Die offenen Sternhaufen NGC 1528 und NGC 1545, im nördlichen Sternbild Perseus, wurden am 28. Dezember 1790 von dem deutsch-britischen Astronomen Friedrich Wilhelm Herschel entdeckt. Herschel beschrieb NGC 1528 als hübschen und reichen Haufen heller Sterne und NGC 1545 als lockeren und ziemlich reichen Sternhaufen. Im englischsprachigen Raum sind die beiden Objekte als "M & M Double Cluster" bekannt.
NGC 1528 ist ein hübscher offener Sternhaufen, mit einer scheinbaren Helligkeit von 6,4 mag und einem Durchmesser von 24 Bogenminuten. Damit ist NGC 1528 bereits ein leichtes Objekt in jedem Feldstecher. Der Haufen steht rund 2.500 Lichtjahre von der Erde entfernt und hat, auf die Entfernung bezogen, einen wahren Durchmesser von ungefähr 13 Lichtjahren. Mit einem Alter von 370 Millionen Jahren, ist NGC 1528 ungefähr dreimal so alt wie die berühmten Plejaden (Messier 45) im Sternbild Stier. 165 Sterne sind als Mitglieder von NGC 1528 anerkannt. Der hellste von ihnen besitzt eine scheinbare Helligkeit von 8,4 mag. NGC 1528 ist einer derjenigen Sternhaufen, die aufgrund seiner Helligkeit und seines Erscheinungsbildes in kleinen Teleskopen auch in Messier berühmter Liste der kometenähnlichen Objekte stehen könnten.
Weniger als 1 ½ Grad südöstlich von NGC 1528 kann auch der offene Sternhaufen NGC 1545, mit einer Helligkeit von 6,2 Größenklassen, beobachtet werden. Dieser Sternhaufen besitzt einen scheinbaren Durchmesser von 18 Bogenminuten und erscheint etwas kleiner und sternarmer als sein Nachbar. Mit einem wahren Durchmesser von 9 Lichtjahren, ist NGC 1545 auch tatsächlich räumlich etwas kleiner. Die rund 65 Mitgliedssterne sind deutlich lockerer am Himmel verteilt. NGC 1545 befindet sich 2.300 Lichtjahre von der Erde entfernt und steht demzufolge etwas im Vordergrund. Er ist mit einem Alter von 290 Millionen Jahren etwas jünger als NGC 1528. Der hellste Stern des Haufens ist ein K5 III-Riese, mit einer scheinbaren Helligkeit von 7,1 mag. Seine Zugehörigkeit zum Haufen ist aber fraglich. Ein weiterer Stern von 7,9 Größenklassen Helligkeit steht direkt am Nordrand von NGC 1545. Beide Sternhaufen befinden sich im äußeren Perseus-Spiralarm unserer Milchstraße. Trotz ihres Altersunterschieds kann es sich bei NGC 1528 und NGC 1545, auch aufgrund ihrer ähnlichen Radialgeschwindigkeit im Raum, um einen weiteren "Doppelsternhaufen im Perseus" handeln,
Die Helligkeiten beider Sternhaufen liegen nah an der Wahrnehmungsgrenze für das bloße Auge. Das ungleiche Paar ist aber zusammen im selben Gesichtsfeld eines jeden Feldstechers erkennbar. Allerdings erscheinen sie bei weiten nicht so attraktiv, wie der berühmte Doppelsternhaufen im selben Sternbild. Ein 10x50 Fernglas zeigt in NGC 1528 nur eine runde und relativ ausgedehnte Nebelwolke, die mit indirektem Sehen zahlreiche schwache Einzelsterne hervorblitzen lassen. In NGC 1545 sind nur zwei Sterne der 7. Größenklasse erkennbar, die nach Norden und Süden ausgerichtet sind. Im 3-Zöller sind beide Sternhaufen komplett in Einzelsterne aufgelöst. NGC 1528 zeigt rund 1 ½ Dutzend Einzelsterne nahezu gleicher Helligkeit, die sich auf einen Gebiet von der ungefähren Größe des Vollmondes verteilen. Der Hintergrund bleibt neblig. NGC 1545 zeigt rund ein Dutzend Sterne unterschiedlicher Helligkeit, die deutlich lockerer verteilt sind. NGC 1545 hebt sich nicht so gut vom Hintergrund ab. 4 bis 6 Zoll große Teleskope zeigen in NGC 1528 rund 45 Mitglieder der 9. und 10. Größenklasse. Dazwischen sind zahlreiche sehr schwache Sterne zu erkennen. Hierbei ordnen sich die hellsten Sterne, vor allem im östlichen Teil des Haufens, in Form gebogener Sternenketten an, die wellenförmig erscheinen und an eine Parabel erinnern. Eine U-förmige sternenarme Bucht ist am westlichen Rand des Haufens wahrnehmbar. In NGC 1545 ordnen sich die Sterne in Form eines fünfzackigen Sternmusters der 8. und 9. Größenklasse an, ähnlich wie ein Pentagramm. Auffällig sind vor allem die wenigen orangen bis gelben Sterne. Der Sternhaufen wird von zwei schönen Doppelsternen dominiert: Struve 445 im Zentrum und Struve 519 am nördlichen Rand des Haufens. Im Hintergrund erkennt man mit höherer Vergrößerungen und indirektem Sehen ebenfalls zahlreiche schwache Einzelsterne. Die lichtschwächeren Mitglieder von NGC 1545 sind allesamt 11 mag oder schwächer. Insgesamt sind rund drei Dutzend Sterne erkennbar.
NGC 1528 steht im nordöstlichen Teil des Perseus, knapp 3 Grad von My Persei (4,1 mag) und 1 ½ Grad von Lambda Persei (4,3 mag) entfernt. Der Sternhaufen formt ein annähernd rechtwinkliges Dreieck mit diesen beiden Sternen. Rund 30 Bogenminuten nordwestlich befindet sich ein auffälliger Stern der 7,5ten Größenklasse. NGC 1545 befindet sich nur 1,5 Grad südöstlich von NGC 1528 und ist wie NGC 1528 bereits im Sucherteleskop erkennbar.
Die beiden Sternhaufen sind vor allem in den Wintermonaten sehr gut zu beobachten, wenn das Sternbild Perseus hoch am Himmel steht. Mitte Dezember kulminieren beiden Objekte gegen 23 Uhr in der Nähe des Zenits.