Die beiden Galaxien gehören sicher zu den großen Highlights des Nordhimmels. Sie können theoretische das ganze Jahr über beobachtet werden, weil das Sternenmuster des Großen Wagens in unseren Breiten zirkumpolar ist. Entdeckt wurde Messier 81 und Messier 82 von Johann Elert Bode in der Silvesternacht 1774 in Berlin. Deshalb wird die größere der beiden Galaxien auch als "Bodes Galaxie" bezeichnet. Messier fügte das Paar 1781 als 81. und 82. Eintrag zu seinem Katalog hinzu.
M 81 ist die Hauptgalaxie der rund 12 Millionen Lichtjahre entfernten und rund 10 Mitglieder umfassenden M 81-Galaxiengruppe, die der Lokalen Gruppe nicht unähnlich ist. M81 und M82 sind deshalb auch echte Nachbarn. Auch die Galaxie NGC 2403 im Sternbild Giraffe wird zur Gruppe gezählt. Vor einigen 10 Millionen Jahren gab es eine enge Begegnung der beiden Mitglieder was zur Folge hatte, dass M 82 nachhaltig verformt und ein so genannter Starburst ausgelöst wurde. Heutzutage sind die beiden Galaxienzentren wieder 150.000 Lichtjahre voneinander entfernt.
Schon mit einem kleinen Fernglas sind die beiden Galaxien als ovale Lichtflecken erkennbar. Noch besser wirken die beiden in einem kleinen
Refraktor mit großem Gesichtsfeld. M 81 bleibt auch in Geräten bis 6 Zoll eher strukturlos und präsentiert sich nur als diffuser aber
ziemlich heller Nebelfleck. Das Zentrum der Galaxie ist dabei sehr hell und fast stellar. Die Spiralstruktur ist visuell nur sehr schwierig
auszumachen und eher in Reichweite größerer Teleskope. Am Südende erkennt man zwei 11 mag Sterne im Galaxienkörper eingebettet. Diese
sollten deshalb nicht als Supernovae missinterpretiert werden. Die letzte Supernova in M 81 (SN1993J) wurde am 28. Mai 1993 von einem
spanischen Amateurastronomen entdeckt.
Der Begleiter M 82 ist das beste Beispiel einer gestörten Spiralgalaxie, welche wir in Kantenlage beobachten können. Mit einem 2 1/2 Zöller
und niedriger Vergrößerung, erscheint sie hell und länglich. Ab 4 Zoll Öffnung erkennt man schon erste Strukturen. Hier taucht dann ein
Staubband aus dunkleren Flecken und Bändern auf, welches quer über den Galaxienkörper verteilt ist. Außerdem sind hellere Knoten auf beiden
Seiten dieses Staubbandes sichtbar. Diese Strukturen sind das Ergebnis der engen Begegnung mit M 81.
Nur 3/4° südöstlich von M 81 befindet sich NGC 3077, die ebenfalls der Gruppe angehört. In kleinen Teleskopen ist nur ein kleiner,
schwacher Nebelfleck zu erkennen. Interessanter wird die Galaxie aber erst in mittleren Teleskopen.
Weil das Gebiet, in dem sich die Galaxien befinden, keine auffälligen Sterne enthält, gestaltet sich das Auffinden relativ schwierig. Ich
persönlich habe oft Probleme die beiden Objekt mit dem Sucher auf Anhieb zu finden. Am Besten geht man folgendermaßen vor: Man verlängert
den Kasten des großen Wagens nach Westen bis man auf zwei hellere Sterne, Ypsilon und 23 UMa stößt. Die Verbindungslinie dieser beiden
Sterne weist nach Norden, wo man in 5° Distanz auf ein mit bloßem Auge sichtbares Dreiermuster aus Sternen trifft. Dieses Sternmuster wird
mit dem Sucher eingestellt. Die beiden südlichen Sterne verlängert man 4° nach Nordosten. Hier taucht dann ein weiteres Dreiermuster auf.
Die beiden Galaxien befinden sich dann nur 1,5° südöstlich dieser Gruppe.
Der häufigste Weg ist aber die Verbindungslinie von Gamma und Alpha UMa, 20° nach Nordwesten zu verlängern. Wenn man Glück, und natürlich
auch richtig gezielt hat, springt einem die Gruppe im Sucher sofort ins Auge. Oft benötigt man aber mehrere Anläufe. Besitzer eines Telrad
können es sich am Einfachsten machen, indem man 24 UMa auf 2 Uhr des äußeren Kreises positioniert. Dabei muss die Verbindungslinie zwischen
Gamma und Alpha UMa ungefähr den Mittelpunkt des Zielkreises schneiden.
Die beiden Galaxien kulminieren Mitte März gegen 22:30 Uhr MEZ in einer Höhe von 70° über dem Horizont.