Der Kugelsternhaufen Messier 14 (NGC 6402) im Schlangenträger wurde am 1. Juni 1764 von Charles Messier entdeckt der ihn als nicht besonders großen, runden und schwachen Nebel ohne Sterne beschrieb. Erst Willhelm Herschel konnte den Kugelsternhaufen im Jahr 1783 mit seinem 20 Fuß Reflektor vollständig in Einzelsterne auflösen.
Messier 14 ist leicht elliptisch geformt, relativ locker konzentriert (Konzentrationsklasse VIII) und
steht ungefähr 30.000 Lichtjahre von der Erde entfernt. Auf die Entfernung gerechnet und mit einer
scheinbaren Winkelausdehnung von 11 Bogenminuten am Himmel, entspricht das etwa einem wahren
Durchmesser von 100 Lichtjahren. Der Kugelsternhaufen besitzt eine Helligkeit von 7,6 Größenklassen, so
dass er bereits in lichtstarken Ferngläsern als unscharfes und lichtschwaches Sternchen sichtbar ist.
Er ist nach M 10 und M 12 der dritthellste Kugelsternhaufen im Sternbild Schlangenträger.
M 14 enthält hunderttausende Mitgliedssterne wobei die hellsten Sterne die 14. Größenklasse nicht
überschreiten. Absolut gesehen besitzt der Haufen eine Gesamtleuchtkraft von ungefähr 400.000 Sonnen.
Im Laufe der Geschichte wurden in M 14 70 veränderliche Sterne entdeckt. Die meisten davon gehören zur
Klasse der W Virginis Sterne, die Population II Cepheiden sind und besonders für die
Entfernungsbestimmung durch die Perioden-Leuchtkraft-Beziehung wichtig sind, sowie zu den RR Lyrae
Sternen. 1938 erschien eine Nova im Haufen, die allerdings erst 1964 auf 8 fotografischen Platten als
Stern 16. Größenklasse entdeckt wurde. Die Platten wurden zwischen dem 21. und 28. Juni 1938 am David
Dunlop Observatorium in Kanada aufgenommen. Die Nova erreichte eine maximale Helligkeit von 9,2 mag.
Neben T Scorpii, die 1860 im Kugelsternhaufen M 80 aufleuchtete, war es erst die zweite bekannt
gewordenen klassische Nova in einem kugelförmigen Sternhaufen und die erste fotografisch aufgenommene
Nova überhaupt. Selbst mit dem Hubble Weltraumteleskop gelang es später nicht, den Vorläuferstern der
Nova zu identifizieren. Im Jahr 1997 wurde noch ein "metallarmer" Carbon Stern der Spektralklasse CN
entdeckt. In der Nähe von Messier 14 steht noch der deutlich lichtschwächere kugelförmige Sternhaufen
NGC 6366, der sich knapp 3 Grad südlich von M 14 befindet.
Messier 14 ist aufgrund seiner Helligkeit kein einfaches Objekt in Ferngläsern oder im Sucherteleskop. Im 10x50 Feldstecher erscheint der Kugelsternhaufen wie ein leicht unscharf gestelltes blasses Sternchen der 8. Größenklasse. Im Gegensatz zu anderen bekannten Kugelsternhaufen mit einer Messier-Nummer, erscheint M 14 in kleinen Teleskopen noch nicht aufgelöst sondern eher wie eine elliptische Galaxie mit deutlich schwächer werdenden Außenrand. Mit 3 bis 4 Zoll Öffnung und 40-facher Vergrößerung ist unter einem dunklen Himmel ein zum Zentrum hin heller werdendes diffuses Fleckchen erkennbar, das in O-W-Richtung leicht oval erscheint. Ab 6 Zoll Öffnung erscheinen die Außenbereiche des Haufens schon leicht granuliert. Eine zentrale Verdichtung zum Zentrum hin ist nicht erkennbar. Mit 8 Zoll Öffnung und 100-facher Vergrößerung tauchen die ersten Sterne in den Randgebieten auf. Erst ab 10 bis 12 Zoll Öffnung und 150 bis 200-facher Vergrößerung, ist der Kugelsternhaufen schon deutlich besser in Einzelsterne aufgelöst. Seine elliptische Form wird ab dieser Öffnung immer besser erkennbar.
Messier 14, im östlichen Teil des Schlangenträgers, ist nicht gerade leicht zu finden, da nur wenig
helle Sterne in seiner Nähe stehen. Wir gehen am Besten von der Verbindungslinie zwischen Beta und
Gamma Oph aus und schwenken das Teleskop ungefähr 7 Grad in Richtung Süden, bis M 14 im Gesichtsfeld
des Suchers erscheint. 2 Grad südlich von Gamma Oph befindet sich ein Stern 6. Größenklasse. Der Stern
ist Mitglied eines Dreiecks gleicher Helligkeit, dessen Spitze in Richtung Südwesten weist. M 14
befindet sich knapp 1 Grad vom untersten Stern dieses Dreiecks entfernt. Eine andere Möfglichkeit ist,
Messier 10 in die Suchermitte einzustellen, der sich ungefähr auf derselben Deklination wie M 14
befindet. Man wartet nun knapp 40 Minuten, bis M 14 im Gesichtsfeld des Fernrohrs auftaucht.
Der Kugelsternhaufen ist am besten im Spätherbst und Sommer beobachtbar und steht Mitte Juli gegen 23
Uhr Sommerzeit in einer Höhe von ungefähr 33 Grad über dem Südhorizont.