Objekt des Monats - März 2012

Messier 63 - Die Sonnenblumen-Galaxie



M63

Die Galaxie Messier 63 im Sternbild Jagdhunde
© STScI Digitized Sky Survey (DSS)



Die auch als Sonnenblumengalaxie bekannte Galaxie Messier 63 (NGC 5055) im Sternbild Jagdhunde wurde am 14. Juni 1779 als erstes Objekt von Pierre Méchain entdeckt. Charles Messier nahm die Galaxie am selben Tag in seinen berühmten Nebelkatalog auf und beschrieb sie als schwachen Nebel ohne Sterne in der Nähe eines 8 mag hellen Sterns. Mitte des 19. Jahrhunderts beobachtete Lord Rosse mit seinem 14-Zöller wahrscheinlich als erster Beobachter die Spiralstruktur des Nebels.

Messier 63 ist eine 8,5 mag helle Spiralgalaxie vom Typ SAbc und steht rund 37 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt. Ihre scheinbare Größe am Himmel beträgt 12,6 x 7,2 Bogensekunden, was ungefähr 100.000 bis 140.000 Lichtjahre im Durchmesser entspricht. Damit besitzt die Galaxie ungefähr dieselbe Ausdehnung wie unser eigenes Milchstraßensystem. Sie vereint rund 140 Milliarden Sonnenmassen und ist Teil der M51-Galaxiengruppe, zu der auch die berühmte und knapp 6 Grad nördlich stehende Whirlpool-Galaxie (Messier 51) zählt. Die Sonnenblumengalaxie besitzt eine ungleichmäßige Spiralstruktur mit zahlreichen kurzen Spiralarmen, in der sich zahlreiche Sternenentstehungsgebiete befinden. Auf Fotos erscheint die Scheibe deshalb eher flockig. In ihrem Zentrum besitzt sie einen aktiven und hellen Kern, in der ein supermassives Schwarzes Loch vermutet wird. Des Weiteren sind mehr als 30 Sternhaufen von 17 bis 20 mag Helligkeit in der Scheibe der Galaxie bekannt. Im Jahr 1971 wurde eine Supernova in M 63 vom Typ I (SN 1971I) entdeckt, die eine scheinbare Helligkeit von 11,8 Magnituden erreichte.

Messier 63 ist schon in kleinen Instrumenten erkennbar. In einem 10x50 Fernglas ist sie zum Beispiel schon als ovaler schwacher Lichtfleck östlich eines 8 mag hellen Stern sichtbar. In einem 2,5 Zoll Refraktor und 50facher Vergrößerung erscheint die Galaxie ohne weiteres Detail, oval und mit einem leichten Helligkeitsanstieg zur Mitte. Im 4 bis 6 Zöller ist die Zentralregion nun deutlich sichtbar, sehr klein und sternförmig. Die diffuse Galaxienscheibe geht hier allmählich in den Himmelshintergrund über. Im 8 bis 10 Zöller ist der sternförmige schwache Kern von einer Art ovalen Halo umgeben, der genau so wie die Galaxienscheibe orientiert ist. Mit höherer Vergrößerung erscheint diese dann leicht geflockt. Die Spiralstruktur selber macht sich allerdings erst mit noch größerer Öffnung bemerkbar.

Unser Ausgangspunkt, um die Sonnenblumengalaxie aufzufinden, ist Alpha Canum Venaticorum (Cor Caroli). Ungefähr 3 Grad östlich dieses Sterns findet man die beiden Sterne 15 und 17 CVn. Nun schwenken wir das Teleskop ungefähr 2 Grad in Richtung Nordosten, bis im Sucher ein Muster aus vier 5 mag hellen Sternen auftaucht, die in einer Art Dreieck angeordnet sind. Messier 63 steht nun knapp 1 Grad nördlich dieser Gruppe in Richtung der Dreiecksspitze.

Messier 63 ist besonders gut in den Frühjahrsnächten sichtbar. Die Galaxie erreicht Ende März gegen 2 Uhr Sommerzeit die Zenitregion und Höhen von ungefähr 80 Grad über dem Horizont.





Map

Aufsuchkarte für Messier 63 in den Jagdhunden (Sterne bis 11 mag)

Download: Telrad- und Aufsuchkarte PDF-Datei (59 KB)
OBJEKT-INFORMATION

Name: M 63 / NGC 5055 / UGC 8334 / PGC 46153 / MCG 7-27-54
Eigenname: Sonnenblumen-Galaxie / Sunflower Galaxy
Objekttyp: Galaxie (Galaxy)
Sternbild: Großer Bär (Ursa Major, UMa)
RA (J2000.0): 13h 15m 49.0s
Dec (J2000.0): +42° 01' 59"
B Helligkeit: 9.3
V Helligkeit: 8.5
Flächenhelligkeit: 13.3
Größe: 12.6' x 7.2'
Positionswinkel: 105°
Klassifikation: Sbc
Entfernung: 37 Millionen Lj

Beschreibung: vB,L,pME120,vsmbM,BN
Notizen: vsvB stell. N in B inner lens;many filam

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Sky Atlas 2000.0: Chart 7
Uranometria 2000: Chart 76, Vol 1
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