Objekt des Monats - März 2015

Messier 48 in der Wasserschlange



M48

Der Offene Sternhaufen Messier 48 im Sternbild Wasserschlange
© STScI Digitized Sky Survey (DSS)



Der offene Sternhaufen Messier 48 (NGC 2548) im Sternbild Wasserschlange, an der Grenze zum Sternbild Einhorn, wurde am 19. Februar 1771 von Charles Messier entdeckt, der ihn als Haufen schwacher Sterne und ohne Nebel beschrieb. Allerdings verlief Messier ein Fehler bei der Positionsbestimmung von rund 5° in Deklination, so dass der Haufen bis zum Jahr 1934 als verschollen galt. Oswald Thomas identifizierte NGC 2548 als Messier 48, ebenso T.F. Morris im Jahr 1959. Caroline Herschel entdeckte den Sternhaufen unabhängig von Messier am 8. März 1783. davor wurde dieser schon von Johann Elert Bode vor dem Jahr 1782 beschrieben.

Der sternreiche und mehr als 300 Millionen Jahre alte Haufen ist mit einer Helligkeit von 5,5 mag schon mit bloßem Auge erkennbar. Er befindet sich 1.500 Lichtjahre von der Erde entfernt und besitzt einen scheinbaren Durchmesser von 54 Bogenminuten. Auf die Entfernung gerechnet beträgt sein wahrer Durchmesser deshalb rund 23 Lichtjahre. Die hellsten Mitgliedssterne besitzen Helligkeiten von 8 bis 9 mag. Dabei ist der Stern HD 68879, mit einer Helligkeit von 8,2 mag und den Spektraltyp G8,der hellste Stern des Haufens . Der heißeste Stern der Spektralklasse A2 besitzt 8,8 mag Helligkeit. Auch drei gelbe Riesen der Spektralklasse G bis K sind bekannt. Insgesamt besitzt M 48 rund 80 in Fernrohren sichtbare Mitgliedssterne.

Messier 48 ist schon unter einem dunklen Landhimmel mit bloßem Auge sichtbar und zeigt im 7x50 bzw. 10x50 Feldstecher schon die hellsten Sterne sowie ein helles knotenartiges diffuses Zentrum. Er erscheint dabei wie eine schwächere und kleine Ausgabe von Messier 44, die Praesepe im Sternbild Krebs.
Mit 2,5 bis 3 Zoll Öffnung sind bei niedriger Vergrößerungen bereits 30 helle Sterne sichtbar, die sich auf ein Gebiet von fast der doppelten Größe des Vollmondes verteilen und eine Helligkeit zwischen 8 bis 11 mag besitzen. Der Sternhaufen selber erscheint dabei dreiecksförmig, wobei sich die Sterne nicht sonderlich in Richtung Zentrum konzentrieren. Das Zentrum bildet eine nach Osten hin geöffneten Bogen.
Mit 4 bis 6 Zoll Öffnung sind schon über 50 Sterne sichtbar, die heller als 13 Magnituden sind. Mit 8 bis 10 Zoll Öffnung sind rund 100 Einzelsterne sichtbar, die sich relativ locker über das Gesichtsfeld verteilen. Von Osten her ragt ein dunkles Gebiet ohne Sterne in das Haufenzentrum hinein. Im südwestlichen Teil läuft eine auffällige Sternkette quer zur Längsrichtung des Haufens.

Der Sternhaufren befindet sich nur 14 Grad südöstlich von Prokyon, dem Hauptstern des Sternbilds Kleiner Hund bzw. 3 Grad südöstlich von Zeta Monocerotis, einem Stern 4. Größenklasse. Dieser bildet mit den fast gleich hellen Sternen 27 und 28 Mon ein gleichseitiges Dreieck. Von Zeta Mon ausgehend schwenken wir das Teleskop 4 ½ Grad in Richtung Südosten, zum 4 mag hellen Stern C Mon, der sich zwischen zwei Sternen 5. Größenklasse befindet. Nun schwenken wir 3 Grad in Richtung Südwesten, bis ein Pärchen von 7 mag hellen Sternen im Gesichtsfeld des Suchers auftaucht. Diese beiden Sterne weisen auf den rund 1 Grad entfernten Sternhaufen Messier 48.

Messier 48 kann am besten im Spätwinter und Frühjahr beobachtet werden und kulminiert Anfang März gegen 21:30 Uhr in einer Höhe von 32 Grad über dem Horizont.





Map

Aufsuchkarte für Messier 48 in der Wasserschlange (Sterne bis 11 mag)

Download: Telrad- und Aufsuchkarte PDF-Datei (79 KB)
OBJEKT-INFORMATION

Name: M 48 / NGC 2548 / OCL 584
Objekttyp: Offener Sternhaufen (Open Cluster)
Sternbild: Wasserschlange (Hydra, Hyd)
RA (J2000.0): 08h 13m 43.1s
Dec (J2000.0): -5° 45' 02"
V Helligkeit: 5.8
Flächenhelligkeit: 13.0
Größe: 30.0'
Klassifikation: I 2 m
Anzahl der Sterne: 80
Hellster Stern: 8.2
Entfernung: 1.500 Lj

Beschreibung: Cl,vL,pRi,pmC,* 9..13
Notizen: Messier wrong position by 4 deg in dec;50* 9-13mag;H VI 22

Millennium Star Atlas: Charts 809-810 (Vol II)
Sky Atlas 2000.0: Chart 12
Uranometria 2000: Chart 230, Vol 1 and 2
Uranometria 2000 (neu): Chart 134, Vol 1 and 2