Messier 35 in den Zwillingen wurde von Philippe Loys de Chéseaux und John Bevis unabhängig voneinander entdeckt. 1764 trug Charles Messier
das Objekt als Nr. 35 in seinen berühmten Nebelkatalog ein.
Der Sternhaufen liegt in einer Entfernung von 2.700 Lichtjahren. Sein Durchmesser beträgt rund 24 Lichtjahre. Das Alter wird mit 110 Millionen
Jahren angegeben.
M 35 zählt zu den schönsten und hellsten offenen Sternhaufen des Winterhimmels. Unter einem dunklen Landhimmel kann das Objekt sogar mit
bloßem Auge aufgespürt werden. Spätestens im Sucher oder Fernglas, ist dieser dann deutlich sichtbar und teilweise schon aufgelöst.
Kleinere Teleskope und Großferngläsern zeigen 50 bis 70 Sterne, die in einem nebligen Glow eingebettet sind. In einem 3 bis 4-Zöller
erscheinen über 100 Sterne von 8. bis 11. Größe. In noch größeren Fernrohren ergibt sich dann der beste Anblick: Denn hier tauchen über
120 unterschiedlich helle Sterne auf, die locker über das gesamte Gesichtsfeld von der scheinbaren Größe des Vollmondes verteilt sind, und
dabei recht auffällige Sternketten und Muster bilden.
Mit mindestens 100 mm Teleskopöffnung fällt 15 Bogenminuten südwestlich des Haufens, ein kleiner, rundlicher Nebelfleck auf. Dieses rund 5
Bogenminuten großes Objekt, ist der Offene Sternhaufen NGC 2158, der kein echter Nachbar von M 35 ist und mit 12.000 Lj Entfernung weit im
Hintergrund steht. Die Sterne in NGC 2158 sind auch 10 Mal so alt und mindestens 5 Mal so zahlreich wie die von M 35. In dieser Entfernung
erscheinen die Haufenmitglieder nur 15 Größenklassen hell und damit ziemlich lichtschwach. In mittleren Teleskop kann der Sternhaufen in der
Regel nicht aufgelöst werden. Um dennoch Einzelsterne zu sehen, ist ein großes Teleskop und hohe Vergrößerungen erforderlich. Im
Allgemeinen wirkt es aber besser, wenn beide Objekte im selben Gesichtsfeld und bei niedriger Vergrößerung im Okular erscheinen.
Rund 50 Bogenminuten von M 35 entfernt, befindet sich ein weiterer Sternhaufen. Dieser trägt die Bezeichnung IC 2157 und erscheint ähnlich
hell und ausgedehnt wie NGC 2158. Er enthält aber viel weniger Sterne als dieser.
Um M 35 aufzufinden, verlängert man die Linie Aldebaran - Zeta Tauri um 10°. Man gelangt schließlich zu 2 Sternen, My und Eta Geminorum, die mit M35 ein stumpfes Dreieck bilden. M 35 steht dann 2° nordwestlich von Eta Geminorum.
Der Sternhaufen kulminiert am 15. Februar um 20:30 Uhr in einer Höhe von 45° über dem Südhorizont.