Der offene Sternhaufen Messier 50 (NGC 2323) im Sternbild Einhorn wurde wahrscheinlich vor dem Jahr 1711 vom französischen Astronomen G. D. Cassini entdeckt. Sein Sohn Jacques erwähnte die Entdeckung seines Vaters in seinem Buch "Elemente der Astronomie". Charles Messier entdeckte den Sternhaufen schließlich am 5. April 1772 unabhängig, als er den Kometen von 1772 beobachtete, und nahm ihn anschließend in seinen berühmten Nebelkatalog auf. Er beschrieb ihn als Haufen von kleinen Sternen, die mehr oder weniger brillant erscheinen, an der rechten Lende des Sternbild Einhorns. Der Sternhaufen gehört, aufgrund seiner Größe und seiner Erscheinung, zu den Glanzlichtern des Winterhimmels und wird oft übergangen.
Messier 50 ist ein 3.200 Lichtjahre entfernter reicher offener Sternhaufen mit geringer Konzentration (Trümpler-Klasse II3r), der mit einer Helligkeit von 5,9 mag schon sehr leicht in Ferngläsern zu erkennen ist und sich in einem interessanten Gebiet der Wintermilchstraße, mit zahlreichen Sternhaufen und Nebeln, befindet. Rund 200 Sterne drängen sich auf ein Raumgebiet, was einen wahren Durchmesser von ungefähr 20 Lichtjahren besitzt. Neue Studien geben sogar eine Mitgliederanzahl von über 500 Sternen an. Mit einem Alter von (je nach Quelle) 78 bis 140 Millionen Jahren und einer Masse von über 1.000 Sonnenmassen, handelt es sich bei M 50 noch um einen relative jungen und sternreichen Haufen der Milchstraße, indem zahlreiche blau-weiß leuchtende Sterne enthalten sind. Er besitzt eine scheinbare Winkelausdehnung von 16 Bogenminuten am Himmel, was ungefähr die Hälfte unseres Vollmondes entspricht. Neben den blau-weißen Sternen, sind auch einige gelbe Riesensterne in M 50 enthalten. Nur 7 Bogenminuten südlich des Haufenzentrums befindet sich der rote K3-Riese HD 52938, mit einer Helligkeit von 7,9 mag, der einen hübschen Kontrast zu den anderen Nachbarsternen bietet.
Der Sternhaufen ist bereits in jedem Fernglas bzw. in kleinen Teleskopen inmitten des Sternenfeldes der Wintermilchstraße sichtbar. Er bietet
selbst bei Mondschein und aus der Stadt heraus einen prächtigen Anblick. Mit einer Helligkeit von 5,9 mag, sollte M 50 aber schon als
schwacher Nebelfleck erkennbar sein, wenn man ihn unter einem dunklen Landhimmel oder von Namibia aus beobachtet. Mit einem 10x50 Fernglas kann
man schon rund 10 Sterne erkennen, die sich vor einem diffusen Nebelfleck zeigen. Größere Ferngläser lösen den Sternhaufen bereits in mehr
einzelne Sterne auf und zeigen ihn als ovales Objekt.
Mit 3 bis 4 Zoll Öffnung und mittleren Vergrößerungen um 50fach, zeigt sich der Sternhaufen annähernd herzförmig und mit rund 40
blau-weißen Sternen der 8. bis 9. Größenklasse. Diese konzentrieren sich vor allem auf den Ost- und Westrand des Haufens. Südlich des
Zentrums steht ein roter Stern, der sich gut von den anderen Haufenmitgliedern abhebt.
Mit 6 bis 8 Zoll Öffnung erkennt man schon über 100 Sterne, die sich auf einer Fläche von ungefähr 1/3 vom Durchmesser des Vollmondes
konzentrieren. Mit rund 100facher Vergrößerung sind dann über das gesamte Gesichtsfeld blaue, gelbe und orange Sterne verteilt. Viel der
schwachen Hintergrundsterne sind jetzt auflösbar und verleihen den Hintergrund ein körniges Aussehen.
Messier 50 befindet sich ungefähr auf 2/3 der Linie zwischen den hellen Sternen Prokyon (Alpha Canis Minoris) und Sirius (Alpha Canis Majoris), an der Grenze zum Sternbild Großer Hund. Nordöstlich des hellen Sterns Sirius befindet sich der Stern Theta Canis Majoris. Nun verlängern wir die Strecke der beiden Sterne um das Doppelte und stoßen schon im Sucherteleskop auf einen helleren Nebelfleck.
Der offene Sternhaufen ist am besten in den Wintermonaten sichtbar, wenn das nur aus schwachen Sternen bestehende Sternbild Einhorn (Monoceros) halbhoch im Süden kulminiert. Messier 50 stehtMitte Februar gegen 21:30 Uhr im Süden und knapp 30 Grad hoch über dem Horizont.