Objekt des Monats - August 2011

Messier 2 im Wassermann



M2

Der Kugelsternhaufen Messier 2 im Sternbild Wassermann
© STScI Digitized Sky Survey (DSS)



Der Kugelsternhaufen Messier 2 (NGC 7089) im Sternbild Wassermann wurde am 11. September 1746 von Giovanni Domenico Maraldi von Paris aus entdeckt, der ursprünglich einen Kometen beobachten wollte, und ihn als "nebligen Stern" beschrieb. Charles Messier entdeckte und katalogisierte den Haufen unabhängig von Maraldi ganze 14 Jahre später am 11. September 1760 und beschrieb ihn als 4 Bogenminuten großen Nebel ohne Stern mit einem runden leuchtenden Zentrum, ähnlich wie M 22 im Schützen. Wilhelm Herschel war aber wahrscheinlich der erste Beobachter, der den Kugelsternhaufen 1783 in Einzelsterne auflösen konnte.

Messier 2 ist mit einem Durchmesser von 175 Lichtjahren und mit über 150.000 Mitgliedsternen einer der größten Kugelsternhaufen unseres Milchstraßensystems und befindet sich rund 37.500 Lichtjahre von der Erde entfernt hinter dem galaktischen Zentrum. M 2 erscheint deutlich elliptisch, sehr kompakt (Konzentrationsklasse II) und besitzt eine scheinbare Helligkeit von 6,5 mag und einen scheinbaren Durchmesser von 7 Bogenminuten (fotografisch 16'). Im Zentrum, mit einer Ausdehnung von ungefähr 11 Lichtjahren, ist ungefähr die Hälfte der Gesamtmasse des Haufens konzentriert. Mit einem Alter von 13 Milliarden Jahren gehört das Objekt, zusammen mit M 3 in den Jagdhunden und M 5 in der Schlange, auch zu den ältesten kugelförmigen Sternhaufen unserer Galaxis.
Die hellsten Sterne im Haufen, rote und gelbe Riesen, besitzen Helligkeiten von 13,1 mag. Hingegen weisen die Sterne auf dem horizontalen Ast im Herzsprung-Russell-Diagramm (HRD) Helligkeiten von nur 16,1 mag auf. Die meisten der 21 bekannten veränderlichen Sterne sind Haufenveränderliche vom Typ RR Lyrae, mit typischen Perioden von weniger als einem Tag. Außerdem enthält der Haufen noch 3 klassische Cepheiden der 13. Größenklasse und einen Veränderlichen vom RV Tauri-Typ, der schon im Jahr 1897 entdeckt wurde und dessen Helligkeit zwischen 12,5 und 14 mag schwankt. Der Stern ist im nordöstlichen Randbereich des Haufens zu finden.

Messier 2 sollte unter extrem guten Beobachtungsdingungen bereits mit bloßem Auge sichtbar sein. Spätestens in jedem kleinen 8x42 Fernglas und vor allem mit einem 10x50 Feldstecher, erkennt man eine rundliches Nebelbällchen mit einem breiten flächigen Zentrum. Mit Hilfe eines 80 mm Refraktors kann man gut Messiers Beschreibung des Sternhaufens nachvollziehen. Bei mittleren Vergrößerungen erkennt man hier eine deutliche Helligkeitszunahme zum Zentrum, den hellen Kern und auch seine leicht elliptische Form. Einzelsterne sind mit dieser Öffnung allerdings noch nicht auszumachen. Mit 130 mm Öffnung ist der Haufen immer noch nicht aufgelöst. Einige helle Sterne blitzen, vor allem ab 100facher Vergrößerung, am Rand hervor, die aber aufgrund des nebeligen Hintergrunds vieler unaufgelöster Sterne nicht gerade einfach zu erkennen sind. Umso deutlicher isind jetzt die Helligkeitskonzentration zur Mitte und die ovale Form erkennbar. Mit Hilfe eines 200 mm Newton, und vor allem ab 300 mm und einer Vergrößerung bis zur Millimeterzahl der Teleskopöffnung, entfaltet der Sternhaufen seine ganze Pracht. M 2 ist nun teilweise bis ins Zentrum in Einzelsterne aufgelöst. Mit größerer Öffnung ist auch eine Art dunkle Linie erkennbar, die sich von Nord in Richtung Ost erstreckt.

Messier 2 befindet sich im westlichen Teil des Sternbildes Wassermann, 4,5 Grad nördlich von Beta Aquarii entfernt, auf derselben Deklination wie Alpha Aquarii und bildet mit diesen beiden Sternen ein rechtwinkliges Dreieck. Von Beta Aqr ausgehend, befindet sich knapp 2 Grad nordöstlich ein lang gezogenen Dreieck aus Sternen 6. Größenklasse. An der nördlichen Spitze dieses Dreiecks entdecken wir einen hübschen Doppelstern, den wir nun in die Suchermitte einstellen. Anschließend schwenken wir das Teleskop ungefähr 2 Grad in Richtung Norden, wo M 2 als nebliges Objekt im Sucherfeld auftauchen sollte.

Der Kugelsternhaufen ist ein lohnenswertes Objekt des Spätsommers und Herbsthimmels, kulminiert Mitte August gegen 1 Uhr Sommerzeit und steht dabei knapp 35 Grad hoch im Süden.





Map

Aufsuchkarte für Messier 5 in der Schlange (Sterne bis 11 mag)

Download: Telrad- und Aufsuchkarte PDF-Datei (69 KB)
OBJEKT-INFORMATION

Name: M 2 / NGC 7089 / GCL 121
Objekttyp: Kugelsternhaufen (Globular Cluster)
Sternbild: Wassermann (Aquarius, Aqr)
RA (J2000.0): 21h 33m 27.2s
Dec (J2000.0): -00° 49' 22"
V Helligkeit: 6.6
Flächenhelligkeit: 11.0
Größe: 16.0'
Klassifikation: II
Entfernung: 37.500 Lj

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Notizen: Lord Rosse-Dark area near core;* mags 13...

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