Messier 33 ist eine Spiralgalaxie im Sternbild Dreieck und wurde vor dem Jahr oder um 1654 vom italienischen Astronom Giovanni Battista Hodierna entdeckt. Charles Messier, der die Galaxie am 25. August 1764 unabhängig von Hodierna entdeckte und in seinem berühmten Nebelkatalog aufnahm, beschrieb ihn als Nebel von weißlichem bis gleichförmigen Licht ohne Sterne, auf zwei Dritteln seines Durchmessers ein wenig heller werdend. Wilhelm Herschel katalogisierte die Galaxie am 11. September 1784 und beschrieb auch die hellste und größte HII-Region NGC 604 nordöstlich des Zentrums. Wahrscheinlich war es aber Lord Rosse, der am 16. September 1849 als erstes die Spiralstruktur von Messier 33 erkannte.
Messier 33 (NGC 598) ist die zweithellste Spiralgalaxie (Hubble-Typ: Sc) an unserem Nachthimmel und nach der berühmten Andromedagalaxie
(Messier 31) und der Milchstraße die drittgrößte Galaxie der Lokalen Gruppe. Durch ihre Lage im Sternbild Dreieck wird sie auch als
Dreiecksnebel oder Triangulum-Galaxie bezeichnet. Sie befindet sich, je nach Methode der Entfernungsbestimmung, zwischen 2,6 bis 3 Millionen
Lichtjahre von der Erde entfernt und besitzt einen scheinbaren Durchmesser von 70 x 40 Bogenminuten (ca. 2 facher Monddurchmesser) und eine
scheinbare Helligkeit von 5,7 Magnituden. Damit ist sie fernab von Lichtverschmutzung als schwacher Lichtfleck mit dem bloßen Auge erkennbar.
Ihr wahrer Durchmesser beläuft sich auf 50.000 bis 60.000 Lichtjahre. Ihre Masse auf 20 Mrd. Sonnenmassen, was rund 2% der Masse unseres
eigenen Milchstraßensystems entspricht. Andere Quellen sprechen aber auch von 40 Mrd. Sonnenmassen.
Messier 33 bewegt sich mit 190 ± 60 km/s relativ zum Milchstraßensystem in Richtung der Andromedagalaxie und ist wahrscheinlich gravitativ
mit ihr verbunden. Beide Galaxien sind ungefähr 570.000 Lichtjahre voneinander entfernt. Die Pisces-Zwerggalaxie (LGS 3, PGC 3792), die sich
rund 11° von M 33 entfernt im Sternbild Fische befindet, ist wahrscheinlich mit der Dreiecksgalaxie assoziiert. Neben 800 Veränderlichen,
davon 350 Cepheiden und 4 Novae, sind auch über 54 Kugelsternhaufen und 100 Supernovaüberreste bekannt. Im Jahr 2007 wurde im Zentrum von M
33 eine Röntgenquelle (M33 X-7) entdeckt. Dabei handelt es sich um einen Röntgendoppelstern, der aus einem 16 Sonnenmassen schweren Schwarzen
Loch und einem 70 Sonnenmassen schweren Blauen Riesenstern besteht, die sich gegenseitig in 3,5 Tagen umrunden.
Wir blicken unter einem Winkel von 54 Grad auf die Galaxienscheibe, die eine doppelarmige Spiralstruktur mit zahlreichen Sternhaufen, blauen
Überriesen und Nebeln aus ionisiertem Wasserstoffgas zeigt. Schon in mittleren bis größeren Amateurteleskopen und unter guten
Beobachtungsbedingungen sind zahlreiche dieser Nebel erkennbar, die nahezu alle eine eigene Bezeichnung haben. Die hellsten von ihnen tragen
NGC und IC-Nummern. Die Meisten treten aber erst auf lang belichteten Aufnahmen in Erscheinung. Mit Großteleskopen der Observatorien ist es
überdies ein leichtes, die Galaxie in Einzelsterne aufzulösen.
Das hellste und auffälligste Objekt ist die schon weiter oben angesprochene HII-Region NGC 604, die ca. 12 Bogenminuten nordöstlich des Kerns
liegt und einen wahren Durchmesser von mehr als 1.500 Lichtjahren besitzt. Damit ist NGC 604 rund 100x größer als der berühmte Orionnebel
(Messier 42) in unserem eigenen Milchstraßensystem und einer der größten bekannten HII-Regionen überhaupt. Rund 200 junge blaue Sterne vom
Typ O und B mit 15 bis 60 Sonnenmassen, die gerade einmal vor 3 bis 4 Millionen Jahren entstanden sind, regen mit ihrer Energie das Gas zum
Leuchten an. NGC 595 ist ein weiterer lohnenswerter, aber deutlich lichtschwächerer Emissionsnebel und befindet sich einige Bogenminuten
nordwestlich des Galaxienzentrums.
Messier 33 ist das entfernteste Objekt, das man unter einem sehr dunklen Landhimmel (6,5 bis 6,7 mag) noch mit bloßem Auge erkennen kann. Spätestens mit einem 10x50 Fernglas sollte die Galaxie als ungefähr vollmondgroßer und ovaler diffuser Lichtfleck sichtbar sein. Durch ihre sehr geringe Flächenhelligkeit (14 mag/arcmin²) ist sie bei der Verwendung eines kleinen Teleskops und hoher Vergrößerungen deutlich schwieriger aufzufinden bzw. sogar unsichtbar, besonders unter einem lichtverschmutzten Himmel. Aus diesem Grund ist M 33 auch ein Indikator für einen sehr guten Standort. Besser ist die Galaxie mit großer Austrittspupille und großem Gesichtsfeld zu beobachten. Für einen dreizölligen Refraktor liegt die beste Vergrößerung deshalb bei 12fach und für einen Sechszöller 20 bis 25fach. Um Einzelheiten in der Galaxie zu erkennen, sind aber höhere Vergrößerungen von Vorteil. Unter einem dunklen Himmel erscheint schon bei 2,5 bis 3 Zoll Öffnung NGC 604 als schwacher Lichtfleck. Westlich davon steht ein schwacher Stern 11. Größenklasse. Das Zentrum der Galaxie erscheint dabei etwas heller und ist relativ klein und diffus. Nordöstlich des Kerns steht ebenfalls ein schwacher Vordergrundstern. Bei guten Bedingungen sind schon Ansätze der Spiralarme als flockige und diffuse Gebilde zu erahnen. Spätestens mit 4 bis 6 Zoll Öffnung erscheint NGC 604 schon deutlicher. Von Vorteil ist nun auch ein Schmalbandfilter. Dadurch tritt die HII-Region in der Galaxie viel deutlicher hervor. Mit 100facher Vergrößerung erscheint NGC 604 sehr klein, relativ hell und rund. Ab 5 bis 6 Zoll Öffnung, aber spätestens ab 8 bis 10 Zoll, sollten auch die Spiralarme besser erkennbar sein. Mit 12 Zoll Öffnung und 50facher Vergrößerung tritt die Kernregion von M 33 deutlich hervor und entlang der Spiralarme sind zahlreiche Verdickungen sichtbar. Nun tritt auch NGC 604, am Ende des nördlichen Spiralarms, viel besser in Erscheinung.
Messier 33 liegt etwa auf 1/3 der Verbindungsstrecke zwischen Alpha Trianguli, die Spitze des Dreiecks, und Beta Andromedae. 2,5° westlich von Alpha Tri befindet sich ein Stern 6. Größenklasse. 2° weiter westlich stößt man auf ein rechtwinkliges Dreieck aus 8 mag hellen Sternen. Die Galaxie befindet sich dann etwas nordöstlich dieses Dreiecks und sollte schon in einem normalen Sucher als schwacher Nebelfleck erkennbar sein.
Die Dreiecksgalaxie ist ein typisches Objekt des Herbsthimmels und kulminiert knapp 70° hoch Anfang November gegen 23 Uhr.