Beobachtungsarchiv
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INDEX

Bericht 01 - (29.07.2003) First Light mit dem Meade LXD55 10 Zoll Schmidt-Newton
Bericht 02 - (30.07.2003) Der zweite Versuch mit dem LXD55
Bericht 03 - (05.08.2003) Beobachtung mit Hottie
Bericht 04 - (05.09.2003) Erste Marsbeobachtung mit dem LXD55
Bericht 05 - (22.09.2003) Autostar-Test - schon wieder...
Bericht 06 - (16.04.2004) Mal keine Probleme mit der Technik
Bericht 07 - (14.08.2004) Neue Astrokollegen
Bericht 08 - (20.08.2004) Der Nachbar mischt mit
Bericht 09 - (17.09.2004) Die beste Beobachtungsnacht
Bericht 10 - (04.04.2005) Allein auf weiter Flur, Teil 1
Bericht 11 - (28.05.2005) Trio
Bericht 12 - (08.09.2005) Allein auf weiter Flur, Teil 2
Bericht 13 - (19.07.2006) Zu zweit...




First Light mit dem Meade LXD55 10 Zoll Schmidt-Newton

29. Juli 2003 / 22:15 MESZ bis 02:00 MESZ / Lübben (auf Nachbars Wiese)

Wetterlage
zeitweise klar, ab und zu größere Wolkenfelder, sehr hohe Luftfeuchtigkeit, ca. 14°C; FST: >6.0 mag

Beobachtungsinstrument
MEADE 10" SN f/4, 2x Barlowlinse, UHC Filter, Okulare SMA25mm, Meade Super Plössl 26mm, MA 10mm

Sonstiges
First Light des Teleskops, Testläufe, Gäste bei der Beobachtung: Michael (mein Bruder höchstpersönlich) und Sven (Kumpel)

Objekte
Albireo (Alpha Cyg), M 57, M 13, M 31, M 32, NGC 205, M 51, Mars

Nach 10 Jahren Beschäftigung mit der Astronomie und 9 Jahre mit einem 6'' Kaufhausteleskop aus dem Versandhauskatalog habe ich Anfang Juli mein neues Teleskop erhalten. Es sollte ein neues Meade Schmidt-Newton mit 10'' Öffnung ein. Die Optik - aller Unkenrufe bezüglich Kaufhausteleskope zum Trotz - ist nach einer kurzen Behandlung mit dem Justierlaser wieder perfekt, allerdings machte die wackelige Montierung langsam Sorgen. Der Spiel in den Getriebeteilen machte ebenfalls langsam Probleme. Deshalb habe ich mich für ein neues Teleskop entschieden! Heute Nacht also soll mein neues Teleskop das First Light erleben...

Mittwoch 29. Juli 2003 22:15 MESZ - 2:00 MESZ, fst >6.0mag: Also erst einmal Stativ und Montierung auf Nachbars Acker, 3 Stockwerke die Treppe runter und 150 m weit geschleppt. Ganz grob auf den Himmelsnordpol ausgerichtet. Und erst einmal durch den tollen Polsucher geschaut, Polsucherbeleuchtung an, Kappe ab und erstmal nichts gesehen. Es stimmt: Die Polsucherbeleuchtung ist zu hell. OK, Beleuchtung aus, aha dort müsste Polaris sein, AZ Justierschrauben an der Montierung gedreht und grob eingestellt. Laut Handbuch müsste es für den Autostar reichen. Als nächstes der Tubus - der Weg kann ziemlich lang sein wenn man fast 13 kg weit zu schleppen hat.

Halbe Stunde später: So das Teleskop steht perfekt nach Norden ausgerichtet. Der Aufpreis für die Investition in ein stabiles Holzstativ hat sich schon gelohnt. Das Teleskop steht stabiler als auf dem Originalstativ. Power-Akku-Station mit Original Zigarettenanzünder-Spiralkabel an die Monti angeschlossen - man möchte ja unabhängig von den teuren Batterien sein.

Seltsam, Lampe leuchtet nicht? Power Station ist aufgeladen, müsste eigentlich alles OK sein. Aber, Autostar rührt sich nicht. Also Kabel aufgeschraubt - aha Sicherung hinüber. Nun gut, man hat ja doch noch Batterien eingekauft. Batteriebox angeschlossen, super es funktioniert!

Autostar initialisiert, Ausrichtung "Easy", Autostar fährt Arcturus an, gleich 10° daneben gepeilt, nun gut. Auf dem Autostar steht plötzlich "Motor Error" oder so ähnlich. Mmhh, komisch am Tage bei Trockenübungen hat alles perfekt funktioniert. Nun gut, muss der Autostar halt auf den nächsten Termin warten. Man soll sich ja nicht von diesen technischen Schwierigkeiten aus der Ruhe bringen lassen. Dann halt ganz altmodisch übers Rohr gepeilt und fokussiert... First Light! Die Schmidt-Platte macht sich zum ersten Mal bemerkbar: Sterne punktförmig bis zum Rand, kaum Koma bei f/4 bemerkbar. Auch bei hoher Vergrößerung Sterne klar mit runden Beugungsscheibchen, allerdings Seeing ziemlich schlecht. Sterntest am engen Doppelstern muss heute ausfallen.

1. Objekt: Albireo, schön getrennt, punktförmig mit 102x, besser als im alten 6 Zöller...

Auf zum 2. Objekt: Standardobjekt M 57...

Erstmal halb verrenkt zum Zenit zwischen Gamma und Beta Lyr. Normalerweise brauche ich um den Nebel aufzuspüren nur 10 Sekunden. Ist ja Standardobjekt und so schön aufzufinden! Kopf an den Tubus geklemmt, durch den 9x30 Sucher geschaut und fast ein Krampf im Rücken - wenn man all die Jahre gewohnt ist durch eine Winkelsucher um die Ecke zu blicken. Das Bild ist zwar seitenverkehrt, aber wofür gibt Guide um passende Sternkarten auszudrucken. Ab jetzt vermisse ich auch meine biegsamen Wellen. Die Steuerung des Autostars ist auch ein bisschen gewöhnungsbedürftig.

Nach ca. 5 Minuten (Rekord!) habe ich M 57 schließlich gefunden: Nebel ist natürlich heller als im 6'' und der Ring ist auch besser erkennbar. Also Astronomik UHC-Filter montiert inkl. Barlowlinse und mit 204x: Nebel springt ins Auge, der Ring ist deutlich zu sehen, die Kontraststeigerung ist enorm. Die Investierung in einen Nebelfilter hat sich also ebenfalls gelohnt...

Auf zu M 13, natürlich ohne Filter...

Ist etwas günstiger platziert da schon im Westen. Durch den Sucher geschaut, aha da ist die markante Sternengruppe! Aber was ist das? Wolken von NO? Laut Wetterbericht sollte es eigentlich klar bis leicht bewölkt sein, jedenfalls im Westen Brandenburgs. Durch Wolkenlücken mit 204x: Wahnsinn extrem hell, Sterne im Haufen sind kaum zu zählen, eine deutliche Verbesserung gegenüber 6''!

Und wieder eine Wolke, na ja Pech. Aber was ist das? Sterne entwickeln Höfe. Mist, die Schmidt-Platte macht sich abermals bemerkbar: Tau! Ich hätte wohl die Taukappe eher aufsetzen sollen. Habe aber die Luftfeuchtigkeit, die kühle Nacht und das noch feuchte Gras unterschätzt. Man ist das schließlich auch nicht gewohnt - von einem offenen Tubus wie bei meinem alten 6-Zöller. Da war höchstens meine Brille und das Okular beschlagen. Oder der Tubus war klitschnass. Nun gut, es sind ja Gott sei Dank Wolken vorhanden - und erstmal eine halbe Stunde abwarten.

Wolken und Tau auf der Platte verschwinden langsam, es kann weitergehen...

Als nächstes Objekt M 27 im Füchschen...

Normalerweise im Sucher sichtbar. Ich verrenke mich und suche und suche, aber nichts. Ich sehne mich nach meinem alten Winkelsucher zurück. Da konnte man sich ganz bequem auf den Stuhl setzen, die Sternkarte in der einen, die rote Taschenlampe in der anderen Hand und langsam die Sternenfelder mit Hilfe der biegsamen Wellen und Starhopping abfahren, bis man die markante Gruppe von Sternen gefunden hat. Und Bingo, da isser. Aber heute, leider nichts. Der Autostar wäre jetzt von Vorteil...

Mein Nacken tut langsam weh, außerdem zwickt es zunehmend im Rücken.

Das waren noch Zeiten - Anfang Mai, extrem klar, Marathon im Virgo-Galaxienhaufen. Jedes verdammte Objekt auf der Karte (42 Galaxien). Darunter auch recht schwache in einer einzigen Nacht ganz bequem aufgefunden! Nun ist es endlich wieder sternenklar, die Teilung der Milchstraße ist deutlich zu sehen, die Wolken sind verschwunden.

OK, dann zum nächsten Objekt: M 51 ist nur noch knapp 25° hoch im NW...

Ich finde ihn überraschend schnell, aber die Restdämmerung zum Nordhorizont macht sich störend bemerkbar. Heute leider nur zwei verwaschene Kleckse im Okular.

Das nächste Standardobjekt im O - der Andromedanebel (aha es wird wieder Herbst )...

Natürlich unübersehbar mit bloßem Auge. Im Sucher ebenfalls schnell eingestellt. Galaxie deutlich zu sehen mit seinen zwei Begleitern im selben Gesichtsfeld. Aber leider wieder Tau auf der Schmidt-Platte und vorne am Sucher.

Also schnell ein Schwenk in Richtung SO. Mars kommt langsam über die Kronen der Bäume. Mit 204x kleines, rotes, verwaschenes und wabbelndes Scheibchen ohne Strukturen.

Die einzigen wirklichen High-Lights in dieser Nacht: Die ISS, die ab und zu zwischen den Wolken auftauchte und ein paar sehr helle Meteore.

Alles in allem ist die Beobachtungsnacht ein Reinfall. Mit ein wenig mehr Übung mit dem neuen Gerät und vor allem gutem Zureden, werde ich sicher auch die Anfangsschwierigkeiten meistern. Aber man fragt sich langsam, ob es die ganze Sache wert sei, sich die Nacht um die Ohren zu schlagen und tagelang auf gutes Wetter zu hoffen. Und dann installiert irgendein Depp wieder eine extrem helle Lampe in der Straße.

Vor 10 Jahren war der Süden Lübbens, wo ich wohne, noch richtig dunkel. Ohne helle Lampen und Skybeamer (der glücklicherweise jetzt wieder verschwunden ist). Ich werde auch nie die erste Sichtung von NGC 185 und NGC 891 Mitte August 1996 (mit meinem 6 Zöller Kaufhausfernrohr) vergessen oder die Totale Sonnenfinsternis 1999 am Chiemsee, wo ich sehr viel Glück mit dem Wetter hatte!

Heutzutage ist es leider kaum noch möglich, in der Stadt zu beobachten!


Der zweite Versuch mit dem LXD55

30. Juli 2003 / 22:30 MESZ bis 01:30 MESZ / Lübben (auf Nachbars Wiese)

Wetterlage
zu Beginn klar, später von Osten aufkommende hohe Bewölkung, ca. 15°C; FST: 6.1 mag, deutliche Teilung der
Milchstraße bis zum SW-Horizont

Beobachtungsinstrument
MEADE 10" SN f/4, 2x Barlowlinse, UHC Filter, Okulare Meade Super Plössl 26mm, MA 10mm

Sonstiges
Testlauf 2 + reguläre Beobachtung, helle Feuerkugel, 2 Iridiumflares

Objekte
M 27, M 57, M 13, NGC 6960, NGC 6995, NGC 6939, Mizar & Alcor

Nach der halben Pleite vom Vortag, baute ich min neues Teleskop abermals auf. Allerdings habe ich es diesmal etwas besser auf den Himmelsnordpol ausgerichtete. Der Aufbau, ganz allein ohne Hilfe, dauerte über eine halbe Stunde...

Das Problem mit dem Autostar besteht weiter. Diesmal habe ich den "Zwei-Sterne-Modus" zum Ausrichten angewandt. Der Autostar hat Albireo fast korrekt angefahren. Der Abstand beträgt nur ca. 3°, beim 2. Stern ist es ähnlich. Aber als ich M57 positioniere, zeigt das Rohr Richtung Boden, komisch!

Als erstes Objekt versuche ich M 27. Das Verstellen der Stativbeine beim Aufbau war von Vorteil, da das Okular dann ungefähr in Augenhöhe positioniert ist. Der Einblick in den Sucher ist dadurch ebenfalls bequemer. Das Suchen hat aber fast 20 Minuten gedauert, da ich lange nicht die korrekte Himmelsgegend im Sucher finden konnte. Schließlich erscheint der Planetary doch noch im Gesichtsfeld. Mit 2x Barlow und mit dem 26mm Plössl und MA10mm Okular + UHC Filter, ist der Nebel natürlich beeindruckend, extrem hell mit seiner typischen Hantelform. Mit 204fach sind sogar die hellsten Strukturen in der Nebelhülle sichtbar. Westlich vom südlichen Zipfel ragt ein schwacher Stern in den Nebel. Leider ist der Himmel nicht richtig dunkel, so dass man nicht mehr sehen kann..

Als nächstes ist M 57 an der Reihe. Das Aufsuchen dauert aber wieder ungewöhnlich lange. Mit dem selbem Equipment ist der innere Ring deutlich, hell und scharf begrenzt. Die äußeren Nebelpartien kann ebenfalls identifiziert werden und die typische Form, die man von Fotografien gewohnt ist, ist sichtbar.

Dann das Sahnehäubchen des Beobachtungsabend, der Cirrus-Nebel im Schwan. Das Aufsuche ist überraschend leicht, da ein Teil des Nebelkomplexes (NGC 6960) direkt bei 52 Cygni positioniert ist. Mit UHC und schwacher Vergrößerung (39x) springt der Nebel sozusagen ins Auge. Nordöstlich vom Stern ist der Nebelteil extrem schmal und hell. Die südlichen Ausläufer zerfallen bei indirektem Sehen in zahlreiche Filamente.

NGC 6995 ist noch eindrucksvoller: Alles in allem heller und über das gesamte Okulargesichtfeld verteilt, zerfällt der Nebel in zahlreiche helle Filamente, über mehr als 2 Gesichtsfelddurchmesser. Schade, dass der Himmel Ende Juli noch nicht richtig dunkel ist, aber Ende August ist der Nebel wieder fällig!

Das nächsten Objekte sollte eigentlich NGC 6939 (Offener Sternhaufen) und NGC 6946 (Galaxie) im Schwan bzw. Cepheus sein. Per Aufsuchkarte ist das Gebiet schnell gefunden und im Sucher eingestellt. Der Anblick ist ziemlich ungewöhnlich, da der Sucher offenbar ein größeres Gesichtfeld zu haben scheint als mein alter 6x30 Winkelsucher an meinem 6 Zöller. Der Sternhaufen ist sogleich im Okular bei 39fache Vergrößerung sichtbar. Durch die geringe Vergrößerung hoffe ich, dass die Galaxie ebenfalls im Gesichtfeld auftauchen würde. Fehlanzeige, leider ist der Himmelshintergrund zu hell - im Vergleich mit der geringen Flächenhelligkeit der Galaxie. Vielleicht hätte eine höhere Vergrößerung Abhilfe geschafft, aber die Galaxie ist doch ziemlich ausgedehnt. Der Sternhaufen ist dafür sehr kompakt mit vielen Sternen in Ketten verbunden und im Zentrum mit einem etwas helleren Stern. Eine höhere Vergrößerung wäre jetzt auch von Vorteil - aber abwarten.

Das nächste Objekt M 13 mit 204facher Vergrößerung. Durch das kleine Gesichtsfeld habe ich Schwierigkeiten den Kugelsternhaufen im Okular zu finden, insbesondere da die Nachführung ihn immer wieder aus dem Gesichtsfeld rauswandern lässt, komisch. Der Sternhaufen, wie erwartet, extrem hell mit unzähligen Sternen übersät und bis ins Zentrum aufgelöst. Lange Sternketten sind um das Zentrum angeordnet.

In der Zwischenzeit ziehen leider Wolken von Osten heran, so dass ich mich entscheide ab 01:30 das Teleskop, nach einem kleinen Schwenk zu Mizar und Alcor, abzubauen. Es hat sich auch, trotz der zuvor installierten Taukappe, wieder ein wenig Tau auf der Schmidtplatte abgesetzt. Beim Abbau des Tubus entgeht mir unglücklicherweise eine extrem helle Feuerkugel. Der Lichtschein hat sich sogar an der Tubuswand gespiegelt! Im ersten Moment denke ich, dass es sicher Wetterleuchten gewesen ist. Aber als ich mich umdrehe, ist eine extrem helle Nachleuchtspur mind. 10 Sekunden lang sichtbar! In dieser Nacht zeigten sich hin und wieder auch helle Meteore inklusive zwei Iridiumflares. Alles in allem war die Beobachtungsnacht erfolgreicher als in der voran gegangenen Nacht...


Beobachtung mit Hottie

05. August 2003 / 22:30 MESZ bis 03:30 MESZ / Lübben (auf Nachbars Wiese)

Wetterlage
anfangs leichte Zirren, später klar, ca. 15°C; FST: >6.1 mag, deutliche Teilung der Milchstraße bis zum SW-Horizont

Beobachtungsinstrument
MEADE 10" SN f/4, 2x Barlowlinse, UHC Filter, Okulare: TS Plössl 40mm, Meade Super Plössl 26mm, MA 10mm

Sonstiges
reguläre Beobachtung mit Horst Lindberg in der 1. Nachthälfte, helle Feuerkugel Richtung Schwan, 1 -5,1 mag Iridiumflare, blinkender Satellit oder Raketenstufe

Objekte
M 57, M 13, NGC 6960, NGC 9662, NGC 6995, NGC 6756, NGC 6755, NGC 6781, NGC 6738, NGC 281, NGC 7662, M 31, Plejaden M 45, Mars

Ich habe pünktlich um 22:00 Uhr das Teleskop aufgebaut. Die Ausrichtung auf Polaris war das kniffligste, da ich Schwierigkeiten hatte, Polaris zu finden und exakt im Polsucher einzustellen.

Um 22:45 Uhr kommt schließlich Hottie, um das Teleskop zu testen. Als erstes haben wir M 57 den Ringnebel in der Leier eingestellt: Mit 10mm und 2x Barlow ist er natürlich eindrucksvoll zu sehen. Mit UHC-Filter noch besser. Er meinte, dass er M57 noch nie so schön gesehen hätte. Der Ring ist klar vom Himmelshintergrund abgegrenzt. Die äußeren Filamente, die den Ringnebel die klare ovale Form verleihen, sind eindeutig sichtbar.

Als nächstes ist wieder NGC6960 bei 52 Cygni an der Reihe. Ich kann die Region auch schnell im Sucher finden. Der Nebel ist bei 52 Cyg deutlich und hell abgegrenzt, die südlichen Nebelpartien sind viel schwächer. Dann ist schnell NGC 6992/6995 eingestellt. Noch eindrucksvoller und heller über das gesamte Gesichtsfeld verteilt, mit sehr vielen Nebelfilamenten. Hottie war begeistert von diesem Paradestück, weil er ihn nie gesehen hat. Als wir nun den UHC Filter entfernen, ist der Nebel plötzlich verschwunden. Nur die hellsten Teile sind schwach sichtbar. Ohne Nebelfilter hätte man den Nebel sicher übersehen!

Zwischendurch ist der helle Irdiumflare von Iridium 37 in westlicher Richtung und südlich des Sternbildes Nördliche Krone sichtbar. Mein Gast war erstaunt wie hell der Flare gewesen ist (-5,1 mag). Während der Beobachtung haben wir auch sehr viele Meteore gesehen - sicher die ersten Anzeichen der Perseiden. Dabei tauchte ein besonders heller Meteor mit mindestens -4 mag in Richtung Schwan auf.

Das letzte Objekt mit Hottie ist M 13, der Kugelsternhaufen im Sternbild Herkules. Mit über 200fache Vergrößerung sehr schön im Okular. Viele helle Sterne bis ins Zentrum aufgelöst mit seinen markanten Sternketten an den Rändern. Leider hatte Hottie dann keine Zeit mehr weiter zu beobachten.

Als er gegangen ist, versuche ich einige Sternfeldaufnahmen mit feststehender Kamera zu schießen. Dabei habe ich aber mächtige Probleme mit dem Drahtauslöser, der den Verschluss der Kamera nicht auslösen will.

Das nächste Objekt ist NGC 6756 im Sternbild Adler: Ein kleiner diffuser Sternhaufen mit hellem dichten Zentrum. Einzelsterne sind im 40mm Okular und mit 2x Barlow kaum aufgelöst. Da der Himmelshintergrund immer noch ziemlich hell ist, ist er nur schwer auszumachen.

NGC 6755 ist größer und heller und in Einzelsterne aufgelöst. Südlich des diffus erscheinenden Zentrums sind 2 dichte, gleich helle Sterne erkennbar. Der Sternhaufen erscheint doppelt mit einer N und S Komponente, was mit 26mm und 2x Barlow noch deutlicher erkennbar ist.

NGC 6781 ein Planetarischer Nebel, ebenfalls im Adler, ist auch ohne UHC als schwaches aber relativ großes blassgrünes bis blaues Scheibchen sichtbar. Mit UHC erscheint der nördliche Teil des Nebels heller als halbkreisförmiger Ring.

NGC 6738 ist als lockerer Sternhaufen mit vielen hellen Sternen aufgelöst und über das gesamte Gesichtsfeld verteilt. Eine Konzentration zum Zentrum ist nicht erkennbar. Nördlich steht eine schwache Gruppe von 8-9 Sternen dicht beieinander.

Ich versuche noch NGC 6709 aufzufinden. Obwohl mit meinem Instrument eigentlich machbar, kann ihn aber nicht eindeutig identifizieren.

Mars in Richtung Süden, ist dafür sehr schön im 10mm mit 2x Barlow sichtbar. Die nördliche Polkappe ist deutlich und sehr groß. Südlich davon sind viele Albedostrukturen erkennbar, die ich aber nicht identifizieren kann. Bei mäßigem Seeing ist er aber eindrucksvoll. Ab und zu ist das Seeing auch besser und man kann mehr Details erkennen.

Das nächste Objekt ist NGC 281 in der Kassiopeia. Ein diffuser Nebel mit einem Doppelstern (Burnham 1) und einem dichten Sternhaufen im Zentrum. Mit UHC-Filter und schwacher Vergrößerung sehr diffus. Die typische Form, die man ja auf Fotos kennt, ist deutlich zu sehen. Im Westen schließt sich eine markante Dunkelwolke an. Im Zentrum sind 4 helle Sterne vorhanden d.h. Burnahm 1 und der dazugehörige Sternhaufen. NGC 281 erscheint im Fernrohr mit UHC genauso hell, wie der Orionnebel im 7x50 Fernglas.

Das nächste Objekt NGC 7662, ein Planetarischer Nebel in der Andromeda, fast im Zenit. Bei 200fache Vergrößerung kann man ihn eindeutig als hellen Ring, heller noch als M57, erkennen. Der Nebel ist aber um die Hälfte kleiner als dieser. Mit UHC Filter verschwinden die Sterne und nur der Ring tritt deutlich hervor. Der Nebel ist aber jetzt aber fast zu hell, weil das Loch im Zentrum überstrahlt wird.


Erste Marsbeobachtung mit dem LXD55

05. September 2003 / 22:30 MESZ bis 02:30 MESZ / Lübben (auf Nachbars Wiese)

Wetterlage
anfangs Zirrusbewölkung und Mondschein, später klar, ca. 12°C; hohe Luftfeuchtigkeit, FST: 6.2 mag, deutliche Teilung der Milchstraße, im Cygnus, helle Sternwolke im Aquila erkennbar, M31 deutlich mit bloßem Auge sichtbar

Beobachtungsinstrument
MEADE 10" SN f/4, 2x Barlowlinse, UHC Filter, Okulare: Meade Super Plössl 32mm, 26mm, 9,7mm; 6,4mm

Sonstiges
viele Meteore aus Richtung Wassermann

Objekte
M 57, M 13, M 15, NGC 6960, NGC 6992/NGC 6995, NGC 6905 ,M 31, Plejaden M 45, h+Chi Persei, Mars

Diesmal habe ich relativ lange gebraucht, das Teleskop aufzubauen. Dafür ich habe es aber sehr gut hinbekommen, das Teleskop nach exakt Norden auszurichten. Bei der automatischen Nachführung mit über 300facher Vergrößerung waren kaum Korrekturen notwendig.

Das automatische Ausrichten des Teleskops mit der reparierten Montierung, erbrachte wieder einmal nicht den erhofften Erfolg. Beim 1. Referenzstern zeigt die Deklinationsachse zu weit südlich, ca. 20 - 30°! Dafür hat das Teleskop zur Abwechslung mal den korrekten Stundenwinkel berechnet. Beim Korrigieren in Deklination, erscheint der Stern recht nahe der Mitte des Suchergesichtsfeldes. Beim 2. Referenzstern hat das Teleskop recht gut in Richtung Objekt gezeigt. Der Stern ist gut im Sucher zu sehen. Beim Anfahren von M 13, liegt der Sternhaufen nur 1° neben der Gesichtsfeldmitte. Vielleicht geht es mit einem peinlichst genauen Motortraining besser...

Das erste Objekt ist der Ringnebel M 57, nur zum Testen der GoTo-Steuerung. Mit kleiner Vergrößerung und Mondlicht ist die Ringstruktur deutlich erkennbar.

Das nächste Objekt ist M 13 mit kleiner Vergrößerung deutlich in einem Meer von Sternen, ebenfalls zum Testen der Steuerung.

Da sich der Mond und die Zirrusbewölkung langsam, störend bemerkbar macht, widme ich mich gegen 23:30 dem Mars.

Mit dem 6,4mm Okular und 2x Barlowlinse bemerkt man das schlechte Seeing. Strukturen sind kaum und nur sehr schwach auszumachen. Je höher der Mars steigt desto besser wird auch das Seeing. Die Polkappe ist sehr klein und kaum erkennbar. Im östlichen Teil der Marskugel ist eine dunkle, zweigeteilte Struktur sichtbar: Mare Thyrenum ist die am deutlichsten sichtbare Struktur, Hisperia und Tritonius Sinus als nördliche Struktur. Mare Cimmerum hebt sich dabei am deutlichsten ab. Ein deutlich erkennbarer Bogen spannt sich im Westteil bis zur südlichen Polkappe (Mare Chronium). Auch Mare Sirenum ist bei besseren Seeing als dunklere Struktur dafür aber nur schwach erkennbar. Die Dauer der Beobachtung beträgt ca. 1h. Dabei ist die Eigendrehung des Mars schon deutlich erkennbar.

Nach dem Monduntergang um 00:30 Uhr ist das nächste Ziel der Cirrusnebel NGC 6960, NGC 6992/NGC 6995 im Schwan. Zum Einsatz kommt das 32mm Plössl Okular und UHC-Filter. Durch die fortgeschrittene Dunkelheit und durch die geringere Vergrößerung, ist der Nebel noch deutlicher erkennbar (siehe Beschreibung des letzten Beobachtungsberichts).

NGC 6905 im Sternbild Delphin ist ein planetarischer Nebel mit 12,0 mag. Mit 26mm ist er relativ klein <1" und leicht zu übersehen. Mit UHC-Filter kommt er deutlicher hervor. Mit 12,4mm Plössl + 2x Barlowlinse + UHC erkennt man indirekt eine Struktur im Nebel. Er erscheint ähnlich wie M 27, da die innere Struktur annähernd hantelförmig ist. Die äußere Struktur erscheint schwächer. Alles in allem zeigt sich aber eine gleichmäßige Helligkeitsverteilung, der Nebel selber als blassgrünes und kreisrundes Scheibchen. Er ist direkt neben einem Dreieck aus schwachen Sternen positioniert.

Leider macht sich schon Tau auf der Schmidtplatte und im Sucher bemerkbar. Deshalb schwenke ich zu M 15 im Pegasus. Mit 12,6mm Okular sehr dichte Sternenkonzentration zum Zentrum mit sternartigem hellem Kern. Das Zentrum des Kugelsternhaufens ist in kreisförmig in einem Meer von Sternen getaucht. Mit zusätzlicher 2x Barlowlinse erscheint er ähnlich wie M92 im Herkules.

Da der Tau zunimmt, versuche ich noch die Plejaden. Mit 32mm erscheint fast der gesamte Sternhaufen im Gesichtsfeld. h und Chi Per erscheint mit 32mm Okular genau so wie im Fernglas, nur mit kleinerem Gesichtsfeld, interessant. Durch den Tau ist bei M 31 nur das helle Kerngebiet sichtbar. Südlich schließt sich M 32 an. NGC 205 ist leider nicht zu sehen.


Autostar-Test - schon wieder

22. September 2003 / 21:15 MESZ bis 02:00 MESZ / Lübben (auf Nachbars Wiese)

Wetterlage
klar, trocken ca. 16°C, Himmel ziemlich aufgehellt, schlechtes Seeing, fst: 5,6 mag Lyr

Beobachtungsinstrument
MEADE 10" SN f/4, 2x Barlowlinse, UHC Filter, Okulare SMA25mm, Meade Super Plössl 20mm, 9,7mm, 6,4mm

Objekte
M 92, M 13, NGC 6207, M 27, Mars, NGC 7006, NGC 6934, NGC 7177, NGC 7217, NGC 7331, NGC 7332, NGC 7339

Marsbeobachtung am 22. September 2003

Nach dem Aufbau (ca. 45 Minuten Dauer) und nach der Initialisieren des Autostars, habe ich per Autostarsteuerung den Kugelsternhaufen M 13 im Herkules angefahren. Ich muss sagen, dass beim initialisieren des 1. Referenzsternes das Teleskop wieder 30° in Deklination zu weit südlich positionierte. Beim 2. Referenzstern war es besser, da er fast exakt in der Mitte des Suchers erschien. M 13 hat das Teleskop relativ gut getroffen. Beim probeweise anfahren von M 57 hat das Teleskop allerdings wieder -30° nach "unten" gezeigt. Aber diesmal stimmte der Stundenwinkel, so dass ich den Tubus "nur" 30° in Richtung Norden schwenken musste, um das Objekt ziemlich genau im 25mm Okulargesichtsfeld zu bekommen.

Das erste Objekt ist schließlich M 92 der zweithellste Kugelsternhaufen im Herkules. Ich habe ihn seit über einem Jahr nicht mehr gesehen und so ist es ein Genuss, den Sternhaufen im Teleskop zu beobachten. Mit dem 25mm Okular und 2x Barlow, ist das Zentrum sehr dicht und annähernd sternförmig. Dennoch kann ich ihn bis ins Zentrum auflösen. Die Sterne um das Zentrum sind annähernd in langen Sternketten spiralförmig angeordnet. Außerdem sind Sterne der 9 bis 11 Größe sichtbar.

M 13 ist das Standardobjekt und lockerer und heller als sein Bruder M 92. Sein aufgelockertes Zentrum zerfällt in unzählbar viele Sterne. Die Sterne sind um das Zentrum gleichmäßig angeordnet, das Zentrum selbst erscheint wie eine homogene Kugel aus Sternen gleichmäßiger Helligkeit. Verwendet wurde das gleiche Okular wie bei M 92.

Nach kurzer Suche und fast 2 Jahre nach der Erstbeobachtung habe ich schließlich die "Begleitgalaxie" von M 13 im Gesichtsfeld: NGC 6207 ist äußerst schwach aber noch direkt als diffuser, ovaler Fleck erkennbar. Sie ist ungefähr 1:2 elongiert und erscheint homogen diffus mit nur indirekt erkennbarem Zentrum.

M 27 mit UHC-Filter, 2x Barlow und 25mm Okular ist als nächstes an der Reihe. An diesem Abend ist die innere Struktur des Planetarischen Nebels besonders deutlich erkennbar.

Mars um 22:20 Uhr bis 22:45 Uhr mit 6,4mm + 2x Barlowlinse beobachtet, ist eine Enttäuschung im Okular. Aufgrund des schlechten Seeings sind kaum Strukturen erkennbar. Die Südpolkappe ist allerdings gut sichtbar und deutlich abgegrenzt. Aber es ist kein Vergleich wie mit Hotties Telementor am 20. September in seiner Sternwarte. Chryse hebt sich bei besserem Seeing deutlich ab, die südliche Struktur (Niliacus Lacus) ist zeitweise als schmale Linie sichtbar. Die am deutlichsten sichtbare Struktur ist Mare Erythraeum, Auch Agyre ist nur einmal, bei besserem Seeing, als heller Fleck sichtbar. Solis Lacus ist diesmal nicht als kreisrunder Fleck erkennbar, sondern geht nahtlos in Mare Erythraeum über. Nach einer halben Stunde Beobachtungszeit, ist die Drehung der Marskugel schon bemerkbar. Aufgrund der guten Einnordung am Anfang, kann ich Mars ständig bei 300facher Vergrößerung im Okulargesichtsfeld halten!

NGC 7006 im Sternbild Delphin ist ein kleiner und schwacher kugelförmiger Sternhaufen in sehr großer Entfernung (>100000 LJ). Nach langem Suchen taucht dieser schließlich als winziger Fleck im 20mm Okular auf. Mit 9,7mm ist dieser schon direkt zu sehen, aber immer noch ziemlich klein. Sein schwaches Zentrum ist sternförmig. Sonst sind keinerlei Strukturen oder Sterne auszumachen.

Der Kugelsternhaufen NGC 6934 ebenfalls im Delphin ist heller und größer. Westlich vom Haufen befindet sich ein 9mag heller Stern. Der Haufen bildet mit 2 weiteren östlichen Sternen 8. und 9. Größe ein annähernd spitzwinkliges Dreieck. Das Zentrum ist hell, die Außenbereiche sind eher diffus.

Das erste neue Objekt ist NGC 7177 eine Galaxie 12. Größe im Pegasus. Mit geringer Vergrößerung ist sie extrem klein und schwer erkennbar. Mit 9,7mm ist sie ein diffuser kleiner Fleck, die mit 3 weiteren SW gelegenen Sternen eine Kette bilden. Das Zentrum ist hell, die äußeren Regionen sind schwach und ohne Struktur. Flächenmäßig ist sie aber ein ziemlich helles Objekt trotz 12. Größenklasse.

NGC 7217 eine Galaxie ebenfalls im Pegasus ist heller und größer als das vorangehende Objekt. Sie hat ein sternartiges helles Zentrum und ist annähernd kreisrund. Die Umgebung um den Kern ist hell und diffus. Es sind keine weitere Strukturen erkennbar.

NGC 7331 ist ein Paradeobjekt im Pegasus: Die Galaxie ist in N-S-Richtung 1:3 elongiert und spindelförmig. Der innere Kern ist hell und sternförmig. Der äußere Kern ist lang gestreckt und ebenfalls hell. Im Außenbereich sind indirekt leichte filamentartige Strukturen zu erahnen (Spiralarme?). Des Weiteren wird die Galaxie von einem sternreichen Feld umrahmt.

Das letzte Objekt ist NGC 7332 mit Begleiter, eine 12 mag helle Galaxie ebenfalls im Pegasus. NGC 7332 ist sehr hell und spindelförmig 1:3 elongiert. Östlich schließt sich genau im rechten Winkel eine, ebenfalls spindelförmige und sehr schwache, 13mag Begleitgalaxie an. Diese ist meistens nur indirekt zu sehen und dicht an der Wahrnehmungsgrenze. Die Begleitgalaxie erscheint aber insgesamt länglicher und schmaler.


Mal keine Probleme mit der Technik

16. April 2004 / 21:45 MESZ bis 02:15 MESZ / Lübben (auf Nachbars Wiese)

Wetterlage
relativ klar, etwas dunstig - Himmel aufgehellt ab und zu Wolkenfelder, 6°C; FST: 5.8 mag

Beobachtungsinstrument
MEADE 10" SN f/4, 2x Barlowlinse, Okulare Meade Super Plössl 26mm / 15mm / 9,7mm Sonstiges: Go-To- Steuerung hat nach einer weiteren Reparatur zum ersten Mal tadellos funktioniert!

Objekte
Jupiter, Saturn, M 51 (NGC 5194/5195), M 81, M 82, M 104, M 95, M 96, M 105, NGC 3071, NGC 3373?, NGC 3377, NGC 3412, M 13

Ich habe nach dem Aufbau gegen 21:45 Uhr mit der Beobachtung begonnen. Dabei habe ich mal wieder die Go-To-Steuerung ausprobiert und siehe da, sie hat diesmal tadellos funktioniert. Die Referenzsterne und die Objekte wurden fast korrekt angefahren und waren in der Nähe des Sucherzentrums positioniert.

Objekt Nr. 1 ist diesmal Saturn im 9,7mm Okular + Barlowlinse und Rot- und Grünfilter. Ohne Filter ist Saturn am besten zu sehen, wobei mit Rotfilter die Bänder in der Atmosphäre besser sichtbar sind. Die Cassini-Teilung im Ring ist deutlich und scharf abgegrenzt. Bei gutem Seeing ist in der Polregion des Planeten ein dunkles Band sichtbar, sowie einzelne Bänder in der Äquatorregion. Einige helle Monde, sind ebenfalls im Okular erkennbar.

Der nächste Planet Jupiter, ebenfalls im 9,7mm Okular + Barlowlinse und Rotfilter. Die beiden Äquatorialbänder heben sich deutlich ab. Am westlichen Planetenrand tritt Io hervor.

M 51 mit 8,9 mag in CVn erscheint durch den hellen Himmel schwächer als erwartet. Trotzdem zeigt sich die Galaxie strukturiert. Andeutungsweise ist mit 9,7mm Okular die Spiralstruktur erkennbar. Sie erscheint als schwacher Ring um das Zentrum. Das Zentrum ist hell und sternförmig. Helle Knoten sind mit hoher Vergrößerung und mit indirektem Sehen zu erkennen. Die Begleitgalaxie zeigt sich diffuser mit schwächerem Zentrum. Neben dem Zentrum von M51, erscheint zeitweise ein Stern schwächer als 13 mag.

Die nächsten Galaxien sind M 81 (7,8 mag) und M82 (9,2mag) im Großen Bären, beide mit dem 26mm Okular im gleichen Gesichtsfeld zu erkennen. M 82 erscheint gemottelt mit deutlich sichtbaren Strukturen. Es sind 2 helle Knoten erkennbar, die anscheinend durch Dunkelwolken getrennt werden. Die Galaxie erscheint stark elliptisch 3:1 elongiert ohne Zentrum. M81 ist heller mit sternartigem Zentrum, der von einem hellen Halo umgeben ist. Die äußere Struktur ist hingegen schwächer. Die Galaxie ist leicht elliptisch 2:1.

Als neues Objekt M 104 mit 9,2 mag Helligkeit in der Jungfrau - die Sombrero Galaxie. Der Name erscheint auch passend, da sie von der Seite erscheint mit spitz zulaufender Bulge. Das zentrale Staubband ist leider nicht zu erkennen. Die Scheibe erscheint deshalb sehr flach.

M 95 (10,6 mag) und M96 (10,1 mag) im Löwen sehen im 26er aus wie Zwillinge obgleich M95 sehr viel schwächer und diffuser erscheint als M96. M95 kann dabei leicht übersehen werden. Beide Galaxien haben kein helleres Zentrum, erscheinen aber beide nebelig diffus.

M 105 (10,5 mag) und NGC 3371 (10,9 mag) im selben Gesichtsfeld gelegen. In der Nähe liegt noch NGC 3373 allerdings kann man sie nur erahnen (Sichtung fraglich). M 105 ist die hellste, kreisrund mit diffusem Zentrum. NGC 3371 ist viel schwächer und kleiner, aber ebenfalls Rund, fast stellar-diffus.

NGC 3377 (11,2 mag) erscheint mit niedriger Vergrößerung sehr schwach mit 9,7mm Okular aber deutlich. Sie ist leicht elliptisch ca. 1:2 elongiert diffus, gleichmäßig hell und ohne helles Zentrum.

NGC 3412 (11,4 mag) ist leicht zu übersehen, diffus, rund und verschmilzt fast mit dem Hintergrund.

Das letzte Objekt M 13 der berühmte Kugelsternhaufen im Herkules kündigt den nahen Sommer an. Mit 26mm erscheint er wie eine helle gesprenkelte Lichtkugel.


Neue Astrokollegen

14. August 2004 / 22:30 MESZ bis 02:30 MESZ / Biebersdorf bei Lübben

Wetterlage
am Anfang klar, später hohe Wolkenfelder, leichter Bodennebel, hohe Luftfeuchtigkeit - Himmel sehr dunkel nur nach NW aufgehellt, 12°C; FST: besser als 6.0 mag, später Taubildung

Beobachtungsinstrument
MEADE 10" SN f/4, 2x Barlowlinse, Okulare Meade Super Plössl 26mm / 15mm / 9,7mm, Uwes Okulare und 6" Refraktor f/8, Astronomik UHC & OIII Filter

Sonstiges
Mit Uwe (Doberlug-Kirchhain), anfangs auch Ron (Biebersdorf)

Objekte
M 57, M 56, M 27, M 13, M 31, M32, M 110, Cirrusnebel (NGC 6992), h & Chi Per, Plejaden

Ich hatte Uwe eingeladen, um mal meinen 10 Zoll Newton (f/4) vorzuführen. Im Laufe des Abends klarte es auf und wir verabredeten uns für 21:45 Uhr bei mir zu Hause. Am Anfang hatte ich ein wenig Ärger mit der Kollimation meines Newton, was aber noch schnell erledigt wurde. Ich wollte gerade aufbauen, als Uwe eintraf. Wir hatten schon meine Montierung auf Nachbars Acker bereitgestellt. Uwe wollte auch gerade sein Gerät aufbauen, als die Deutsche Bahn die Quecksilberdampflampen an der Strecke anknipste. Mit Beobachten war natürlich dann Essig, da die Grenzgröße schlagartig abnahm. Nach einigen hin und her packten wir die Ausrüstung wieder ein und fuhren nach Biebersdorf. Wir fanden auch eine gute Stelle in der Nähe von Rons Haus. Wir hatten Glück mit dem Nebel, da die Schotterpiste die Feuchtigkeit abhielt. Es war sehr dunkel, die Teilung der Milchstraße war bis zum Horizont sichtbar, die Grenzgröße besser als 6,0 mag. Nur Autos, die nahe der Bundesstraße fuhren, störten ein wenig. Nach einer halben Stunde waren die Gerätschaften aufgebaut und wir legten los. Wir beobachteten nur Standardobjekte, um die Optiken vergleichen zu können.

Zuerst M 57 in der Leier. In beiden Teleskopen vergleichbar mit dem 26mm Plössl. Mit OIII ist der Planetary kontrastreicher zu sehen. Andeutungsweise sind schon Strukturen im Ring mit meinem 10 Zöller. Uwe fand das Aussehen mit dem UHC-Filter noch ein bisschen eindrucksvoller.

Als nächstes M 13 im Herkules in beiden Teleskopen mit 9,7 mm Okular ähnlich aufgelöst, im 10 Zöller kommt die Zentralregion etwas besser zur Geltung.

M 27 leicht, schon mit dem 26mm Okular ohne Filter eindrucksvoll mit 9,7 mm und OIII komplettes Oval mit vielen Strukturen in der Hantel und im äußeren Bereich. Mit UHC tauchen mehr Sterne im Gesichtfeld auf, die Strukturen sind meiner Meinung nach aber nicht so schön wie mit dem OIII, Uwe fand den Anblick im UHC eindrucksvoller. Ab und zu wurde die Beobachtung von Wolkenfeldern unterbrochen, das Seeing war aber recht gut.

Das nächste Objket ist der westliche Teil des Cirrusnebel (NGC 6960) um 52 Cyg. Mit 26mm und ohne Filter nichts. Mit UHC schon deutlich sichtbar. Mit OIII gut strukturiert und heller. Auch in Richtung NGC 6992 sind indirekt schwache Nebel-Filamente sichtbar. Hier konnte der OIII seine Stärken so richtig ausspielen.

h & Chi Persei sind in beiden Teleskopen eindrucksvoll zu sehen. Der Anblick ist in beiden Teleskopen ähnlich mit langen und hellen Sternketten.

Die Andromeda-Galaxie mit ihren Begleitern ist als nächstes dran. Im 10 Zöller mit dem 26mm Plössl ist südlich des hellen Zentrums schon einige Dunkelstrukturen direkt sichtbar. M 32 ist ebenfalls hell, rund und deutlich im selben Gesichtsfeld erkennbar. M 110 deutlich lichtschwächer und elliptisch, außerhalb des Gesichtfeld. Bei Uwes Refraktor und mit dem 32mm Okular sind gleich alle drei Galaxien im selbem Gesichtsfeld. Im Refraktor empfand ich den Gesamtanblick der Galaxien etwas besser.

Ab da hatten wir auch mit Tau zu kämpfen. Uwes Sucher war schon seit 1 Stunde beschlagen. Ich hatte mir für meinen Sucher eine Taukappe aus Pappe gebastelt, die auch ihren Zweck bis zum Ende der Beobachtung erfüllte. Taubeschlag waren auf beiden Geräten (Frontlinse des Refraktors und Schmidtplatte des Newtons).

Die Plejaden sind in Uwes Refraktor schön zu sehen. Er war auch der Meinung, dass die Reflexionsnebel schon deutlich sichtbar sind. Ich schob diesen Umstand auf den Tau zurück...

Das letzte Objekt (M 56) ist auf Grund massiven Taubeschlags meiner Schmidtplatte kaum noch sichtbar. Dies war schließlich auch der Grund, die Beobachtungsnacht vorzeitig zu beenden.

Um 2:30 packten wir ein, da auch die Bewölkung langsam zunahm. Zwischen den Beobachtungen waren ab und zu noch vereinzelte Perseiden, davon einer ca. -3 mag hell mit 15 s Nachleuchtspur, zu sehen. Des Weiteren noch zahlreiche schwache, sporadische Meteore. Alles in allem war es doch noch eine erfolgreiche Beobachtungsnacht, von den Anfangsschwierigkeiten, Tau und Wolken mal abgesehen.


Der Nachbar mischt mit

20. August 2004 / 22:00 MESZ bis 02:00 MESZ / Lübben (auf Nachbars Wiese)

Wetterlage
klar, zeitweise leichte Cirrus-Bewölkung, sehr hohe Luftfeuchtigkeit, ca. 14°C, fst: ca. 5.8 mag, später starke Taubildung an Schmidtplatte und Tubus

Beobachtungsinstrument
MEADE 10" SN f/4, 2x Barlowlinse, Okulare Meade Super Plössl 26mm / 15mm / 9,7mm, Astronomik UHC

Sonstiges
am Anfang, ca. bis 00:00 Uhr mit Steffen beobachtet

Objekte
M 13, M 27, M 31, M 57, Cirrusnebel (NGC 6960/NGC 6992), NGC 6802, M 71, Harvard 20, NGC 6830, NGC 6823, M 56

Diesmal war unser Nachbar Steffen dabei und ich zeigte ihm ein paar helle Standardobjekte wie den Kugelsternhaufen im Herkules, Hantelnebel im Füchschen, Ringnebel in der Leier, Andromedanebel mit seinen beiden Begleitern sowie den Cirrusnebel im Schwan. Steffen war besonders vom Kugelsternhaufen und vom Cirrusnebel begeistert, da er auch als Laie viele Strukturen und Details erkennen konnte.

Das erste neue Objekt ist NGC 6802 in der Nähe des Kleiderbügels im Füchschen. Der Sternhaufen ist allerdings mit dem 25mm Okular kaum direkt zu sehen. Allenfalls ist nur ein diffuses Wölkchen indirekt zu erahnen. Mit höherer Vergrößerung tritt der Sternhaufen deutlicher in Erscheinung.

M 71 im Sternbild Pfeil ist im 15mm Okular schon aufgelöst erscheint aber noch immer diffus. Mit höherer Vergrößerung 15mm + Barlow erscheint das Objekt wie ein lockerer Kugelsternhaufen.

Harvard 20 ebenfalls ein Sternhaufen im Pfeil SW von M 71. Mit schwacher Vergrößerung sind 4 schwächere Zentralsternen erkennbar, umgeben von einem diffusen Halo. Indirekt ist er deutlicher sichtbar. Mit dem 9,7mm Okular kann man ihn schließlich deutlich als Sternhaufen identifizieren, da auch noch schwächere Sterne hervortreten.

Der Offene Sternhaufen NGC 6830, ebenfalls im Füchschen, ist ein hellerer Sternhaufen, der auch als solches eindeutig zu erkennen ist. Mit 9,7mm ist er sehr locker gestreut mit relativ vielen Sternen, davon ca. 9 Sterne gleich hell. Die Sterne sind dabei in einer Kreuzform angeordnet.

NGC 6823 westlich von NGC 6830 ist etwas dichter als NGC 6830. Der Haufen wird geprägt von einem hellen Zentralstern, der wahrscheinlich ein Doppelstern ist. Um das Haufenzentrum sind schwächere Sterne angeordnet. Davon sind 4 gleich helle Sterne in Form einer Raute angeordnet.

M 56 in der Leier ist sehr viel schwächer und kleiner als M 13. Trotzdem ist das Zentrum gut aufgelöst. Im Zentrum ist ein heller Stern erkennbar der Rest erscheint eher diffus. Um das Haufenzentrum befinden sich relativ viele helle Stern in einer kreisförmigen Formation angeordnet.

NGC 6885 im Füchschen ist ein lockerer und heller Sternhaufen. Der hellste Stern des Haufen ist 20 Vul im Zentrum. Der Sternhaufen ist relativ arm an Sternen, die in einem weiten Feld verstreut sind. Im 9,7mm Okular füllt er das gesamte Gesichtsfeld aus.

NGC 6905 ist ein planetarischer Nebel im Delfin befindet sich exakt zwischen 3 fast gleich hellen Sternen. Er erscheint grünblau, diffus und kreisrund ohne sichtbare Strukturen.

Um 2:00 MESZ war mal wieder Schluss mit der Beobachtung, weil die Schmidtplatte und die Okulare vollständig beschlagen waren.


Die beste Beobachtungsnacht

17. September 2004 / 20:30 MESZ bis 02:00 MESZ / Biebersdorf bei Lübben

Wetterlage
sehr klar und gute Transparenz, gutes Seeing, extrem trocken, 8°C, Milchstraßenteilung sehr gut sichtbar, M13 eindeutig und zeitweise M33 indirekt sichtbar, fst: 6.7 mag

Beobachtungsinstrument
MEADE 10" SN f/4, 2x Barlowlinse, Okulare Meade Super Plössl 32mm / 26mm / 12,4mm / 9,7mm, Astronomik UHC und OIII Filter, Rons 8" Galaxy Dobson und Okulare

Sonstiges
mit Ron beobachtet, bis 21:30 war auch Rons Vater anwesend, viele (mitunter auch sehr helle) Meteore sichtbar und ein -6 mag Iridiumflare

Objekte
M 13, NGC 6207, M 92, M 81 & M 82, NGC 7331, NGC 6654, NGC 7293 (Helixnebel), M 33, NGC 404, M 57 (Ringnebel), NGC 6888 (Crescentnebel), NGC 7000 (Nordamerikanebel) und IC 5070, M 27 (Hantelnebel), NGC 6643, NGC 6503, NGC 6503 (Katzenaugenebel), NGC 891, NGC 185, NGC 147, M 31/M 32/M 110 (Andromedagalaxie und Begleiter)

Heute packte ich mal das komplette Teleskop ins Auto und fuhr nach Biebersdorf zu unserem Beobachtungsort. Ron hatte sich auch angemeldet und kam etwas später an. Ich brauchte ungefähr eine dreiviertel Stunde zum Aufbau, Ron nur 2 Minuten. Ich stellte fest, dass die Kalibrierung der Motoren nachgelassen hatte. Also musste ich das Motortraining durchführen. Die Ausrichtung war danach in Ordnung.

Das erste Objekt ist M 13 im Herkules. In beiden Teleskopen ist er mit dem 9,7mm Okular bis ins Zentrum aufgelöst. Im 10 Zöller erscheint der Sternhaufen noch etwas heller.

Nordöstlich von M 13 befindet sich die Galaxie NGC 6207 12,1er Größe die im 26mm Okular noch ins gleiche Gesichtsfeld passt. Die Galaxie ist elliptisch und ziemlich hell ohne erkennbares helles Zentrum und 2:1 elongiert. Mit 9,7mm taucht ein sternförmiges Zentrum auf.

M 92 ebenfalls im Herkules ist etwas dichter und nicht so hell wie M 13. Trotzdem erscheint dieser Kugelsternhaufen mit hoher Vergrößerung (9,7mm) im Zentrum aufgelöst.

M 81 und M 82 zwei helle Galaxien im Großen Bären erscheinen im 26mm Okular im selben Gesichtsfeld. M 81 sehr hell und elliptisch mit sternförmigen, hellen Zentrum. Der zentrale Teil ist ebenfalls heller als die Scheibe. M 82 zeigt sich im 9,7mm Okular mit Strukturen, Sternknoten und Dunkelwolken. Sie ist 6:1 elongiert aber immer noch sehr hell und nicht zu übersehen.

NGC 7331 im Pegasus ist eine Spiralgalaxie mit einer 1:4 Elongation. Sie erscheint relativ hell mit einem hellen stellarem Zentrum in einem schönen Sternenfeld.

NGC 6654 erscheint im Teleskop als elliptische Galaxie in der Nähe von Chi Dra. Die Galaxie stellt sich als gleichmäßig und diffuses Fleckchen ohne erkennbares helles Zentrum dar. Mit einer Helligkeit von 12,8 mag ist sie aber schon im 26mm Okular leicht sichtbar. Mit 12,4mm hebt sie sich schon deutlicher von der Umgebung ab.

NGC 7293 der Helixnebel ist ohne Filter relativ schwierig aber direkt im 26mm Okular, da er eine geringe Flächenhelligkeit besitzt. Ohne Filter erscheint der Nebel als großes, kreisrundes Scheibchen. Die Ringstruktur ist indirekt nur angedeutet. Mit OIII-Filter hebt er sich deutlich vom Hintergrund ab und ein dunkler Mittelteil mit breitem Ring wird erkennbar.

M 33 die Dreiecksgalaxie im Sternbild Dreieck ist unter den vorherrschenden Sichtbedingung indirekt mit bloßem Auge sichtbar. Im Teleskop mit dem 26mm Okular erscheint sie als großer ovaler Fleck mit hellerem, leicht ovalem Zentrum. Indirekt sind schon einige Strukturen sichtbar. Ich glaube auch schon indirekt die hellste HII-Region gesichtet zu haben.

NGC 404 ist eine elliptische Galaxie mittlerer Helligkeit (11,0 mag) in unmittelbarer Nähe zu Beta And und deshalb einfach aufzufinden. Sie erscheint bei hoher Vergrößerung (9,7 mm) als ovaler Fleck ohne zentrale Verdichtung. Das Zentrum erscheint etwas heller als die Umgebung. Die Helligkeit des Nachbarsterns stört ein wenig bei der Beobachtung. Dennoch ist sie leicht direkt sichtbar.

M 57 der Ringnebel in der Leier ist bei schwacher Vergrößerung extrem hell, umgeben von einem schönen Sternfeld. Die Ringstruktur ist leicht erkennbar. Mit 9,7 mm und OIII erkennt man schon einige Strukturen im Ring. Das zentrale Loch ist nicht ganz dunkel, sondern von einer Art grauen Halo gefüllt.

Der Crescentnebel oder NGC 6888 erscheint ohne Filter und mit dem 26mm Okular als hellere ovale Stelle inmitten der Milchstraße. Mit OIII Filter zeigt er sich als relativ große, ovale Blase. Der nördliche Teil ist heller als der südliche und filamentartig verbogen. Mit 12,4mm und OIII kommen die Strukturen besser zur Geltung.

NGC 7000 Der Nordamerikanebel ist nur mit dem UHC Filter sehr auffällig. Der hellste Teil des Nebels der Golf von Mexiko ist auch als solcher zu erkennen, leicht gebogen mit der markanten Dunkelwolke. Der Nebel erstreckt sich im 32mm Okular über 3 Okulargesichtsfelder. Der nordamerikanische Kontinent hebt sich ebenfalls deutlich vom Sternenhintergrund der Milchstraße ab. Eingebettet sind einige Dunkelwolken und Sternhaufen. Die ganze übrige Umgebung des Nebels ist ebenfalls nebelhaft. In der Nähe von Mexiko erkennt man den Pelikannebel IC 5070, aber sehr viel schwächer und nur schemenhaft.

Der Cirrus oder NGC 6992 und NGC 6960 erscheinen unter diesen Bedingungen schon direkt aber schwach im 26mm Okular. Mit dem UHC Filter sind feinste Strukturen erkennbar. Mit OIII erscheinen die beiden Nebelfilamente heller, aber mit nicht so vielen Strukturen. NGC 6960 in der Nähe von 52 Cyg umgibt den Stern und erscheint viel dünner und lichtschwächer. 52 Cyg ist von dem Nebel umgeben. NGC 6992 präsentiert sich mit vielen Strukturen, darunter recht helle Nebelfilamente über das gesamte Okulargesichtsfeld verteilt. NGC 6995 ein Teil von NGC 6992 ist ebenfalls sichtbar.

M 27 der Hantelnebel im Füchschen ist sehr hell und oval. Mit 9,7mm und OIII-Filter erscheint die typische Hantelstruktur. Die Hanteln erscheinen leicht dreiecksförmig. Davon ist die südliche Hantel der hellste Teil des Nebels. Umgeben ist diese von schwächeren Teilen des Nebels. Viele weitere Strukturen sind zu erkennbar.

NGC 6643 im Drachen ist eine flächenmäßig, relativ helle und elliptisch erscheinende Galaxie mit 2:1 Elongation. Im 26mm Okular ist sie hell und direkt zu sehen. Nördlich, in der Nähe der Galaxie, erscheinen zwei schwächere Sterne 9er Größe. Mit 9,7mm ist das Zentrum diffus und heller als der Rest der Galaxie.

NGC 6503 im Drachen ist eine schlanke und relativ helle Galaxie. Sie ist 1:3 elongiert und erscheint fast von der Seite. Ein helles Zentrum ist nicht erkennbar, sie erscheint über die gesamte Fläche diffus. Ein Stern 9er Größe befindet sich nahe östlich der Galaxie.

NGC 6543 ist ein sehr heller planetarische Nebel. Mit schwacher Vergrößerung erscheint der Nebel wie ein blaugrüner unscharf gestellter Stern. Mit 9,7mm und Barlowlinse + OIII-Filter erkennt man, dass der Nebel leicht elliptisch ist und eine Ringstruktur besitzt. Allerdings ist das zentrale Loch sehr klein. Nahe des planetarischen Nebels erscheint ein 10 mag Stern.

NGC 891 ist eine sehr lichtschwache Galaxie die man direkt von der Kante sieht. Sie erscheint sehr schlank und 1:6 elongiert. Die Bulge sticht deutlich heraus und ist breit und mindestens doppelt so dick wie der Rest der Scheibe. Die Dunkelwolken sind schon mit dem 12,4mm Okular erkennbar und zeichnen sich als schmaler, dunkler Streifen inmitten der Galaxie ab.

NGC 185 und NGC 147 sind Begleiter des Andromedanebels. NGC185 im 26mm Okular, ist eine elliptische Galaxie in der Kassiopeia. Sie ist die hellere der beiden Galaxien und erscheint relativ groß, sehr diffus und leicht oval. Trotzdem ist sie noch direkt zu erkennen.

NGC 147, ebenfalls elliptisch, ist viel schwächer und etwas größer als NGC 185. Sie besitzt eine sehr geringe Flächenhelligkeit. Sie verschmilzt fast mit dem Hintergrund und erscheint sehr diffus. Indirekt ist sie besser zu erkennen.

M 31/M 32/M 110 die Andromedagalaxie mit ihren Begleitern ist sehr hell mit sehr hellem Zentrum. Die äußeren Regionen sind ebenfalls hell aber schwächer. Sie füllt das gesamte Gesichtsfeld aus. M 32 erscheint im 26mm Okular im selben Gesichtsfeld. Sie ist elliptisch und ebenfalls hell mit hellem Zentrum. M 110 ist etwas weiter abgelegen, elliptischer als M 32 und natürlich schwächer. In M31 sind südlich des Zentrums schon direkt dunkle Strukturen zu erkennen. Es sind Dunkelwolken in den Spiralarmen der Galaxie.

Gegen 01:45 Uhr MESZ packten wir die Geräte ins Auto, da es in der Zwischenzeit empfindlich kalt wurde. Ron brauchte knapp 2 Minuten. Ich ungefähr eine viertel Stunde. Im Osten war der Orion fast vollständig zu sehen. Ebenfalls die Zwillinge mit Saturn. Es war alles in allem eine sehr interessante Beobachtungsnacht mit einem wunderbaren dunklen Sternhimmel. Nur Autoverkehr von der nahen Bundesstraße störte ein wenig.


Allein auf weiter Flur, Teil 1

04. April 2005 / 21:30 MESZ bis 01:45 MESZ / Radensdorf

Wetterlage
anfangs hohe Zirren, später klar - Himmel in SW und W etwas aufgehellt, 6°C; FST: 6.5 mag

Beobachtungsinstrument
MEADE 10" SN f/4, 2x Barlowlinse, Okulare Meade Super Plössl 26mm / 15mm 12,4mm / 9,7mm

Objekte
M 42 Orionnebel (NGC 1976), M 51 (NGC 5194), M 81 (NGC 3031), M 82 (NGC 3034), M 94 (NGC 4736), NGC 5195, Upgren 1, NGC 4145, NGC 4244, NGC 4369, NGC 4449, NGC 4460, NGC 4485, NGC 4490, NGC 4565, NGC 4618, NGC 4736, NGC 6068, NGC 6217, STF 1645, Saturn, Jupiter, Komet C/2004 Q2 Machholz

Ich und Uwe hatten uns ursprünglich am Montag zum Spechteln verabredet. Leider war Uwes Auto in der Werkstatt und noch nicht fertig. Ich entschloss mich, zu unserem neuen Beobachtungsort nach Radensdorf zu fahren. Um 20:30 war ich da und baute das Teleskop auf. Beobachtungsbeginn war um 21:30 Uhr.

Da Orion noch im SW sichtbar war, beobachtete ich als erstes M42 den Orionnebel. Leider war die Beobachtungsposition etwas schwierig, da das Okular in Richtung Boden wies.

Der Orionnebel, schon sehr leicht im Sucher sichtbar, ist höchst interessant. Das Trapez ist deutlich erkennbar. Im Okular, auch ohne Filter, zeigen sich die objekttypische Form des Nebels mit Dunkelwolken und den flügelförmigen Nebelfilamenten. Das Zentrum, mit dem Trapez, ist viel heller als die Umgebung. In das Zentrum hinein erkennt man eine längliche Dunkelwolke. Der Rest der Umgebung erscheint eher diffus.

M 51 die Whirlpoolgalaxie mit Begleiter ist deutlich sichtbar. Mit dem 15mm Okular erkennt man einen hellen, sternartigen Kern, der von einem kreisrunden und relativ hellen Halo umgeben ist. Die Spiralarme sind schon andeutungsweise erkennbar. Auf alle Fälle erscheint sie deutlich gemottelt in Form von hellen und dunklen Gebiete im Galaxienkörper. Eindeutig ist mit dem 9,7mm Okular eine ringförmige Struktur erkennbar. Etwas abgesetzt vom Halo, ist ein Ausläufer eines der Spiralarme schwach und diffus sichtbar. Südwestlich des Kerns, ist im Halo auch ein Stern 13er Größe eingebettet. Indirekt meine ich eine Lichtbrücke zur Nachbargalaxie NGC 5195 erkennen zu können. Diese Galaxie besitzt einen diffuseren Kern. Die Helligkeit des Halos ist mit M51 vergleichbar.

Upgren 1 in den Jagdhunden ist ein lockerer offener Sternhaufen, der schon im Sucher zu erkennen ist. Er besteht aus 5 relativ gleich hellen Sternen in Form eines umgedrehten Drachens (Rechteck mit Ausreißer). Im Sternhaufen selber ist recht Arm an Sternen und hebt sich demzufolge auch relativ schwer vom Hintergrund ab. Trotzdem sind noch ein paar weitere schwächere Sterne erkennbar.

NGC 4565 in Coma ist eine schöne und interessante 8:1 elongierte Galaxie, die man von der Kante sieht. Im 9,7mm Okular nimmt sie über die Hälfte des durchmessenden Gesichtsfeld ein. Sie besitzt ein ovales und relativ helles Zentrum, geteilt von einem deutlichen Staubband, welches andeutungsweise bis in die diffuse und sehr schmalen Scheibe verfolgbar ist. Der südliche Teil des Zentrums ist heller als der nördliche. Alles in allem ist sie sehr schmal. Genau nördlich und senkrecht zum nahen Zentrum ist ein 12,7 mag Stern erkennbar.

NGC 6217 eine relativ helle Galaxie im Kleinen Bären und überraschend deutlich im Okular sichtbar. Mit 12,4mm Okular erscheint sie als ovaler Lichtfleck mit hellerem Zentrum. Der Außenbereich ist eher diffus und schwächer.

NGC 6068, eine Galaxie ebenfalls in UMi, ist viel kleiner und lichtschwächer. Indirekt erscheint der Galaxienkern heller als die Umgebung. Der Galaxienkörper ist leicht rundlich-oval.

M 94 in den Jagdhunden ist schon im Sucher zu sehen. Im 12,4mm Okular ist sie sehr auffällig mit kreisrunden, relativ großen und vor allem hellen Zentrum. Der Halo ist ebenfalls rund und sehr hell. Im Halo selber sind einige Strukturen, die wie Knoten erscheinen, sichtbar.

NGC 4618 erscheint direkt, als relativ großer diffuser Fleck, im 9,7mm Okular ohne helles Zentrum. Südlich und relativ nahe der Galaxie, befindet sich ein Stern 11. Größe.

NGC 4485 und NGC 4490 in CVn ist ein interessantes Galaxienpaar im 9,7mm Okular, welches wahrscheinlich in Wechselwirkung stehen. NGC 4490 ist die hellere der beiden Galaxien mit relativ hellen, sternartigem Zentrum. Der Außenrand ist diffus aber hell und leicht nach NW auslaufend. Sie ist 3:1 elongiert. Die schwächere Galaxie NGC4485 steht nordwestlich und nahe der Hauptgalaxie um 90° versetzt. Sie ist direkt erkennbar aber viel diffuser, oval und lichtschwächer. Nördlich davon befindet sich ein kleines rechtwinkliges Dreieck gleichheller Sterne 11. Größe.

NGC 4449 ist eine helle und große Galaxie in den Jagdhunden. Sie erscheint 3:1 elongiert und leicht gemottelt mit hellem Zentrum. Sie zeigt sich außerdem sehr schön als Irreguläre Galaxie im 9,7mm Okular, welche schon andeutungsweise leichte Strukturen in Form einzelner Knoten besitzt.

NGC 4460 in CVn steht in der Nähe einem hellen Doppelstern STF 1645. Der Doppelstern, im gleichen Gesichtsfeld wie NGC 4460, besitzt zwei, etwa gleich helle gelbliche, Komponenten in 10" Distanz. Die Galaxie selber ist 3:1 elongiert, spindelförmig und mit einem gleichmäßig verteilten Helligkeitsbereich ausgestattet. Das Zentrum ist heller als die Umgebung und im 12,7mm Okular direkt zu sehen.

NGC 4369 in Canes Venatici ist eine kleine kreisrunde Galaxie mit hellem Kern. Sie ist mit meinem Aufsuchokular in einem schönen Sternenfeld gelegen. Mit dem 9,7mm Okular ist der Außenbereich schwächer und verläuft leicht diffus.

NGC 4244 in CVn ist eine sehr schöne und sehr große Edge-On Galaxie mit 8:1 Elongation im 12,4mm Okular. Sie besitzt eine relativ großer Flächenhelligkeit mit gleichmäßiger Helligkeitsverteilung. Die Helligkeit nimmt aber zur Mitte hin leicht zu.

NGC 4145 ist eine Galaxie mit relativ geringer Flächenhelligkeit in den Jagdhunden. Sie befindet sich fast genau zwischen zwei hellen Sternen im Gesichtsfeld des 9,7mm Okulars. Die ovale Form der Galaxie ist schwach und diffus, ohne helles Zentrum.

Saturn in den Zwillingen wird von den schlechten Seeingbedingungen im südwestlichen des Himmels geprägt. Dennoch erkennt man mit 9,7mm + 2x Barlowlinse den Ring und zwei Wolkenbänder in der Saturnatmosphäre. Nördlich und östlich sind einige Monde erkennbar. Davon nördlich und leicht rötlich der Titan!

Jupiter in der Jungfrau steht direkt im Süden als hellstes Himmelsobjekt. Stellenweise ist das Seeing aber besser, so dass man mit dem 9,7mm Okular, Barlowlinse und Gelbfilter sogar einige Wolkenbänder und Wirbel erkennen kann. Nordöstlich, fast am Planetenrand, ist der Schatten von Ganymed erkennbar. Südöstlich nahe am Planetenrand, kommt Io langsam hervor.

M 81 und M 82 im Großen Bären stehen im 25mm Okular im selben Gesichtsfeld. M 81 ist dabei sehr hell, oval mit hellem runden Zentrum. M 82 im 9,7mm Okular erscheint als Spindel mit 4:1 Elongation. Die Galaxie ist deutlich gemottelt. Die Ränder laufen strukturiert auseinander. Nahe der Galaxienmitte ist eine eine dunkle Einbuchtung erkennbar. Im Galaxienkörper selber sind ebenfalls einige Knoten und dunkle Flecken auffällig.

Das letzte Objekt ist der Komet C/2004 Q2 Machholz im Sternbild Drache. Nach einigen Suchen ist er schon im Sucher als 7,5 mag heller und länglicher Fleck sichtbar. Im 25mm Okular ist die Koma immer noch schön ausgeprägt, mit hellem punktförmigen Zentrum. Westlich meine ich einen dünnen Schweif von der Länge des halben Okulargesichtsfelddurchmesser zu erkennen. Südlich ist die Koma fächerförmig etwas verbreitert. Allgemein erscheint die Koma leicht bläulich-grün.

Um 01:45 packte ich ein. Die Sichtbedingungen haben sich weiter verbessert. Die Sommersternbilder gingen schon im NO auf und die Milchstraße war in 30° Höhe schön strukturiert. M 13 war leicht mit bloßem Auge sichtbar.

Nichts desto trotz passierte noch ein kleines Missgeschick: Ein Gegengewicht, welches ich beim Einpacken auf die Stativablageplatte gelegt hatte, fiel herunter. Dabei brach die Feststellschraube ab.


Trio

28. Mai 2005 / 23:00 MESZ bis 02:00 MESZ / Radensdorf

Wetterlage
sehr klar, relativ gutes Seeing, 21°C geringe Luftfeuchtigkeit, Himmel nicht ganz dunkel - leicht aufgehellt, Milchstraße gut strukturiert, fst: besser als 6.2 mag in UMa

Beobachtungsinstrument
Meade LXD55 10" SN + Okulare 32mm, 26mm, 15mm, 12.4mm, 9.7mm, 2x Barlowlinse, Filter: OIII & UHC, Uwes 6" Konus Refraktor + Okulare + Radian Zoom, Rons 8" GSO Dobson + Okulare

Sonstiges
mit Ron und Uwe beobachtet

Objekte
Barnard 352, M 4 (NGC 6121), M 13 (NGC 6205), M 27 (NGC 6853), M 51 (NGC 5194), M 57 (NGC 6720), M 71 (NGC 6838), M 81 (NGC 3031), M 82 (NGC 3034), M 97 (NGC 3587), NGC 4565, NGC 6888 (Crescentnebel), NGC 6960 (Cirrusnebel westlicher Teil), NGC 7000 (Nordamerikanebel), Jupiter

Aufgrund des sehr guten Wetters gegen Ende der Woche, haben wir uns für Samstag Abend zum Spechteln verabredet. Nach etwas Stress am Samstag Vormittag mit meiner LXD-Montierung, und Dank Rons Vater, der mir tatkräftig zur Seite stand, freuten wir uns auf den Beobachtungsabend. Nach einer kleinen Grillparty in meinem Garten ging es schon los in Richtung Radensdorf. Der Teleskopaufbau war für Uwe und vor allem für Ron schnell geschafft. Ich hatte einige Schwierigkeiten beim Einnorden, doch gegen 23:00 war auch mein Teleskop einsatzbereit. Zwischendurch belästigten uns viele Mücken, doch Ron fuhr noch schnell zu einer Tanke, um Mückenspray zu besorgen. Dank des Mittels blieben wir die ganze Nacht von den Mücken verschont.

Beobachtungsbeginn war für uns gegen 22:30 bis 23.00. Ron und Uwe beobachteten Jupiter im Sternbild Jungfrau, der noch hoch im Süden in der hellen Dämmerung, stand. Auf Jupiter war insbesondere in Uwes Refraktor - und mit Hilfe des neuen Nagler Zoom-Okulars 3-6mm - einige interessante Strukturen zu erkennen. Wolkenbänder und vor allem Ios Schatten am Rand der Jupiterscheibe, waren sehr eindrucksvoll. Nach einem kurzen Abstecher von Ron und Uwe zu M 13 im Herkules, der auch schon in der Dämmerung zu erkennen war, war mein Teleskop auch einsatzbereit.

Mein erstes Objekt die Galaxie NGC 4565 in der Nähe des Coma-Sternhaufens erscheint in Uwes Refraktor und in meinem Teleskop eindrucksvoll. Die Galaxie ist in Kantenlage ca. 1:8 elongiert mit einem ovalen, aber hellen Zentrum. Geteilt wird sie durch ein markantes Staubband. Die Ausdehnung beträgt ca. den halbem Okulargesichtsfelddurchmesser. Mit 15mm Okular tritt sie am deutlichsten hervor. Durch den hellen Himmelshintergrund, erscheint sie aber schwach. Der Rest der Scheibe ist nur schwer erkennbar.

M 51 und der Begleiter NGC 5195 in den Jagdhunden sind im 15mm Okular sehr schön, hell und strukturiert. In Uwes und Rons Teleskop erscheinen die zwei hellen Zentren eher stellar. Die Spiralstruktur in M 51 ist andeutungsweise zu erkennen, mit dem 10 Zöller und 9,7mm allerdings am deutlichsten sichtbar. Ein Stern 11. Größenklasse befindet sich in 5 Uhr Position in der Nähe des Zentrums. Per indirekten Sehen meint man auch die Materiebrücke zwischen den beiden Galaxien zu entdecken.

M 97 der Eulennebel in UMa erscheint im Aufsuchokular relativ hell und kreisrund. Mit 9,7mm Okular und OIII-Filter kommen auch die beiden dunklen Regionen im Nebel zum Vorschein.

Die Galaxien M 81 und M 82 im Großen Bären erscheinen bei schwacher Vergrößerung (32mm Okular) zusammen im Gesichtsfeld aller Teleskope. Beide Galaxien sind sehr hell und direkt leicht zu sehen, umgeben von einem schönen, hellen Sternenfeld. M81 erscheint oval mit hellem Zentrum und M82 zigarrenförmig mit leichten Strukturen.

Beim Nordamerikanebel ist die Golfregion mit UHC und 32mm Okular am stärksten und sehr markant ausgeprägt. Daneben befindet sich eine markante, kleine Sterngruppe der "kleine Orion". Beim Schwenk in Richtung N ist eine kleine bogenförmige Dunkelwolke im Nebel sichtbar, Barnard 352. Westlich der Golfregion ist als schwacher Ausläufer der Pelikannebel als diffuser, aber ausgedehnter Fleck andeutungsweise erkennbar.

M 57 in der Lyra ist die gut ausgeprägte Ringform mit jeder Vergrößerung gut sichtbar. Die Zentralregion ist leicht diffus. Mit hoher Vergrößerung und UHC sind andeutungsweise Strukturen im Ring erkennbar. In der Nähe befindet sich ein hellerer Stern.

M 4 im Skorpion, in nur 8° Höhe über dem Horizont, ist ein schöner Kugelsternhaufen und schon im Sucher als Nebelfleck sichtbar. Auch durch den Horizontdunst ist der Sternhaufen bis in die Zentralregion aufgelöst. Im Zentrum erkennt man einen schön ausgeprägten Balken von gleich hellen Sternen.

M 71 (von Uwe ursprünglich als M 27 fehl interpretiert) ist ein lockerer Kugelsternhaufen im Pfeil umgeben von einem reichen Sternenfeld. In Uwes Refraktor und 15mm Okular sowie in Rons Newton gut erkennbar, erscheint der Haufen gut aufgelöst.

M 27 erscheint ohne Filter schon als strukturierter Nebel. Mit höherer Vergrößerung und OIII-Filter (9,7mm Okular), treten die Strukturen im Nebel klar hervor. Im Nebel selber erscheinen indirekt, mehr oder weniger, gut ausgeprägte Bänder und Knoten. Die typische Hantelform tritt deutlich hervor. Der Planetarische Nebel ist außerdem in einem schönen und reichen Sternenfeld eingebettet.

Der Crescent Nebel oder NGC6888 ist ein diffuser Nebel im Schwan. Nur im UHC Filter sichtbar, präsentiert er sich im 26mm Okular als bogenförmiger aber schwacher Nebel. Die Dämmerung erschwert das Auffinden und die Sichtbarkeit des Nebels sehr.

NGC 6960, der westliche Teil des Cirrusnebels, ist ebenfalls nur im UHC Filter zu erkennen. Der helle Stern 52 Cygni befindet sich dabei innerhalb des Nebels. Der Nebel zeigt sich lang gezogen und ein wenig bogenförmig. Der helle Himmelshintergrund erschwert auch hier die Beobachtung ein wenig.

Gegen 02:00 Uhr bauten wir ab, da die Morgendämmerung schon langsam einzusetzen begann. Auch der Mond ging schon im süd-östlicher Richtung auf und störte ein wenig. Es war eine sehr gute Beobachtungsnacht mit optimalen Seeing. Gegen 02:30 Uhr fuhren wir heim.


Allein auf weiter Flur, Teil 2

08. September 2005 / 22:00 MESZ bis 02:00 MESZ / Radensdorf

Wetterlage
klar, mäßiges Seeing, 17°C, sehr hohe Luftfeuchtigkeit, Milchstraße gut sichtbar und strukturiert, fst: 6.4 mag in UMi & Lyr, Bortle 4

Beobachtungsinstrument
MEADE LXD55 10" SN (Okulare: Plössl 32mm, 25mm SMA, Plössl 20mm, Plössl 12.4mm, Plössl 9.7mm, Astronomik UHC-Filter, 2x Barlowlinse)

Sonstiges
Durchgang der ISS beobachtet, später starke Taubildung

Objekte
M 11 (NGC 6705), M 13 (NGC 6205), M 16 Eagle Nebula (NGC 6611), M 17 Omega Nebula, M 18 (NGC 6613), M 25 (IC 4725), M 26 (NGC 6694), M 56 (NGC 6779), M 57 (NGC 6720), NGC 6207, NGC 6210, NGC 6633, NGC 6703, NGC 6712, IC 4756

Weil die ganze Woche schönes Wetter herrschte, beschloss ich am Donnerstag raus nach Radensdorf zu fahren um zu spechteln. Zum ersten Mal mit meinem eigenen Auto, und mit neuem 8x50 Sucher, fuhr ich gegen 20.30 Uhr mit meinem Teleskop raus. Nach dem Aufbau, welches ungefähr eine dreiviertel Stunde dauerte, begann ich gegen 22.00 Uhr mit der Beobachtung. Es war eine klare Nacht, die Milchstraße war im Zenit reich strukturiert, allerdings mit sehr hoher Luftfeuchtigkeit und Taubildung. Während des Aufbaus beobachtete ich noch die ISS.

Das erste Objekt, kurz nach der astronomischen Dämmerung, ist M 13 im Herkules. Im 12,4mm Okular erscheint der Kugelsternhaufen sehr groß und bis ins Zentrum aufgelöst, umgeben von zahlreichen, gleich hellen Sternen in einem nebligen Halo. Im 20mm Okular und im gleichen Gesichtsfeld, zeigt sich bei M 13 auch die "Begleitgalaxie" NGC 6207. Sie erscheint elliptisch, ziemlich diffus mit einem helleren Zentrum. Mit hoher Vergrößerung ist sie direkt sichtbar.

M 16 der Adler-Nebel in der Schlange: Schon im Horizontdunst, ohne UHC-Filter und mit geringer Vergrößerung relativ schwach. Mit 20mm Okular und Filter ist er viel besser aber nicht sehr auffällig. Im Zentrum des Nebels befindet sich ein lockerer Sternhaufen, umgeben von einen nebelhaften unregelmäßigen Struktur. Zahlreiche längliche Dunkelnebel sind im Zentrum direkt sichtbar.

Etwas tiefer, und deshalb im Sternbild Sagittarius - aber deutlich heller und auffälliger - steht der Schwanennebel oder M 17. Auch ohne Filter ist er deutlich im 20mm Okular zu sehen. Mit UHC-Filter ist die zentrale helle Struktur, der Schwanenhals und -körper, sehr hell und auffällig. Südlich der Struktur erscheint ein keiner, lockerer Sternhaufen.

M 18, ebenfalls im Sagittarius, ist ein lockerer Sternhaufen mit annähernd gleich hellen Sternen. Die Zentralregion erscheint mit dem 20mm Okular leicht ringförmig. Auch schwächere Sterne sind im Haufen sichtbar.

M 25 im Sagittarius ist im 32mm Okular ein ausgedehnter Sternhaufen. Im Haufenzentrum befindet sich ein auffälliger, heller und leicht rötlicher Stern. Das Zentrum des Offenen Sternhaufens ist im 25mm SMA-Okular besser sichtbar. Jetzt erkennt man auch schwächere Sterne, die in Gruppen angeordnet erscheinen.

M 26 im Schützen ist ein kleinerer Sternhaufen mit relativ schwachen Sternen im Zentrum. Einige hellere Sterne bilden eine drachenförmige Figur, die aus einem Glow schwächerer Sternen umgeben sind. Im 12,4mm Okular ist auch abseits des Zentrums eine zweite Konzentration schwacher Sterne erkennbar.

NGC 6712 ist ein schwacher, diffuser kugelförmiger Sternhaufen im Sternbild Schild. Auch im 9,7mm Okular ist das Zentrum kaum aufgelöst. Der Sternhaufen erscheint nicht rund, sondern leicht elliptisch. Nur zeitweise funkeln einzelne Haufenmitglieder aus dem Glow hervor.

M 11 im Schild ist extrem hell und sternreich. Der Offene Sternhaufen ist sehr dicht konzentriert, mit zahlreichen gleich hellen Sternen. Er erscheint leicht kugelförmig und ist selbst im 8x50 und 6x30-Sucher ein auffälliges Objekt. Der beste Eindruck zeigt sich im 12,4mm Okular. Dann ist im Zentralgebiet eine dreiecksförmige Struktur aus Sternen erkennbar.

IC 4756 in Serpens ist ein weit gestreuter Sternhaufen, mit mittlerer Sternenzahl, ohne Konzentration und im 32mm Okular am besten sichtbar. Im gesamten Gesichtsfeld ist die Sternendichte gleichmäßig. Alle Mitglieder haben ähnliche Helligkeiten.

Der offene Sternhaufen NGC 6633 im Schlangenträger ist ein lockerer gestreuter Sternhaufen mit mittlerer Sternenanzahl. Im 32mm Okular sind die Haufenmitglieder in einigen Gruppen angeordnet.

NGC 6210, ein planetarischer Nebel im Herkules und erscheint nur mit hoher Vergrößerung als ziemlich helles, blaugrünes aber auch relativ kleines Scheibchen. Im 12,4mm Okular sind keine Strukturen erkennbar. Mit UHC-Filter und 9,7mm + 2x Barlowlinse, meine ich eine Ringstruktur indirekt zu erkennen.

M 57 der Ringnebel in der Leier erscheint im 12,4mm Okular und Barlowlinse als schöner Ring. Das Zentrale Loch ist im UHC-Filter allerdings nicht schwarz sondern leicht gräulich. Im Ring selber meine ich einige hellere Strukturen zu erkennen. Auf jeden Fall sind die Ringspitzen etwas blasser und diffuser.

M 56 ein kugelförmiger Sternhaufen, ebenfalls in der Leier, ist im 12,4mm Okular nur in den Randgebieten auflösbar. Ein helleres Zentrum ist praktisch nicht vorhanden und erscheint leicht diffus.

NGC 6703 ist eine sehr kleine, diffuse und fast kreisrunde Galaxie in der Leier. Im 9,7mm Okular ist ein helleres Zentralgebiet erkennbar. Die Galaxie liegt inmitten einer schönen, fast horizontal verlaufende Sternenkette.

Ich versuchte noch weitere, schwächere Deep-Sky Objekte in der Leier und einige Standardobjekte im Schwan zu beobachten. Allerdings vereitelte starker Tau auf der Schmidtplatte weitere Beobachtungen. Die Luftfeuchtigkeit war so hoch, das selbst am Tubus Wasser herunter lief. Der Cirrusnebel war (trotz OIII und 32mm Okular) durch den Taubeschlag nicht sichtbar! Der Planet Mars stand schon relativ hoch über dem Horizont und der Orion ging schon auf, ein Zeichen des nahenden Herbst (Marsopposition im November) und Winter.


Zu zweit...

19. Juli 2006 / 22:30 MESZ bis 01:30 MESZ / Radensdorf

Wetterlage
sehr klar, gute Transparenz, schlechtes Seeing, 18°C, trocken, Milchstraße gut sichtbar und schön strukturiert mit vielen Dunkelwolken bis zum Horizont, fst: ca. 6.5 im Zenit, Bortle 3-4

Beobachtungsinstrument
MEADE LXD55 10" SN (Okulare: Plössl 32mm, 25mm SMA, Plössl 15mm, Plössl 12.4mm, Plössl 9.7mm, Astronomik UHC-Filter und OIII); Uwes 6" Konus Refraktor + Okulare

Sonstiges
Mit Uwe; einige schöne Meteore beobachtet; Mondaufgang des nur ¼ beleucheten Mondes um 00.27 Uhr mit schönem Erdschein auf der unbeleuchteten Seite.

Objekte
M 5 (NGC 5904), Lagunennebel M 8 (NGC 6523), M 13 (NGC 6205), Trifidnebel M 20 (NGC 6514), M 27 (NGC 6853), M 51 (NGC 5194), Ringnebel M 57 (NGC 6720), M 81 (NGC 3031), M 82 (NGC 3034), M 97 (NGC 3587), NGC 5195, NGC 6207, Cirrusnebel NGC 6960/NGC 6992 + Pickering's Triangular Wisp, Jupiter

Da Uwe in der Vorwoche noch in Florida weilte, trafen wir uns am Mittwoch Nachmittag zum konspirativen Meeting bei mir zu Hause. Da schon seit 5 Wochen schönes und sonniges Wetter herrschte und wir mit unseren großen Teleskopen im diesen Jahr noch nicht beobachtet haben, verabredeten wir uns auch zum Spechtelevent in Radensdorf (Ron war leider nicht dabei). Außerdem wollte Uwe seinen neuen grünen Laser demonstrieren, der auch am nächtlichen Sternhimmel hervorragend funktionierte. Ron hatte sich zum Meeting auch angekündigt und so grillten wir bis kurz vor 21.00 Uhr. Danach fuhren wir nach Radensdorf und bauten in Ruhe die Teleskope auf. Gegen 23.00 Uhr war es auch ausreichend dunkel, um die ersten Deep-Sky-Objekte zu beobachten. Leider hatte ich einige Schwierigkeiten mit meiner Go-To-Steuerung, so dass ich die Objekte manuell bzw. per Starhopping aufsuchen musste.

Das erste Objekt kurz vor 21.00 Uhr war der Jupiter im Sternbild Waage schon tief im SO, beobachtet mit Uwes 6" Refraktor. Das Seeing war sehr schlecht und stört sehr, so dass der Jupiter im Teleskop keinen schönen Anblick bot.

Während meines Aufbaus beobachtet Uwe den Doppelsternhaufen im Perseus, die Andromedagalaxie und einige Sternhaufen im W der Kassiopeia noch während der Dämmerungsphase. Gegen 22.30 Uhr war es ausreichend dunkel und so konnte ich ebenfalls mit den Beobachtungen beginnen.

Das erste Objekt ist M 13 im Herkules. Im 9.7mm Plössl-Okular ist der Kugelsternhaufen schon sehr gut bis ins Zentrum aufgelöst. Schöne Sternketten mit vielen hellen Sternen sind in den Außenbereichen erkennbar. Die Galaxie NGC6207 in der Nähe des Haufens und in NW Richtung, steht schon mit dem 25mm Okular als schmaler Streifen im selben Gesichtsfeld. Mit dem 9.7mm Okular ist die Galaxie umrahmt von 3 Sternen und ca. 3:1 elongiert. Sie erscheint als relativ heller, diffuser länglicher Fleck mit abgerundeten Kanten und zum Zentrum hin heller werdend.

M 20, der Trifidnebel im Schützen, erscheint fast kreisrund mit der typischen Dreierteilung im 15mm Okular und OIII-Filter. Die Teilung wird durch Dunkelnebel im Nebel verursacht. Im Zentrum des Trifidnebels befindet sich ein heller Doppelstern blau-weißer Färbung, der den Nebelkomplex wahrscheinlich zum Leuchten anregt.

M 8 der Lagunennebel erscheint im 25mm Okular und UHC-Filter als heller strukturreicher Nebel, der durch eine Dunkelwolke in zwei Teile getrennt wird. Der südliche Teil des Nebels ist heller als der nördlichste. Außerdem sind helle Nebelfilamente erkennbar. Im Osten befindet sich ein schöner Offener Sternhaufen, der zum Nebelkomplex gehört. Auch ohne Filter erscheint der Nebel schön kontrastreich und strukturiert.

M 5, ein Kugelsternhaufen im Sternbild Schlange, ist schon im Sucher als unscharfer Stern in der Nähe von 5 Ser erkennbar. Im 9.7mm Okular erscheint der Sternhaufen viel kompakter als M 13. In den Randbereichen sehr schön aufgelöst mit vielen hellen Sternen, präsentiert sich die Zentralregion körnig und kompakt und schon aufgelöst. In der Nähe des Haufens ist im Okular ein Stern 10ter Größe sichtbar.

M 51, die Whirlpoolgalaxie in den Jagdhunden mit seinem Begleiter NGC 5195, ist schon im 8x50 Sucher als schwacher, ovaler Lichtfleck erkennbar. Das 9.7mm Okular zeigt das helle Zentrum mit diffusen Außenbereichen. Im Halo von M 51/NGC 5194 erscheinen schon bei direktem Sehen die Spiralarme leicht angedeutet, sowie westlich des Zentrums ein 13mag Stern.

M 108 im Sternbild Großer Bär erscheint im 6" Refraktor und 15mm Okular als Galaxie in Kantenlage ca. 4:1 elongiert. In östlicher Richtung befindet sich eine schöne Sterngruppe, die mit der Galaxie einen schönen Kontrast bildet. Der Halo erscheint recht homogen allerdings schon gemottelt ohne deutliche Helligkeitszunahme zum Zentrum. Der Galaxienkern erscheint leicht sternförmig.

M 97 in der Nähe von M108 ist ein planetarischer Nebel, der auch als Eulennebel bekannt ist. In Uwes 6-Zöller und 15mm mit OIII-Filter und UHC erscheint der Nebel recht groß, diffus und kreisrund mit homogener Helligkeitsverteilung. Direkt sind die dunklen "Augen" schon erkennbar.

Der Cirrusnebel NGC 6960 und NGC 6992 ist der berühmte Supernovaüberrest im Schwan. im 32mm-Okular mit OIII-Filter am besten sichtbar, sind beide Nebelteile (NGC 6992 und 6960) sehr schön zu erkennen. Dazwischen, etwas nach Norden versetzt, ist schwächer aber eindeutig 'Pickering's Triangular Wisp' zu sehen, wenn auch schwächer als beide Nebelteile und näher zu NGC 6960 hin liegend. 52 Cygni liegt mitten Sturmvogel oder NGC 6960 und erscheint im Okular mit Nebelfilter gut strukturiert mit faserigen Nebelfilamenten. Der südliche Teil von NGC 6992 ist breiter, fächerförmig aber schwächer als der nördlichste und besitzt deutlich bogenförmige Filamente. Auch der nördliche Teil erscheint faserig mit vielen Strukturen. Eindeutig mein Lieblingsobjekt des heutigen Abends.

M 81 und M 82 das Galaxienpaar im Großen Bären sind schon im Sucher erkennbar. Mit dem 25mm SMA Okular befinden sich beide Galaxien im selben Gesichtsfeld. M81, die hellere der beiden Galaxien, besitzt ein helles, sternförmiges 2:1 elongiertes Zentrum und relativ hellem Halo, der zur Mitte hin an Helligkeit zunimmt. M 82 ist eine helle 4:1 elongierte und deshalb längliche Galaxie. Im Galaxienkörper erkennt man schon direkt die typischen knotenartigen Strukturen die im allgemeinen unregelmäßig in ihrer Helligkeit und Deutlichkeit erscheinen. Eindeutig ist M 82 viel interessanter als M 81 im Teleskop zu betrachten!

M 57 der Ringnebel in der Leier, das Paradeobjekt der planetarischen Nebel, erscheint im 15mm Okular als ovales flächenhelles Objekt mit der typischen Rauchringstruktur. In östlicher Richtung ist ein Stern 13ter Größe in der Nähe des Rings zu erkennen. Es fällt auf, dass die beiden langen Seiten heller erscheinen als die kurzen des Rings. Außerdem ist das zentrale Loch heller als der Himmelshintergrund. Mit UHC-Filter kommen die Strukturen besser zur Geltung.

M 27 der Hantelnebel in Vulpecula ist ebenfalls schon im Sucher sichtbar. Im 15mm Okular erscheint der Nebel sehr groß und in einem reichen Sternenfeld eingebettet. Die typische Hantelform ist auch ohne Filter schon deutlich zu erkennen. Mit UHC bzw. OIII-Filter sind in den Randbereichen der Hantel ebenfalls Strukturen sichtbar.

Gegen 00:30 ging der zu 27% beleuchtete Mond auf, der die Deep-Sky-Beobachtung aber kaum störte. Noch in 5° Höhe war die Milchstraße noch sehr strukturreich. Im SO ging der Jupiter unter. Gegen 1:30 Uhr packten wir unsere Teleskope wieder ins Auto.

Alles in allem war es eine erfolgreiche und schöne Beobachtungsnacht. Nur Mücken, Heuschrecken und geflügelte Ameisen störten ein wenig. Die Heuschrecken wollten sich unbedingt auf unseren Objektiven breit machen. Die Luft war sehr warm und vor allem trocken, weil wir mit Tau zu keinem Zeitpunkt Probleme hatten.


Lichtverschmutzung