Mon. Wir stellen Delta Mon in die Suchermitte ein und schwenken das Teleskop 5 Grad in Richtung Westen, bis ein Stern der 5. Größe im Sucher auftaucht. NGC 2301 befindet sich ungefähr 1 Grad nördlich dieses Sterns und ist durch die helle Sternenkette einfach zu identifizieren.
Der Sternhaufen ist am besten in den Wintermonaten beobachtbar, wenn das Sternbild Einhorn im mittlerer Höhe im Meridian steht. Anfang Februar kulminiert NGC 2301 gegen 22 Uhr in einer Höhe von 38 Grad über dem Südhorizont.