Der Californianebel NGC 1499 im Sternbild Perseus wurde im November 1885 vom amerikanischen Astronomen Edward Emerson Barnard mit Hilfe eines sechszölligen Refraktors am Observatorium der Universität Vanderbild entdeckt. J.L.E. Dreyer nahm das Objekt schließlich in seinem im Jahr 1888 erschienenen New General Catalogue of Nebulae an Clusters of Stars (NGC) auf. Aufgrund seiner Form, der an den US-Bundesstaat Kalifornien erinnert, erhielt der Nebel seinen Namen.
NGC 1499 befindet sich nur eine Vollmondbreite nördlich von Menkib (Xi Persei) und besitzt eine Ausdehnung von 160 x 40 Bogenminuten und eine Helligkeit von 5,0 mag. Der Nebel liegt ungefähr 1.000 Lichtjahre von der Erde entfernt und zählt demzufolge zu den uns am nächsten liegenden Sternentstehungsgebieten. Die Masse des Californianebels wird dabei mit ungefähr 240 Sonnenmassen angegeben. Der in direkte Nachbarschaft von NGC 1499 liegende und 4,1 mag helle Stern Xi Per, ist ein bläulich-weiß leuchtender Hauptreihenstern der Spektralklasse O7 und regt den Nebel mit seiner intensiven UV-Strahlung zum Leuchten an. Der Stern besitzt die 6.300-fache Sonnenleuchtkraft und eine absolute Helligkeit von -4,7 mag. Er ist Mitglied der Perseus OB2 Assoziation. Leider besitzt der Nebel selber nur eine geringe Flächenhelligkeit, aufgrund seiner Ausdehnung von mehr als 2,5°, so dass er überwiegend nur auf länger belichteten Aufnahmen zu erkennen ist. Mit bloßem Auge, und mit Hilfe eines H-Beta-Filters und lichtstarken Richfield-Teleskopen, kann er nur in einer wirklich sehr dunklen und klaren Herbst- oder Winternacht visuell wahrgenommen werden.
Unter sehr guten Bedingungen und unter einem dunklen Landhimmel kann man den Nebel schon mit Hilfe eines 10x50 Fernglases erkennen, wenn man vor den Okularen einen schmalbandigen Filter vom Typ OIII hält. Auch Berichte einer Sichtung mit unbewaffneten Augen und Nebelfiltern sind bekannt. Dann erscheint der Nebel als ca. 2 Grad großes, längliches, diffuses Wölkchen inmitten des Sternenfelds. Um den Nebel visuell im Teleskop wahrzunehmen, nutzt man am besten die möglichst größte sinnvolle Austrittspupille und die geringste Vergrößerung. Im mit einem Nebelfilter bestückten 3-Zöller, und ca. 10-facher Vergrößerung, erkennt man schon die charakteristische Form des Bundesstaates Kalifornien. Mit einem 4 bis 6 Zoll Refraktor, unter der Verwendung eines H-Beta-Filters, erscheint der Nebel etwas heller. Dabei sind der nördliche und der südliche Teil am auffälligsten. Leider ist der Nebel dann nicht mehr vollständig zu überblicken. Der Stern Menkib stört außerdem die Wahrnehmung, so dass der Stern möglichst außerhalb des Gesichtsfeldes gehalten werden sollte.
Um den Californianebel aufzusuchen, orientieren wir uns am hellsten Stern in diesem Gebiet: Xi Persei. Der Stern befindet sich ziemlich genau zwischen Epsilon und Zeta Per. Wenn wir nun Xi Per an den südlichen Rand des Gesichtsfeldes stellen, sollte der Nebel nördlich des Sterns mit geringster Vergrößerung aufzufinden sein.
Der Californianabel ist am besten in den dunklen Herbst- und Winternächten beobachtbar, wenn das Sternbild Perseus in Zenitnähe kulminiert. Mitte Januar erreicht der Californianebelgegen 21 Uhr seinen höchsten Punkt und befindet sich dann ca. 75 Grad hoch über dem Horizont.